Review: Florence + The Machine – „Big God“
Eine wunderschรถne Choreographie in einem, fรผr Florence + The Machine, sehr minimalistischen Video: Die neueste Verรถffentlichung „Big God“ aus dem aktuellen Album „High As Hope“ย wartet darรผber hinaus mit musikalischen Beitrรคgen von Jamie xx und Kamasi Washington (Blรคser) auf. Doch es wรคren nicht Florence + The Machine, kรถnnte die Band nicht auf einen Funken Epik verzichten: Inspiration zum Video war, laut Regisseur Autumn de Wilde, ein Gemรคlde des berรผhmten Spaniers Francisco de Goya: „Hexenflug“. Der Gedanke dahinter: Die Frauen in diesem Gemรคlde verbinden sich auf eine Weise miteinander, die sie, im wรถrtlichen Sinne, emporsteigen, in die Hรถhe wachsen lรคsst. Im Mittelalter wurden solch starke Frauen gerne mal als Hexen beschuldigt – das nur am Rande. In „Big God“ zeigt Florence Welch wieder einmal wie viel tรคnzerische Ausdruckskraft in ihr steckt. Kannte man sie zu Beginn ihrer Karriere als dramatisches, unnahbares rothaariges Fabelwesen, kรถnnte ihre Wandlung bis heute nicht deutlicher werden: Nahezu ungeschminkt, hautfarbenes Kleid – nackt im wรถrtlichen Sinne – legt sie den Fokus nun auf ihre Bewegungen. Sie lรคsst los, lรคsst ihre Kraft sprechen. Hinter ihr, einer Armee nicht unรคhnlich, verschiedene Frauen, in verschiedenfarbige transparente Chiffon-Tรผcher gehรผllt.ย Die verschiedenfarbig gekleideten Frauen sind eine Abstraktion von Florence, als wรคre jede Frau ein …
Review: Florence + The Machine – „Hunger“
Das hat nicht lange gedauert. Florence + The Machine legen mit „Hunger“ die zweiten Verรถffentlichung ihres anstehenden Albums „High As Hope“ nach. Ein auffรคllig positiver, geradezu gut gelaunter Song – sowas haben wir seit „Dog Days Are Over“ nicht mehr so deutlich von ihr gehรถrt. Sรคngerin Florence Welch erinnert sich an ein altes Ich, wie sie als 17-jรคhrige noch dachte, dass Liebe eine Art Leere sein mรผsste. Bis sie zu verstehen lernte, dass es immer irgendeine Form des hungrig Seins geben wรผrde. Immerย versucht man, den Hunger zu stillen, immer und immer wieder. Bis man realisiert, dass er nachlรคsst, wenn man loslรคsst. Im Interview mit der BBC beschreibt Florence Welch: „It’s a lot of letting go.“ Sie vergisst, sich zu sorgen, kann sich wieder entfalten. Regisseur AG ROJAS symbolisiert diesen Prozess in einem detailreichen, bunten Video. Besonders herausragend: Die steinerne Skulptur, aus der am Ende Blรผten sprieรen. Schaut es Euch an, behaltet den Text dabei im Ohr, und geht auf Entdeckungsreise.
„Sky Full Of Song“ – Florence + The Machine sind zurรผck!
Nach ihrer wahrhaft epischen Katharsis โHow Big, How Blue, How Beautifulโ (siehe unsere Rezension von 2015), in der sie neben ihrer Familiengeschichte vordergrรผndig das Scheitern einer langjรคhrigen Beziehung verarbeitete, musste eine Weile vergehen, um zu heilen. Nun ist Florence Welch, rothaarige Elfe, nach gut drei Jahren mit ihrer Band Florence + The Machine zurรผck. โSky Full Of Songโ wagt sich behutsam Richtung gefasstem Neuanfang. Mit der Erkenntnis, dass gewisse Dinge vielleicht nie heilen, aber ertrรคglicher werden. Musikalisch vertraut und doch einen Ticken zurรผckhaltender, baut sich „Sky Full Of Song“ langsam und elegant auf, entfaltet sich am Ende mit Chรถren, getragen von einem stetigen Bassrhythmus. Ihr Song wirkt demรผtig vor dem Gefรผhl und gefasst von der Selbsterkenntnis. โI was kissing strangers, I was causing such a sceneโ โ die Flucht in ihre Musik, die Flucht vor ihrem โthunderโ, โhiding in a sky full of songโ.ย Denn was sich nie รคndern wird, ist Florences Verletzlichkeit inmitten ihrer steilen Hรถhenflรผge: โSometimes when you are performing you get so high, itโs hard to know how to come down. There is this feeling of being cracked open, rushing endlessly outwards and upwards, and wanting somebody to hold you still, bring you back to yourself. Itโs an …
Florence + The Machine – „The Odyssee“
