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Bericht: Schwarz, schwärzer, Wave-Gotik-Treffen 2015 in Leipzig – Teil 1

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Freitag – Ankommen, Gucken, Zurechtfinden, Tanzen!

Die Stadt ist schwarz. Ein bisschen zumindest, denn entweder hat sich zum 24. Mal des Wave-Gotik-Treffens die Besucherschar vermindert oder einfach besser auf mehrere kleine Locations verteilt. Vielleicht war auch der Bahnstreik Schuld, dass einige gar nicht erst den Weg in die Messestadt gefunden haben. Die Bahnen waren auch irgendwie leer oder leerer als in den Jahren zuvor, der Augustusplatz und die Innenstadt zwar angeschwärzt, aber nicht so sehr wie in den letzten Jahren Treffpunkt für Szenegänger und Fotobegeisterte. Sei es drum, Konzert – und Rahmenprogramm des Freitags waren wirklich nicht zu verachten: In der Absintheria Sixtina gab es wie jedes Jahr das traditionelle Absinthfrühstück und den kleinen Markt mit hübschen ausgewählten Verkaufsständen. Desweiteren gab es eine Filmvorführung „Wave Summer in Brasilien – A Rock Dokumentary“, eine Lesung von „Wahre Märchen II“ mit Gesang von Nina de Lianin und selbstverständlich das musikalische Programm auf der Hofbühne mit Lykanthea, Schattenkinder und Electronic Noice. Auf dem Agra Gelände gab es von abwechslungsreichen Essens- und Getränkestände, über die Shopping-Halle mit unzähligen Verkaufsständen von wunderschönem Kopfschmuck über Klamotten bis hin zu ausgefallener Deko, dem Foyer wo einige Autogrammstunden stattfanden, dem Café wo Bilder u.a. von Annie Bertram und Satyr ausgestellt wurden, die Konzerthalle wo L’ame Immortelle, Blutengel, Deine Lakaien und Eisbrecher spielten und der Party Halle wo nach dem Eisbrecher Konzert dann die After-Party mit DJ Patrick Codenys (Front 242), Djane Infantriene und DJ Caligari stattfand. Natürlich gab es auch an anderen Konzertlocations viele Szenebands zu bestaunen, es wurden Lesungen abgehalten und hier und da gab es ein Fototreffen oder Picknick. Die anschließenden Aftershowparties haben wir am Freitag noch nicht besucht, ein bisschen muss man ja seine Kräfte sparen, um das Konzertwochenende zu überleben. Und da ich mich nicht auf all die Locations und Parties gleichmäßig verteilen kann, habe ich mir Linda Jane (Schreibneuling übrigens) und Susann Lucas von Reflections of Darkness „ausgeborgt“, damit ihr mehr Einblicke über das Treffen haben könnt. (Josie Leopold/Linda Jane)

Sixtina

Electronic Noice (Linda Jane)

Electronic Noice aus Leipzig waren am Freitag die Headliner auf der Hofbühne in der Sixtina. Gegründet wurde die Band 2008 und besteht aus dem Frontmann Takker von Dark Pleasures,Wesi (Gitarre) , Martin Siol (Keyboard) und Loki (Synthi/Live DJ).2011 haben sie den Nachwuchspreis bei Dark Radio gewonnen. Takker ist zwar ein kleiner Sänger, dafür mit einer lauten Stimme und energiegeladen wie man es von ihm kennt. Leider waren sie wohl etwas zu laut für einen Teil der Technik und es gab einen lauten Knall und Takker war kurzfristig komplett aus dem Konzept. Doch nachdem er sich wieder gefangen hatte, heizte er dem Publikum weiter ein. Ein paar der anwesenden Gäste tanzen und feierten die Band, was sich auch in energischen Zugabevorderungen wiederspiegelte. Die Zugabe war eine Premiere, ein Cover von the Hanging Tree.

