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Review: Röyksopp – Profound Mysteries II

Na die sind ja mal fleißig in diesem Jahr. Erst sagen sie das Konzept „Album“ tot – und dann veröffentlichen sie gleich zwei (?) in einem Jahr. Warum da ein Fragezeichen in Klammern steht? Bitte folgen Sie uns bis zum Ende des Artikels.

Die Herren Berge und Brundtland haben uns ja im Frühjahr schon ein Album des Monats (mehr dazu hier) und dem Rezensenten einen erlebnisreichen Besuch Oslos (mehr dazu hier) beschert. Doch irgendwie ahnte man schon: Das war noch nicht alles. Und siehe da, die profunden Mysterien werfen gleich noch einen zweiten Teil ab.

Wie bei Teil 1 gibt es wieder sechs Tracks mit Gaststimmen und vier instrumentale Stücke. Weil wir wissen, dass die beiden Künstler zu Recht großen Wert darauf legen, die Instrumentale nicht nur als Füllmaterial zu betrachten (mehr dazu und zu weiteren Fragen könnt ihr in Kürze in unserem Interview mit Svein und Torbjørn nachlesen), fangen wir doch mal mit jenen an.

Denn gleich der Opener „Denimclad Baboons“ (Erinnert das noch jemanden an Babylon Zoos „Spaceman“?) setzt ein klares Zeichen. Plattenknarzen, satte Drumsounds – Teil 2 hat eine etwas andere Soundpalette zu bieten. Während der Vorgänger die coole Elektronik in den Vordergrund stellte, wird hier an vielen Stellen des Albums mit wärmeren Klängen und anderen Instrumenten (neben den Drums kommen auch Gitarre, Bass, Orgel und Streicher zum Einsatz) gearbeitet.

„Control“ in der Albummitte ist ein satter Dancekracher mit gehörigem 90er-Einschlag, wohingegen die beiden anderen sangesfreien Stücke eher ruhigeren Charakters sind („Remembering The Departed“ als Pianoballade und „Some Resolve“ als optimistischer Kehraus am Schluss).

Doch nun zurück zum Gesang. Da gibt es vier wiederkehrende Namen, doch beginnen wollen wir mit dem Neuzugang im Röyksopp-Kosmos. Die Engländerin Karen Harding hat den wohl clubfreundlichsten Beitrag der Platte abbekommen. Durch „Unity“ bollern 90s-Breakbeats vom Feinsten.

Norwegens Popstar Astrid S hatte diesen Part beim Vorgänger, darf hier nun aber auf „Let’s Get It Right“ das seltene Glück eines Röyksopp-Duetts ausleben. Denn Svein Berge verwendet hin und wieder (Konzertbesucher wissen das) auch seine eigene Stimme.

Auch die feenhafte Pixx ist wieder dabei, auf dem von einer lässigen Bassgitarre geprägten „It Was A Good Thing“. Doch dieses Mal ist die Stimmenauswahl nicht rein weiblich – Jamie Irrepressible (der schon auf „The Inevitable End“ an mehreren Tracks beteiligt war) schmachtet sich durch „Sorry“, wie es sonst nur Anohni könnte.

Und wie wunderbar: Susanne Sundfør singt auch hier wieder auf gleich zwei Songs. Gegen Ende des Albums erhebt sie die streichergetränkte Ballade „Tell Him“ in himmlische Sphären, doch das wahre Albumhighlight liefert sie mit dem bezaubernden „Oh, Lover“ ab.

So, und jetzt haben wir alle bis hierher gelesen und uns gefreut, aber da war doch noch etwas. Wer die Spielereien auf der Bandhomepage und die Gestaltung des Artworks von „Profound Mysteries I & II“ aufmerksam beobachtet hat, ahnt es sicher: Da kommt noch ein dritter Teil. Schon im November! U. a. wieder dabei: Alison Goldfrapp. Mehr dazu demnächst.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4.5/5)

„Röyksopp – Profound Mysteries II“ bestellen:

profoundmysteries.royksopp.com

www.facebook.com/Royksopp

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

3 Kommentare

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  1. Club DM-Hydro

    P.S. Vocals ( Samples) könnten vielleicht von Alison Moyet ( Situation )sein.

  2. Club DM-Hydro

    Hallo, sehr schöner Track.
    Mich erinnert der „Denimclad Baboons“ Song an It’s No Good (Hardfloor Mix), ab 2:42 hört man auch klar und deutlich Stripped in einer Synthspur.
    Einfach genial die Jungs. Weiter so………

    • Also ich hör da „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ raus.

Kommentare sind geschlossen.

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