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Digitalism – I Love You Dude

Ich euch auch! Ach so, das ist nicht die Frage?! Na dann: Elektronische Musik, die rockt. Ach nee, das schrieben wir ja schon zum Debüt „Idealism“. Und der Zweitling stellt keineswegs eine Wiederholung dar, Digitalism haben sich stark weiterentwickelt. Weniger Bratzelektro, songorientierter, melodischer, ja, poppiger. Einfach gut, Dude!

Jens Moelle und Ismail Tuefekci waren so etwas wie die Aushängeschilder des frühen Kitsuné-Sounds. Knalliger Electro, durchdrehende Synthies, laut, schweißtreibend, tanzbar. Doch schon auf erwähntem Debütalbum versteckte sich an ein, zwei Stellen die andere Seite des Duos. Die, die Song zum Track sagt, Melodien liebt und Gesang (auch unverzerrten) gut findet. Und diese Seite hat nun die Überhand gewonnen (komisch eigentlich, dass sie, obwohl Kitsuné sich ähnlich entwickelt hat, nun auf einem anderen Label erscheinen, aber V2/Coop gehören ja auch zu den Guten).

Was nicht heißen soll, dass man gar nicht mehr herumbratzen kann. Davon zeugen nach wie vor diverse Remixe (ja, auch der seltsame und äußerst strittige von „Never Let Me Down Again“, aber keine Angst, so klingt hier gar nix). Und auch einzelne Stücke hier können und wollen noch ordentlich aufs Gaspedal treten, allen voran das fetzige und fast Prodigy-artige „Reeperbahn“, das live mit Sicherheit ein Abräumer sein wird.

Das war es aber in der Richtung schon, in der knackigeren Ecke haben wir darüber hinaus (aber schon deutlich subtiler in Stil und Rhythmus) noch das mit starken Synthiesounds aufwartende „Blitz“, das etwas minimalistischere „Antibiotics“ und vielleicht das lässig verschleppte „Miami Showdown“.

Ansonsten zeigt sich aber eben auch der Drang zum richtigen Elektropop. Mustergültig durchgezogen in der Single „2 Hearts“, einem astreinen Hit, dem mit dem fast noch eingängigeren „Circles“ gleich noch einer nachgeschoben wird. Richtig rockig wird es dann sogar bei „Forrest Gump“, an dem Julian Casablancas von den Strokes mitgeschrieben hat, das aber fast eher nach LCD Soundsystem klingt… and you run… Schließlich gibt es auch noch einen zurückhaltend melodischen Popsong mit dem verträumten „Just Gazin‘“ (nebst weiblichem Gesang).

Digitalism ist eine deutliche Weiterentwicklung gelungen, ohne die Wurzeln zu verleugnen. Das ist wichtig und gut und aufgrund der musikalischen Klasse ein Album des Monats wert.

(Addison)

P.S. „2 Hearts“ ist die diesjährige offizielle Melt!-Hymne. Das heißt nicht nur, dass Digitalism natürlich dort auftreten werden, sondern auch, dass es den Song hier als kostenlosen Download gibt.


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www.thedigitalism.com
www.facebook.com/digitalism

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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