 

Kohlrabizirkus

.com/kill (Susann Lucas)

Schon seit einigen Jahren hat man im Hause von Diary of Dreams an einem Nebenprojekt gearbeitet. Nun endlich haben Adrian Hates und Gaun:A es geschafft. Sie haben einen neuen Sound entwickelt. .com/kill klingen mit ihren voodoo ähnlichen Rhythmen und dem stampfenden Beat ganz anders als das was man bisher von Adrian Hates kennt. Aber gerade das macht die Musik so interessant. Der Auftritt der beiden Musiker fand am frühen Abend in einer halb gefüllten Halle im Kohlrabizirkus statt. Direkt vom ersten Ton an ging das Publikum voll mit. Man sah überall tanzende Menschen, die eine Menge Spaß an dem Auftritt der beiden Musiker hatten. Der Vorteil der nicht ganz gefüllten Halle bestand definitiv darin, dass man genügend Platz hatte sich zu bewegen. Auch der Sound war sehr gut eingestellt und die vielen Bässe ließen den Boden zeitweise vibrieren. Dies war zum Auftakt des WGT ein absolut gelungener Einstieg, der Lust auf mehr Konzerte in dieser Qualität machte.

Steinkind (Josie Leopold)

[Hier könnte der Bericht  von Steinkind auf dem WGT w2015 stehen. Stand er auch. Nachdem Sänger Sandor einen Tag nach dem Ableben von Felix Flaucher, dem Sänger von Silke Bischoff / 18 Summers, Leichenfledderei betrieb, Felix Musik als „Hartz4-Musik“ und Menschen, die ihm erklärten, dass sein Verhalten unangemessen ist, als „Schwuchteln“ titulierte, habe ich mich als Autorin entschlossen, diese Rezension zu entfernen. Solches Benehmen kann ich nicht dulden und homophobe Bands haben im Jahr 2017 einfach keinen Platz. Ich distanziere mich auch in Zukunft von dieser Band.]

Agra

L’ame Immortelle (Linda Jane)

L’ame Immoertelle aus Österreich eröffneten am Freitag die Konzerthalle mit einem bewegenden und fantastischen Auftritt. Gegründet wurde die Band 1996 und besteht aus Sonja Kraushofer (Gesang), Thomas Rainer (Gesang/Keybord), unterstützt werden sie bei Auftritten von Gregor Beyerle (Keybord) und Chris Fox (Drums). Nach ihrer Tour zum neuen Album Drahtseilakt im November, war das WGT das zweite Festival in diesem Jahr welches sie nach ihrer 5 jährigen Pause spielten. Der Auftritt war sehr bewegend. Bei Thomas und Sonja sieht und spürt man das sie ihre Musik und Texte fühlen und leben und sie somit ins Publikum transportieren. Bei ihren gemeinsamen Liedern ist es ein Fest ihr Zusammenspiel zu sehen, man fühlt sich als ob man mitten drin in den erzählten Geschehen ist. Auch die Live Musiker Gregor und Chris transportieren diese Stimmung perfekt und unterstreichen dieses epische Konzerterlebnis. Meine perönlichen Highlights waren ‚wie Tränen im Regen‘, ‚Komm zu mir‘ und ‚Life will never be the same again‘. Sonja wechselte während der Show zweimal ihr Outfit, welches immer wieder perfekt zu den darauf folgenden Liedern passte. Die neuen Banner und die Lichtshow rundeten das Konzert sehr gut ab.

Blutengel (Linda Jane)

Nach einer kurzen Umbaupause kamen Blutengel aus Berlin/Deutschland und gaben eine Bühnenreife Vorstellung.Gegründet wurde die Band 1998 aus dem Fetisch-Electro-Projekt Seelenkrank und besteht aus Chris Pohl und Ulrike Goldmann. Ihr Auftritt beim WGT war direkt an ihre Tour zum neuen Album ‚OMEN‘ geknüpft. Die Bühnenshow bestand Hauptsächlich aus den Videoeinspielungen auf der Leinwand und einer Art Fetischshow von 2-3 Mädchen, welche immer wieder in verschieden Gewändern auf die Bühne kamen, sich dann bis auf die Unterwäsche auszogen und liebkosend tanzend dem Publikum einheizten. Gesanglich fand ich Ulrike leider etwas zu schwach zu der restlichen Lautstärke des Konzertes. Das Publikum feierte Blutengel, es wurde getanzt und viel Lärm gemacht.

