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Neue Anekdote

Rettete ein Lötkolben das DDR-Konzert von Depeche Mode?

elias-mattAm 7. März 1988 spielten Depeche Mode in der Werner-Seelenbinder-Halle in Ost-Berlin ihr einziges und zugleich legendäres DDR-Konzert. Möglicherweise wäre der Auftritt anders verlaufen, wenn nicht ein Fan mit einem Lötkolben Alan Wilder zu Hilfe gekommen wäre.

Das behauptet jedenfalls Elias Matt, Musiker und eben besagter Depeche Mode-Fan, der vor 26 Jahren in „ostdeutscher Manier“ ein technisches Problem des Keyboarders behoben haben will. Dabei war Elias auch noch auf irregulärem Weg in die Halle gelang: Über den Zaun nämlich.

Die ganze Geschichte erfahrt ihr in dem nachfolgendem Video. Ob sich die Dinge so zugetragen haben, wissen wir nicht. Alles Satire? Vielleicht war jemand von Euch damals vor Ort.

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

97 Kommentare

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  1. Leider hatte ich keine Chance irgendwie an Karten zu kommen. Den Zeitungsartikel der „Jungen Welt“ habe ich bis heute aufgehoben. Wahnsinn. !!!!!

  2. seid bereit ....immer bereit

    ….und ich erst ,ich war dabei und hatte doch glatt die Strom Rechnung bezahlt… und nur von den Einnahmen von Altpapier und Gläsern…Macht man eben so als Stolzer FDJ-ler…

    • Das mit dem Slogan „FDJ-Geburtstagskonzert“ wird total überbewertet. Oft von Westdeutschen, die sich mit den Gepflogenheiten zu Ostzeiten kaum auskennen.
      Solche Parolen pappten in der DDR an so ziemlich jeder Konzertbühne. Die haben damals keine Sau interessiert. Ob damit Nicaragua, der FDJ oder Fidel Castros Großmutter gedacht werden sollte, war dem größten Teil der Jugendlichen total egal, wenn sie dafür/trotzdessen ein unvergessliches Konzert erleben durften.

      SANDOW Schweigen und Parolen (Ostwave/Postpunk)
      http://www.youtube.com/watch?v=57bv0WbUUyc
      DIE VISION Love by wire (Ostwave)
      http://www.youtube.com/watch?v=IbXLnf4rFqw

  3. Und ich war wirklich drin! Ohne Karte!

    Also um eins vornweg zu nehmen: wer über besagtem Zaun an den Gleisen drüber war, der fühlte sich vielleicht schon als Gast in der Halle. Leider war dem aber absolut nicht so! Wenn ich mich noch so recht erinnere, waren mindestens drei, möglicherweise auch vier Kontrollen zu durchlaufen. Die Erste hatte ich ja mit einigen unbekannten Mitstreitern an den Gleisen gemeistert. Doch dann der Schock: bevor man weiter an die Halle kam, die nächste Ticketkontrolle. Gefolgt vom Eingang direkt an der Halle, und dann in der Halle zum Innenraum. Mein bis heute unvorstellbares Glück war, das sich vor jedem Kontrollpunkt eine Menschentraube von ca. 30-40 Personen bildete, die dermassen viel Druck auf die Absperrungen aufbaute, dass sofort nach dem Öffnen die ersten 10-15 Personen ohne Kontrolle durchströmten!!! Nach jeder, mit äußerst viel Glück geschafften Kontrolle, dachte ich, ich hab es geschafft. Jedoch nur um an der nächsten Kontrollstation wieder meine Konzertträume zerplatzen zu sehen. Aber als ich irgendwann in den Innenraum stand, fühlte ich mich, als wär ich als erster Mensch auf einem fremden Planeten gelandet. Unvorstellbar war für mich, dass in ein paar Stunden meine großen Helden und Idole ein Konzert geben würden, und ich bin dabei! Und nach endlos langer Wartezeit, und einer grottenschlechten Vorband mit dem Namen “ Mixedpickles“ erklangen die ersten Töne von „Pimpf“! Jeden Moment dachte ich, gleich fällt der Strom aus oder ähnliches. Die können jetzt nicht gleich hier erscheinen. Aber sie kamen. Und wie! Die Bässe von Behind the wheel hämmerten, und, ach was soll ich sagen…..! Ich war in Trance! Es war wie in einem Traum. Als das Konzert beendet war, saßen wir auf dem Hallenboden, schauten uns an, und überlegten, ob das alles eben wirklich gelaufen sei!
    Wie ihr seht, lohnt es sich immer, in auch scheinbar ausweglosen Situationen für seine Ziele zu kämpfen!!