Die Odyssee begann mit einem Autounfall. Wรถrtlich in ihrem intensiven Video zu „What Kind of Man“ und im รผbertragenen Sinne in ihrem Privatleben, wie sie es dem Magazin Dazed & Confused erzรคhlt: „a bit of a car crash of a year“. Florence Welch von Florence + The Machine nahm sich ein Jahr Auszeit. Ihre damalige Beziehung war zerbrochen, der รผberwรคltigende Erfolg ihrer ersten beiden Alben „Lungs“ und „Ceremonials“, die damit verbundenen Welttourneen – all das musste sortiert und verarbeitet werden. Wer war sie, wenn sie nicht als Florence + The Machine, die Gรถttin mit den flammend roten Haaren und den wallenden Roben, auf der Bรผhne stand? Ein Teil der Antwort kam in Form von „How Big, How Blue, How Beautiful“. Im Gegensatz zu ihren ersten beiden Platten, zeigt sich Florence Welch verwundbarer und zurรผckhaltender. Wer ihre Konzerte gesehen hat, wird wissen, dass sich dies auch in ihrer Bรผhnenprรคsenz widergespiegelt hat. Die Haare nicht mehr flammend rot, sondern in einem sonnigen Kupfer. Die Roben ersetzt durch immer noch รคuรerst stilvolle 70er-Jahre Mode. Hosenanzรผge, breite Hรผte, viel weiร, aber hin und wieder noch wilde Farben und Muster. Beinahe ungeschminkt wirbelte sie barfuร รผber die Bรผhnen der Welt und brach sich dabei auch vor lauter Enthusiasmus รผber …
Florence + The Machine – Neues Video zu „Delilah“
Die Odyssee der Florence Welch geht weiter. Zusammen mit Regisseur Vincent Haycock erschaffen Florence + The Machine seit Anfang des Jahres ein wahrhaft episches visuelles Gesamtwerk zu ihrem bisherย reifsten Album „How Big, How Blue, How Beautiful“ (Amazon). Jedes Video fรผhrt ihre Geschichte aufs Neue fort. Die Odyssee, die sie durchlebt, und bei der niemand wirklich weiร, ob sie gut oder schlecht ausgeht. Dieses Mal wird es leicht gruselig. Dieย Atmosphรคre: ein unheimliches Motel-Setting in stockfinsterer Nacht. Wir folgen Florence aus der Perspektive des Verfolgers in verschiedene Motelzimmer. Wir sehen intensive Choreographien, die mehr als das sind: richtiges Tanztheater, kraftvoll und beeindruckend. So singt sie „Now the sun is up and I’m going blind/ย Holding on for your call/ย Another drink just to pass the time/ย I can never say no/ย Cause I’m gonna be free and I’m gonna be fine/ย Holding on for your call/ย Cause I’m gonna be free and I’m gonna be fine/ย But maybe not tonight“. Zugleich zerrissen und hoffnungsvoll. Wieder und wieder kรคmpft sie mit sich und damit, ihre in Trรผmmern liegende Beziehung loszulassen. Der Song greift eine alte Bibelgeschichte auf. Im Hebrรคischen bedeutet „Delilah“ so viel wie „Sie, deren Krรคfte schwinden“/ „She who weakens“. Die biblische Geschichte von Samson und Delilah erzรคhlt …
Florence + The Machine – Kurzfilm zu Queen of Peace/Long & Lost
Rau, kalt und wunderschรถn. Schottlands atemberaubende Kรผste ist Schauplatz ihres neuesten Videos, obgleich man es nicht als klassisches Musikvideo, sondern vielmehr als einen Kurzfilm bezeichnen muss. Einen sehr beeindruckenden Kurzfilm, der Florence Welchs Odyssee ihrer bisher erschienen Videos fortsetzt.
Florence + The Machine – Tour im Dezember
Florence + The Machine haben nach langem Warten nun endlich die Daten fรผr ihre Deutschlandtour bekanntgegeben. Bis Ende des Jahres heiรt es Geduld haben, aber dann kรถnnt ihr Florence + The Machine leibhaftig erleben. Und wer schon mal auf einem ihrer Konzerte war, weiร, dass sie alles geben werden. Besonders Frontfrau Florence Welch bewies erst kรผrzlich beim Coachella Festival, dass bei ihr vollster Einsatz garantiert ist: Als sie sich bei einem enthusiastischen Sprung in den Bรผhnengraben den Fuร brach, tanzte sie einfach weiter – als wรคre nichts geschehen und ohne eine Miene zu verziehen. Inzwischen ist der Fuร wieder geheilt und auf Florence + The Machine warten zahlreiche Festival-Termine – unter anderem ein Headliner-Slot beim Glastonbury Festival in England. Tourdaten: 13.12.2015 – Berlin, Velodrom 14.12.2015 – Hamburg, Barclaycard Arena (ehemals o2 World) 16.12.2015 – Mรผnchen, Olympiahalle 18.12.2015 – Dรผsseldorf, Mitsubishi Electric Halle Der Vorverkauf startet diesen Freitag, den 26.06.15, um 11:00 an allen bekannten Vorverkaufstellen.