Deine Lakaien (Linda Jane)

Deine Lakaien ist ein seit 1985 bestehendes Bandprojekt um den Berliner Sänger Alexander Veljanov und den Münchner Komponisten und Multinstrumentalisten Ernst Horn. Die Konzerthalle war mittlerweile brechend voll und als die Band auf die Bühne kam, bekamen sie einen grandiosen Applaus. Bereits nach den ersten Liedern war eine fantastisch Stimmung im Publikum. Bei den Hits wie ‚Over and Done‘ wurde mitgesunden und Paare hielten sich in den Armen. Die musikalische und gesangliche Leistung war sehr gut, sowohl der Ton als auch die Lichtshow waren perfekt auf das Konzert abgestimmt und es gab sogar 3 Zugaben. Ein rundum gelungenes Konzerterlebnis.

Eisbrecher (Susann Lucas)

Im Jahr 2003 gründete Alexander Wesselsky, nach seinem Ausstieg aus der Band Megaherz, gemeinsam mit Jochen Seibert Eisbrecher. Seit dieser Zeit veröffentlichten sie sechs Alben mit denen sie für Aufsehen sorgten. Nach mehreren Besetzungswechseln ist die Band seit 2013 in ihrer aktuellen Besetzung unterwegs durch die Clubs dieser Welt. Mit ihrem aktuellen Album waren sie in den letzten Monaten auf Tour durch Deutschland. Als ich die Agra Halle betrat, konnte ich froh sein überhaupt noch rein gekommen zu sein. Es war brechend voll und die Luft konnte man fast schneiden. Mit den ersten Klängen des Intros hatte man das Gefühl, dass es noch heißer wurde. Das Publikum ließ sich von der guten Stimmung der Band mitreißen und feierte ein ausgelassenes letztes Konzert für diesen Abend. Kaum einer war in der Halle, der sich nicht bewegt hat und am Ende konnte man in viele zufriedene Gesichter schauen.

 

Samstag – Electro, EBM, Synthie, Wodka und Party-Test vom Feinsten

Auch am zweiten Tag des diesjährigen WGTs waren wir für euch in der AGRA bei DAF und Front 242 und in der Sixtina bei Molllust und Versus, sowie auf dem Heidnischen Dorf beim Überraschungsauftritt von Feuerschwanz unterwegs. Eine Runde über den Augustusplatz ergab auch nicht mehr schwarze Menschen als am Tag zuvor, auch die Bahnen waren entspannend leer. Ein kurzes Kopfzerbrechen konnte das Wetter als Grund zumindest ausschließen und es wurde heftig über die Bandauswahl oder den Bahnstreik als Begründung debattiert. Zu einer endgültigen Einigung sind wir übrigens nicht gekommen, da wir uns noch über die anderen Konzertlocations unterhalten haben:  Zum Beispiel das alte Landratsamt, welches eine sehr schöne Kongress-, Messe- und Eventlocation am Ring ist. Am Samstag spielten da unter anderem Blood and Sun aus Minnesota und die englische Neofolk-Band Sol Invictus. Im Gewandhaus gab es das Orgelkonzert “Veni creator spiritus“ und im Felsenkeller, welcher ein fantastisch schöner Saalbau ist, spielten unter anderem Megaherz und Samsas Traum. Nachfolgend also unsere Eindrücke vom Samstag inklusive unserem WGT-Partytest! (Josie Leopold/ Linda Jane)

Sixtina

Perfection Doll (Linda Jane)

