Der nachfolgende Teil des Berichtes könnte einigen von euch nicht gefallen. Wir sind aufgestanden und ich habe alle, das komplette Camp, wirklich alle, zum Secret Gig von Tomas Tulpe genötigt. Ihr kennt Tulpe nicht? Nachholen! Die einen nennen es Blödelmusik, die Hälfte des Camps wollte mich dafür töten, aber ich finde, Spaß auf einem Festival muss sein. Vorab: Für mich war das das beste Konzert des M’era Luna 2017! Nachdem Herrn Tulpes Anreise sich schwieriger gestaltete als gedacht, kam er nach einer Fahrt im Secu-Car halbwegs pünktlich an seinen Auftrittsort am Zeltplatz an, wurde von den Veranstaltern und schon wartenden Fans empfangen. Auch eine Schnitte bekam der Berliner gesschmiert, so viel Liebe herrschte vor Ort. Nach einem Sturz in den Schlamm, über einer Stunde Songs wie „Un, dos, tres“, „Hausverbot im Späti“ und „Klostein statt Seife“ war das Konzert dann auch schon vorbei und der Pfeffi geleert. Schade eigentlich, das hätte gern noch ein paar Stunden so weiter gehen können. Die Aussicht auf die Dänen von Leather Strip minderten aber den Abschiedschmerz und so huschten wir einmal über den Zeltplatz, vorbei an Dixies, Kaffee trinkenen Menschen und allerlei Ständen wieder in den Hangar, wor Claus Larsen bereits alles gab. Ich glaube, einen schlechten Auftritt des Duos habe ich noch nie erlebt und so blieb festzustellen, dass das Publikum beim Song „Strap me Down“ nicht nur wach, sondern in voller Mitsinglaune war. An der Stelle habe ich mich für eine Runde über den Mittelaltermarkt entschieden, also übernimmt Kollege Patrick Friedland den weiteren Konzertverlauf.
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Front Line Assembly mussten ihr Set leider um drei Stücke kürzen. Ein größeres Problem mit dem Schlagzeug-Set-Up kostete den Electro-Industrial-Act um Bill Leeb und Rhys Fulber eine Viertelstunde Spielzeit. Äußerst schade. Denn FLA verblüfften ihre Fans mit einer Setlist, die vor Überraschungen und Raritäten strotzte. Das recht ruhige Vanished aus dem Jahre 2004 wurde zum ersten Mal überhaupt auf deutschem Boden gespielt, Remorse von legendären Tactical Neural Implant-Album fand nach einem Vierteljahrhundert den Weg zurück ins Set und auch den Club-Hit Iceolate bekam man live lange nicht mehr zu Gehör. Leeb und Fulber tobten sich dabei nicht nur an Mikro und Maschinen, sondern auch kräftig an den mitgebrachten Trommeln aus. Eine wunderbare Abwechslung zu all den „Beats aus der Steckdose“-Electro-Acts, die dieser Tage die „schwarzen“ Festivals bevölkern. (Patrick Friedland)
Bei De/Vision war dann gar kein Platz mehr im Hangar und haufenweise Fans tummelten sich vor dem Hangar, schauten sich Steffen Keth samt Bandkollegen auf der großen Leinwand an, standen im Matsch und wippten ein bisschen vor sich hin. Wie die Stimmung drin gewesen ist, lässt sich an der Stelle nur erahnen. Aber schlecht gelaunt sah das, was man draußen auf dem Monitor sehen konnte auf keinen Fall aus. Auf der Suche nach Kaffee endeten wir schließlich wieder im Pressezelt und warteten auf AND ONE. Ein Steve Naghavi in Koboldlaune eröffnete das Konzert mit der Anmerkung, dass er nicht trinken sollte, aber sich heute Wodka gegönnt hätte. Mit demm Schalk im Nacken zog er seinen Auftritt durch und auch im Jahr 2017 scheinen die M’era Luna-Besucher den persischen Humor nur bedingt zu verstehen. Schade eigentlich, ich mag es, wenn Steve weniger Monologe hält und dafür blöde Sprüche reißt. Sein „Verpisst euch!“ am Ende des Auftritts, sorgte bei mir und meiner Tanzgesellschaft jedenfalls für einen riesigen Lachanfall. Vielleicht sollte man ihm wieder öfter Wodka geben… Unser Fotograf hat sich übrigens dem Bilder machen bei AND ONE entzogen. Er war damit beschäftigt „Sometimes“ lautstark mitzusingen und nach einem anstrengenden Festival-Wochenende nochmal richtig Spaß zu haben.
Fazit: Mit den richtigen Schuhen und der richtigen Gesellschaft machen auch Schlammspiele Spaß. Und natürlich kann man immer meckern – übr zu viel Sonne, Regen, Wolken. Einfach über alles. Sieben Euro für eine Portion Pommes fand ich auch frech, sodass ich beschlossen habe, einfach meinen Magen mit Bier zu füllen. Das Stroh im Infield hat auch nur bedingt was gebracht, da kann man nichts machen. Sehr toll war allerdings, dass den Leuten, die mit ihren Autos festgesteckt haben geholfen wurde. Gegenseitig und mit Staplern. Manchmal wünsche ich mir mehr Matschwetter, dann werden die Leute nämlich netter zu einander.
Die wundervolle Galerie wurde von Störbild erstellt, dem ihr auf Facebook gern einen Daumen nach oben geben könnt.
danke
für den launigen Bericht :-)