Review: Florence + The Machine – How Big, How Blue, How Beautiful
โDas neue Album handelt davon, die Welt, in der wir leben, lieben zu lernen, anstatt vor ihr zu fliehenโ. Florence Welch hat mit ihrer Band Florence + The Machine Groรes geschaffen. Die Welt – so wie sie ist, in all ihrer detailverliebten Schรถnheit und ebenso detailverliebten Grausamkeit – zu lieben, ist nicht die trivialste aller Aufgaben. Vor allem, wenn man schon mit 21 Jahren zum Weltstar emporschieรt. Dennoch – es ist den Versuch wert, wenn man Florence + The Machines drittem Studioalbum โHow Big, How Blue, How Beautiful (Limited Deluxe Edition)โย in seiner Gรคnze lauscht.
Florence and the Machine – neue Single „Ship To Wreck“
Florence and the Machine werden nicht mรผde, ihren Fans die lange Wartezeit bis zum erscheinen ihres dritten Longplayers „How Big, How Blue, How Beautiful“ am 29.05.2015 in Deutschland zu versรผรen. Die Single „Ship To Wreck“ und das dazugehรถrige Video haben sowohl musikalisch als auch visuell einiges an Tiefgang und รsthetik zu bieten – wie gewohnt. Was beim ersten Hรถren wie ein leichter, grooviger Popsong klingt, entpuppt sich bald als Tarnumhang fรผr schwere Beziehungsthematik. Verspielte Gitarrenklรคnge und ein eingรคngiger Beat stehen in scharfem Kontrast zu dรผsteren Textzeilen. Auf diese Weise beginnt man genauer hinzuhรถren und zu -sehen. Die Stimmung des Songs ist angefรผllt von Resignation und Ausweglosigkeit. Es wirkt beinahe komisch, wie sehr Textzeilen und Musik zunรคchst paradox erscheinen. So singt Florence Welch weiterhin รผber eine zum Scheitern verurteilte Beziehung. Sie reflektiert und wird von quรคlenden, endlosen Gedankenschleifen heimgesucht: „Did I drink to much/ am I losing touch/ Did I build a ship to wreck?“, fragt sie sich mit nagendem Selbstzweifel. Florence Welch gibt selbstkritisch zu, dass sie bei diesem Song ihre selbstzerstรถrerische Seite offenbart: „I was thinking about […] how you can make something only to tear it down. When you’re in that whirlwind, you often end up breaking the …
Florence + The Machine verรถffentlichen Video zur ersten Single „What Kind of Man“
Die Spannung war groร. Lang hatte man nichts mehr von Florence + The Machine gehรถrt. Ihr letztes Album Ceremonials erschien 2011 und danach wurde es still um Sรคngerin Florence Welch und ihre Band. Zumindest nach auรen hin. Im Studio scheinen eine Menge kreativer Energien geflossen zu sein. Bester Beweis: Die gestern auf ihrer Facebookseite verรถffentlichte erste Single samt Video „What Kind of Man“ aus dem im Juni folgenden dritten Album. Dessen Titel wurde ebenfalls bekanntgegeben: „How Big, How Blue, How Beautiful“. Regie fรผr „What Kind of Man“ fรผhrte Vincent Haycock, dem es gelungen ist, dem klanglichen ein visuelles Bild hinzuzufรผgen. „What Kind of Man“ ist ein schmerzhaft wรผtender, verletzer und fast schon sakraler Abgesang auf einen Mann, der der Protagonistin das Herz geraubt, gequรคlt und gebrochen wieder zurรผckgegeben hat. Florence Welch singt, faucht und zischt sich die Frustration mit trotziger Leidenschaft von der Seele. Wie sehr sie gekรคmpft hat und zeitgleich doch dem Untergang ihrer Liebe zuschauen konnte, hรถrt man auch in den zerbrechlich gehauchten Textzeilen. Angetrieben wird der Song von einem prรคgnanten aufwรผhlenden Gitarrenriff, das den hymnenartigen Gesang perfekt unterstรผtzt. Wie gewohnt setzen Florence and the Machine eine Vielzahl an Streichern sowie einen imposanten Chor ein. Diese beinahe apokalyptische …