Perfection Doll waren der Überraschungsact als Opener auf der Hofbühne der Absintheria Sixtina und es war ein Überraschungsact im doppelten Sinne, denn nicht nur das keiner wusste wer wohl spielen wird, sondern die Band wurde erst Ende 2014 gegründet. Diese junge Formation aus Leipzig besteht aus der Sängerin Laluna Mea Lux (ehemals Sängerin bei Arise-X), Loki (Electronic Noice) am Keyboard und Mirko für die Effekte. Für die Band war es der erste Auftritt vor großem Publikum, wodurch Laluna sichtlich aufgeregt war, aber es recht gut gemeistert hat. Nur bei den anspruchsvollen Titeln wie ‚Garden of Delight‘ hat man es mitbekommen. Bei dem Song ‚Moondance‘ ist Laluna ins Publikum gegangen und hat einige Fans und Zuhörer persönlich begrüßt. Das Konzert wurde durch den Einsatz eines Tageslichtbeamers und diverser Effektshows auf der Leinwand im Hintergrund unterstrichen. Das Publikum war noch recht zurückhaltend durch die Unbekanntheit der Band und der Uhrzeit, aber es wurde applaudiert. Nach der Show war Laluna beim Merch wo es T-Shirts gab und sie verteilte als Give-Away eine CD mit drei Titeln ans Publikum. Eine junge Band von der man ganz sicher noch einiges zu hören bekommt.

Molllust ( Josie Leopold)

Molllust ist eine Band, die ihren Stil als „Opera Metal“ beschreibt und Newcomer 2013 des M’era Luna Festivals waren. Klingt vielversprechend, für mich aber eher kreischend-fiepsig in meinen Ohren. Nun sind Opernstimmen wohl Geschmackssache und die Sängerin auch nicht wirklich schlecht. Erinnerte mich eben an Within Temptation und ich hätte dem Ganzen wohl auch noch etwas mehr Positives abgewinnen können, wenn die Soundeinstellung für den kleinen Innehof der Sixtina nicht so übertrieben laut gewesen wäre. Schon zwei Straßen weiter konnte man den Bass hören, ab einer Straße entfernt auch den Gesang. Was dann im Innenhof zusammenkam, war überlauter Gesang und Töne in Moll. Vom Metal-Teil habe ich leider nicht viel mitbekommen. Würde ich die Musik getrennt vom Gesang nehmen, würde ich das Ganze wirklich nett finden – aber so war es einfach schrecklich eingestellt. Als Aufgabe für die kommenden Tage habe ich mir gesetzt, mir Molllust auf Leipzig einfach mal in der Albumfassung anzuhören und für mich selbst noch einmal herauszufinden, was mich an deren Auftritt so gestört hat.

Versus (Josie Leopold)

Es ist immer wieder schön seinen Kollegen bei der Arbeit zuzugucken. Und diesmal meine ich nicht den Kollegen beim Fotografieren oder Schreiben zuzusehen, nein, mein kleiner Schreibneuling war nämlichen Bühnendeko bei Versus aus Monestirea. Das macht sie schon eine ganze Weile und ich muss sagen, jeder Handgriff sitzt. Falls ihr euch erinnern wollt: Versus sind die, die Ahoi-Pop machen. Klingelts? Falls ihr beim E Only Festival noch nicht da wart als diese Band gespielt hat: Ahoi-Pop ist sowas wie Synthiepop, nur dass eben von liebreizenden Damen auch Wodka-Ahoi im Publikum verteilt wird. Nach einem Soundcheck, wo ich schon dachte „ Bitte André, mach was, ich werde taub!“, hatte sich dann auch der Soundmann gefangen und setzte wieder auf optimale Einstellung. Ein kleiner Junge tanzte vor der Bühne und eine dezent alkoholisierte Dame war von der Musik so euphorisch geworden, dass sie nicht nur wild vor der Bühne, sondern auch auf ihrem Partner tanzte. André Steinigen und seine Kollegen sorgten für einen netten Synthie-Anteil in der Sixtina und ich glaube, der Herr Steinigen könnte auch Moderator werden, so nett wie er durchs Programm führte. Highlight, neben der Musik, war die Trauung von Allison und Brady, vollzogen durch Thomas Rainer (Nachtmahr). Wer seine Eheringe auf einem Festival verliert, muss eben neu getraut werden und wie geht das besser als zu tanzbarer Musik und mit einem guten Freund als Priesterersatz? Einen Kritikpunkt habe ich aber doch: Wo bleibt denn nun das Album von dem zu jedem Konzert erzählt wird? Ich warte, das Publikum wartet, wir alle warten… irgendwie.

