So viele spannende Verรถffentlichungen bereits in der Kรผrze des bisherigen Jahres 2020. Hรถchste Zeit, den guten, alten Soundcheck wieder abzustauben und aus der Garage zu schieben.
Georgia Barnes, Tochter von Leftfields Paul Barnes (sorry fรผrs Namedropping, wir wollten nur nochmal den vermutlich bereits in der Wiege vorhandenen Groove andeuten), hat nach eine frรผhen Karriere als Schlagzeugerin auf ihrem Debรผt im Jahr 2015 bereits alle mรถglichen elektronischen Stilmittel durchprobiert. Zeit, das nun in geordnete Bahnen zu lenken, oder?
So ist โSeeking Thrillsโ tatsรคchlich deutlich geradliniger unterwegs als der Vorgรคnger. Die Folge: Einiges klingt hier nach Robyn, manches nach den Chvrches, spรคter spielen noch weitere Einflรผsse hinein โ aber keine Sorge, Frau Barnes hรคlt ihre Musik eigenstรคndig genug und lรคsst in den Rhythmen auch immer mal wieder die Schlagzeugin durchscheinen (live sowieso, diese Eine-Frau-an-diversen-Gerรคtschaften-Show ist recht beeindruckend).
Richtige Hits kann sie dabei auch: โStarted Outโ ist feinstes Clubfutter, โAbout Work The Dancefloorโ (Erwรคhnten wir Robyn bereits?) ein Dance-Kracher vom Feinsten, โNever Let You Goโ (Chvrches auch, wie gesagt โฆ) schicker Synthiepop. Und das sind nur die ersten drei Tracks, da kommt noch mehr hinterher (das fette โFeel Itโ und der 80er Pop-House von โThe Thrillโ, z. B.) auf dieser reichlich Spaร bereitenden Abfahrt. – 8 von 10 Bassdrums
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Dan Bejar ist ja schon seit einigen Alben bekannt dafรผr, einige der sanftesten Trommelfellstreicheleinheiten zu verabreichen, die derzeit erhรคltlich sind โ obwohl man immer ahnt, dass da unter dem Zuckerguss die Dunkelheit lauert. Auf seinem, huch, schon 13. Album gelingt das aber besonders formschรถn. Ja, Album Nummer 13, der Rezensent hat beim Durchzรคhlen selbst staunen mรผssen.
Der Destroyer ist nรคmlich schon seit 1996 aktiv. Bekannt wurde er mit dem von den meisten als Karrierehรถhepunkt gefeierten โKaputtโ (2011). Das bisher letzte Album โKenโ (2018) nahm dann einen erfreulichen Kurs in Richtung Synthie- bzw. 80er-Pop โ und der wird, um ein paar Ecken und Kanten ergรคnzt, auf โHave We Metโ beibehalten, auch wenn das Album sich, wie der Kรผnstler sagt, aus Skripten zusammensetzt, die teilweise bis in โKaputtโ-Zeiten zurรผckreichen. Diese wurden aber neu zusammengesetzt und dank seiner Mitstreiter John Collins und Nic Bragg vertont.
Und ansonsten ist das Plattencover Programm. Will heiรen, Bejar wickelt den Hรถrer mit seiner Croonerstimme lรคssig ums Mikrofon oder um seinen Finger. Ob in der sechsminรผtigen Erรถffnungshymne โCrimson Tideโ, dem 80er-Soundtrackkandidaten โIt Just Doesn’t Happenโ, dem cool perkussionierenden โCue Synthesizerโ oder dem balladesk-bedrohlichen โUniversity Hillโ. Kuschelig mit Spukmomenten. – 8 von 10 Samtjacketts
PS: Destroyer live – 19.04.20 CH-Zรผrich, Plaza, 21.04.20 Nรผrnberg, Z-bau, 24.04.20 Berlin, Bi Nuu, 25.04.20 Leipzig, Ut Connewitz
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โIn For The Killโ, โQuicksandโ, โBulletproofโ โ was waren das fรผr Hits! Damals auf dem Debรผt (โLa Rouxโ) von Elly Jackson. Der 80er-Synthiepop schillerte wieder allerschรถnst. Das ist nun schon bald elf Jahre her, und auch der etwas mehr in Richtung Disco und Funk schielende und oft unterschรคtzte Nachfolger (โTrouble In Paradiseโ) hat schon fast sechs Jรคhrchen auf dem Buckel. Allerhรถchste Zeit fรผr ein Update.
Aus La Roux ist nun ein โInternational Woman Of Leisureโ (wie in der Vorabsingle) geworden, die auf „Supervision“ lรคssig mit den Klischees spielt โ auch live, auch im Sound โ und einem den Hit nicht mehr mit der Tรผr vor den Kopf schlรคgt (sorry, schiefe Sprachbilder waren neben alten Synthies gerade im Angebot). Also gibt es nach all der Zeit zwar nur acht neue Songs, die nehmen sich aber alle Zeit (meist รผber fรผnf Minuten) fรผr ihre Entfaltung.
Dass neben coolen โMit Sonnenbrille und Cocktail an der Strandpromenadeโ-Stรผcken wie โ21st Centuryโ oder โDo You Feelโ trotzdem noch Hits dabei sind, beweist das herrliche โAutomatic Driverโ, ansonsten kann Jackson trotz ihrer immer noch markant hohen Stimme durchaus auch mal an ganz unerwartete Kรผnstler wie George Michael erinnern (โEverything I Live Forโ), etwas schade sind nur die leichten Schwรคchen in der zweiten Albumhรคlfte. – 7 von 10 Neonfarben
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mpg
Moin liebe Leude ,Ich hatte das Glรผck Georgia Live im รbel und Gefรคhrlich zusehen.Zuvor kaufte Ich mir das Album Seeking Thrills ,DAS LรUFT BEI MIR IN DAUERSCHLEIFE !!!!! Live ;EINE BOMBE .Ich bin immer noch von den Socken ,Ich wรผrde noch weiter gehen und sagen : ES IST SEIT Langem DAS Beste ALBUM ( VIOLATOR) was ich gehรถrt habe .Wie gesagt, Ich bin Jetzt FAN ,Diese Kleine PรPPI hat mich echt Gefรถnt ,DIE HAT ECHT POWER ,P.s. War Nommiert NME 2020 !!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Also wenn Violator fรผr dich das beste Album, was du je gehรถrt hast ist, kannst du aber nicht viele Alben gehรถrt haben. Und wenn dann das Album von Georgia gleich danach kommt, oh je.
Nicht sauer sein, Violator ist sicherlich ein sehr gutes, erfolgreiches und auch tolles Album, und ja Georgia kann ich auch durchaus hรถren. Aaaaber, mehr auch nicht.