    • Danke für deinen Bericht und das mit den grottenschlechten Vorbands ist bei Depeche Mode wohl schon Tradition (bis auf wenige Ausnahmen wie Front242, Fad Gadget oder bei der letzten Delta Machine Tour die Bands Feathers u. Chvrches die aber beide leider nicht in Deutschland auftraten).

    • Wobei mich brennend interessieren würde, wie sich die „Mixed Pickles“ damals gefühlt haben müssen.

      Ein paar Monate später spielten „The Wedding Present“ aus UK in der Seelenbinder-Halle (2.Juli 1988). Damals supporteten „Feeling B“ [u.a. mit Flake, Paul Landers], die damals wohl bekannteste DDR-Indieband.
      Von den Mixed Pickles gab es in der DDR eine Quartett-7“EP (4 Songs). Zur 1.Liga der sogenannten „anderen Bands“ zählten die Mixed Pickles nicht gerade.
      Die Nachricht: „Depeche kommen in die DDR!“ klang im März 1988 ja schon komplett wahnsinnig; dann bekommst du als kleine DDR-Wave/Postpunk-Band das Angebot, auch noch als Vorband von Depeche Mode zu spielen !?????
      Jede Ostband wußte doch damals, daß Du als Westband-Support den größten Applaus bekommst, wenn Du dich nach dem Betreten der Bühne sofort erhängen würdest. Dein Set wollte doch damals vor einer Band aus dem Westen niemand hören – und dann kommen auch noch Depeche Mode…

      Was mich auch wundert: Warum haben sie als Support nich einfach eine DDR-Synthpopband wie LOTOS genommen?? Deren Hit „Twisted Life“ klang doch soundmäßig schon nach Camouflage.

      http://www.parocktikum.de/wiki/index.php/Mixed_Pickles
      http://www.musicload.de/lotos/twisted-life/musik/single/12236762_4

    • @T.M.F.K.A.D.B. Talk Talk u. New Order sind natürlich Top, glaub auch Orchestral Manoeuvres in the Dark waren zur 101 Tour in den USA bei einigen Konzerten mal Vorgruppe.

    • @exitmusic
      Da hast Du deine Suchmaschine aber mit falschen Schlagwörtern gefüttert…

      Das hier ist die Vorband vom Depeche Mode-Konzert am 7.3.1988
      MIXED PICKLES (ddr/ wave)
      http://www.ostmusik.de/deutschland/amateure/mixedpickles/1.htm
      http://www.musicload.de/mixed-pickles/lied-an-eine-ergraute-lehrerin/musik/single/3583818_4

      Wie gesagt, es hätte damals 1988-89 in der DDR coolere Bands gegeben, um dM zu supporten z.B.

      DIE VISION („love by wire“, „stories of old“)
      DIE ART („Sie sagte“, „Eternall Fall“, „I love you (Marian)“
      JADE („Sky“, „Money“)

      meinetwegen auch
      SANDOW („Born in the GDR“, „Schweigen und Parolen“) oder
      FEELING B („Mix mir einen Drink“, „Ohne Bewußtsein – das muß kein Verlust sein“)


      Im Rose Bowl (18.06.1988) gab es vor Depeche folgende Bands als Warm-Up:

      Thomas Dolby
      Wire
      Orchestral Manoeuvres in the Dark

  4. Hab mal in meinen dM-Devotionalien gekramt…

    Depeche Mode-Concert for the Masses, Ost-Berlin, 07.März 1988
    SCHLAGZEILEN DER DDR-PRESSE

    „Musikrausch – wie weiland bei den Beatles“ (Neues Deutschland, 09.03.1988)
    „Den Traum mal ganz aus der Nähe erleben“ (Junge Welt, 10.03.1988)
    „Wichtig sind unsere Gefühle“ (Junge Welt, Depeche Mode-Interview, 10.03.1988)
    „Sie stiegen aus den Postern“ (Melodie und Rhythmus, 03.1988)
    „Tolle Bühneneffekte“ (Tribüne, 09.03.1988)
    „Feuerwerk für Fans“ (NBI, 26.03.1988)
    „Stars und Fans gaben sich ein Fest“ (Berliner Zeitung, 09.03.1988)
    „Depeche Mode in Berlin“ (Trommel, 26.03.1988)
    „Eine Pulle Haarspray – Depeche Mode in Berlin“ (Junge Welt, Fan-Konzertbericht, 03.1988)
    „Glosse – Depeche Mode“ (Unterhaltungskunst, 03.1988)