Heidnisches Dorf

Feuerschwanz (Susann Lucas)

Bereits seit 2004 treiben Feuerschwanz ihr Unwesen auf den Bühnen der Republik. Die 6 Musiker und ihre Miezen nehmen sich selbst und das Leben nicht allzu ernst und geben dies in ihren Songs immer wieder zum Besten. Ihre Texte sollte man immer mit einem Augenzwinkern verstehen. Als die Band am Donnerstag ihren Überraschungsauftritt am Freitag im Heidnischen Dorf angekündigt hat, habe ich sofort meine Konzertplanung geändert, denn das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Die Konzerte von Feuerschwanz sorgen immer dafür, dass man das Bedürfnis zum Tanzen und Feiern hat. So war es auch am Freitagabend. Der Platz vor der Bühne war sehr gut gefüllt und das Publikum hat vom ersten Ton an gefeiert. Der Sound war im Freien sehr gut eingestellt, so dass man die Musik auch von etwas weiter weg noch sehr gut hören konnte. Der Auftritt war leider viel zu schnell vorbei und war geschmückt mit vielen Songs aus dem aktuellen Album „Aufs Leben“ aber auch einigen älteren Stücken. Der für mich emotionalste Moment war, als Hodi, den seiner verstorbenen Mutter gewidmeten Song „Auf Wiedersehen“ gesungen hat. Nicht nur ihm, sondern auch einigen Menschen im Publikum liefen ein paar Tränen aus den Augen.

Agra

DAF (Susann Lucas)

gründeten sich bereits Ende der 70er Jahre und gehören seit dieser Zeit neben Kraftwerk und Can zu den einflussreichsten Bands der elektronischen Musik. Nach mehreren Besetzungswechseln, Soloprojekten und Auflösungen in den 90er Jahren sind DAF seit 2008 wieder vereint und spielten angesichts des 30-jährigen Bandjubiläums ein Konzert im Rahmen des c/o Pop Festivals. Seit 2010 sind DAF auch wieder in Clubs unterwegs und spielten auf mehreren Festivals. Die Agra Halle war kurz vor dem Auftritt von DAF schon recht gut gefüllt. Als es los ging wurde die Stimmung in der Halle immer ausgelassener. Die Fans der Band freuten sich über den Auftritt und gingen bei jedem der gespielten Songs ziemlich ab. Die Musik lädt einen wirklich zum Tanzen ein und es fällt sehr schwer still zu stehen. So sah das auch der Großteil des Publikums. Trotz einer nicht ganz so vollen Halle wie am Vortag wurde es ziemlich schnell sehr heiß. Was einen aber nicht davon abhielt weiter zu tanzen und sich auch über die Zugaben zu freuen, die DAF am Ende noch bereitwillig gaben.

Front 242 (Susann Lucas)

Front 242 gründeten sich im Jahre 1981 ursprünglich als Duo und gelten als die Begründer der EBM. Nach vielen erfolgreichen Jahren in den 80ern und frühen 90ern trennten sich Front 242. Zum Glück hielt die Trennung nicht allzu lang an und sie gingen 1997 auf Re:Boot Tour. Seit dieser Zeit sind sie immer noch sehr erfolgreich, legten zwar eine kleine musikalische Pause ein, sind aber aktuell wieder in vielen Clubs und auf Festivals zu sehen. Auch am Samstagabend war es auf der Agra und natürlich in der Halle sehr voll. Der Auftritt von Front 242 war der letzte an diesem Abend und die Stimmung in der Halle war sehr ausgelassen. Man sah sehr viele feierwillige Menschen, die gespannt auf den Auftritt der Band warteten. Das Konzert ging los und in der Halle wurde es wieder einmal ziemlich heiß. Die Stimmung blieb auch bis zum Ende so gut, so dass das Konzert nicht wie geplant bereits gegen null Uhr zu Ende war, sondern um einige Zugaben verlängert wurde. Ein sehr gelungener Abschluss für diesen Tag war das Konzert von Front 242 auf jeden Fall. Man sollte sich die Band auf einem der kommenden Festivals auf keinen Fall entgehen lassen.

Party-Hopping nach den Konzerten

Ich würde lügen, wenn ich euch sagen würde, dass ich nur brav die Konzerte gesehen habe und dann in mein Bett gestiegen bin. Eigentlich lief der Abend dann so, dass ich mir meine Kolleginnen geschnappt und erstmal in der Sixtina noch debattiert habe, was wir uns angucken. Am Ende sind wir in Plagwitz gelandet und dann zum Abschluss noch in der Moritzbastei gewesen, um einfach mal zu gucken, ob es so voll ist wie in den Jahren davor. (Josie Leopold)

Party im Westwerk ‚Glitter + Trauma‘ (Josie Leopold)

Ich als bekannte Glitzerliebhaberin, die auch gern mal ihr Umfeld mit selbigem verschönert habe mich wirklich auf die Party gefreut. Freies Glitzern oder so ähnlich. Pustekuchen! Es war alles sehr ruhig, Leute saßen auf dem Boden und haben geredet, es hingen Zettel aus mit Zitaten aus Filmen oder Liedern. Soweit so gut. Ein Modefotograf machte Bilder der Gäste und auf Nachfrage hieß es, dass er die Raveszene festhalten wollte. Welche Raveszene? Die Musik war eher gitarrenlastig und unelektronisch und nach wirklichen Rave-Leuten suchte man dann doch vergebens. Ich glaube Kollegin Linda und ich, waren dort noch das wildeste, mit unseren Plüscheinhörnern. Also sind wir dann weitergezogen. Partyauswahl gab es ja schließlich genug.

Party im Täubchenthal ‚When We Were Young‘ (Linda Jane)

Die ‚When We Were Young‘ war eine 101% Guitar Goth, Post Punk und Independent Underground Party. Das Täubchenthal und seine Tanzfläche waren gut gefüllt bis super voll und die Liebhaber dieser Musikrichtungen hatten sichtlich Spaß. Die Djs Ralf Thyssen (Pagan Love Songs, Berlin), Paul Cuska (Strobelight Records, Österreich) und Philipp Strobel (Death # Disco, Berlin) sorgten dafür das die Besucher bis in die frühen Morgenstunden gut unterhalten wurden und die Tanzfläche füllten. Das Täubchenthal ist eine sehr schöne Location, mit einer wirklich großen Tanzfläche, die Anlage hält selbst dem Post Punk stand und das Tresenpersonal ist sehr freundlich. Mich persönlich hat und wird das Täubchenthal öfters als Besucher empfangen.

Party in der Moritzbastei – La Revolution Industrie (WGT Edition) und DJ Poppy + DJ frequen-c ( Josie Leopold)

Gegen kurz vor fünf Uhr sind wir dann in der Moritzbastei (oder wie der Leipziger sagt „MB“) gelandet. Dort gab es von Batcave über Redeecke auf dem Innenhof bis Electro noch ziemlich viel tanzbares. Allgemein stellte sich aber die Müdigkeit ein und wir hatten wenig Lust zu tanzen und genossen die aufgehende Sonne über Leipzig und haben im Innenhof noch ein bisschen geredet. Die MB war auch nicht mehr so überfüllt wie ich sie von vergangenen Tagen in Erinnerung hatte. Einige tanzten noch im Rausch oder schon wieder ihren Rausch weg und es herrschte – um diese Uhrzeit auch verständlich- beim Personal Rauskehrstimmung.

Hier geht’s zum zweiten Teil des WGT-Berichts

Josie Leopold

Ich bin die kleine Schnatterschnute vom Dienst: bunt, glitzernd, voller verrückter Ideen. Wenn ich nicht gerade Interviews führe, Beiträge verfasse oder versuche Wordpress davon zu überzeugen doch bitte nett mit mir zu sein, versuche ich die Welt ein bisschen besser und bunter zu machen.

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