    DDR-Presse: Who was who?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Tageszeitungen_der_DDR
    http://de.wikipedia.org/wiki/Melodie_und_Rhythmus
    http://de.wikipedia.org/wiki/Trommel_%28Zeitschrift%29
    http://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Berliner_Illustrierte

    Interview mit Alan und Dave im DDR-Fernsehen
    http://www.youtube.com/watch?v=qIcKYIQOMU0

  5. komme nicht mehr ins Forum

    Hallo ihr lieben…….
    hatte mich vor längere zeit im Forum angemeldet,habe nur dummerweise ,mein kennwort so wie mein pseudo vergessen,kann mich auch nicht neu anmelden,da meine e-mailja bekannt ist… komme da nicht weiter…..
    Brauch da dringend ein paar ,die genauso Depeche gestört sind wie ich,ist echt nicht normal,und seit der D M Tour ist es echt noch schlimmer geworden…… See you….

    • …schönes Ding, leider fehlt vor „Pimpf“ die Ansage bzw. Belehrung von so einem FDJ-Funktionär noch d.h. bei meinem Mitschnitt ist diese mit dabei, echt lustig. :-)

    • Da sitze ich nichts ahnend auf der Couch und starte diese Aufnahme… und augenblicklich bin ich wieder 14 Jahre alt und fühle den Schmerz körperlich, den ich damals aushalten musste, weil ich keine einzige Möglichkeit für mich sah, an diesem (aus damaliger Sicht 100 %ig einmaligen) Konzert teilnehmen zu dürfen. Ich höre also, was ich verpasst habe und fühle mich wieder genauso ohnmächtig und wütend…und heule. An dem Abend habe ich wirklich für mich beschlossen, einen Ausreiseantrag zu stellen, wenn ich 18 geworden bin. Glücklicherweise kam ja alles ganz anders und ich durfte Dave schon 2 1/2 Jahre später live und in Farbe in der Deutschlandhalle erleben. Das ganze Konzert lang habe ich gegen die Ohnmacht angekämpft und war noch Tage später nicht ansprechbar :D Das war wirklich das allergeilste Konzert für mich. Und das Neidgefühl gegenüber den wenigen Glücklichen vom 07.März 1988 werde ich auch nie wieder los, da komme ich nicht gegen an. Trotzdem vielen Dank für den Mitschnitt!

  6. Ich glaube er hat erreicht was er wollte: AUFMERKSAMKEIT.
    Strafen wir ihn, indem wir nicht weiter solchen Mist kommentieren.

  7. Hier ein vielleicht noch nicht so bekanntes Depeche Mode Interview vom 07.03.1988 aus Ost-Berlin:

    http://www.youtube.com/watch?v=qIcKYIQOMU0

    Süß wie sie damals noch hofften einmal Popgeschichte machen zu können, und wtf?! … Elton John hat beim Album „Construction Time Again“ geholfen?!

    Wäre interessant wie der beim dritten Album (mit)geholfen hat, weiß jemand näheres?

    • Leider hört man nicht den originalen Ton, ich denke das mit Elton John ist ein Übersetzungsfehler. Das Englisch ist sehr holprig. „What’s your baby?“

      Sie haben auf der Construction Time Tour (also damals vor mehreren Jahren) ein Festival mit ihm gespielt und er war von dem Songwriting begeistert und sagte eine große Zukunft heraus. Wie wahr.

  8. sehr lustig ist ja “ das Konzert hatte schon angefangen und Alan hatte noch mal die Bühne verlassen“ Fletch hat dann bestimmt die Parts gespielt!!!

  9. Ich habe bei einem Konzertbesuch auch immer einen Lötkolben dabei, ist doch ganz normal! Durch einen Lötkolben lernt man also Alan Wilder kennen!? Anscheinend hatte die Band niemanden um technische Probleme auszumerzen, lachhaft! Ich hab ne tolle Kaffeemaschine, von der wird Dave bei den nächsten Konzerten ganz begeistert sein!

Kommentare sind geschlossen.

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