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Review: Forced Movement – Lost

Unsere Freunde von Forced To Mode müssen wir euch ja nicht mehr vorstellen. Seit Jahren begeistert die einzige relevante Depeche-Mode-Coverband mit ihren Konzerten eine stetig wachsende Fanschar mit ihren vielseitigen Setlists. Nun sind zwei Drittel der Band aber zu ihren Wurzeln zurückgekehrt – und zeigen auch dort eine beeindruckende Weiterentwicklung.

Thomas Schernikau und Christian Schottstädt haben schließlich damals als Forced Movement (ursprünglich von Thomas zusammen mit Frank Sander gegründet, später stieß Christian als Sänger dazu) mit eigenen Songs begonnen und 2009 und 2010 zwei Alben veröffentlicht, bevor es Forced To Mode überhaupt gab. Der Erfolg von F2M schob die alte Band irgendwann in den Hintergrund. Doch einen Künstler reizt es immer, auch eigene Kunstwerke zu erschaffen, also musste da irgendwann noch einmal etwas kommen.

Nun muss der Rezensent zugeben, dass er die damaligen Veröffentlichungen von Forced Movement nur am Rande verfolgt hat und auch nicht unbedingt überragend fand. Gut gemacht, gute Sounds, gute Stimme sowieso, aber es gab zu der Zeit spannendere Platten. Um so erstaunlicher und erfreulicher ist es, dass die Erfahrungen und die Entwicklungen, die die beiden Musiker in den Jahren mit Forced To Mode gemacht vollzogen haben, sich definitiv auch auf „Lost“ ausgewirkt haben. Das steckt seine Vorgänger nämlich locker in die Tasche.

Was sicher auch an den verbesserten Produktionsmöglichkeiten liegt, denn das Album erklingt in einem amtlich fetten Sound. Da waren Profis am Werk, und das hört man. Doch das ist nicht alles, auch das Wesentliche – das Songwriting – hat einen hörbaren und großen Sprung nach vorn gemacht. Endlich kann das Gesamtprodukt mit der Klasse von Christians Gesang mithalten. Und Wert auf Vielseitigkeit wurde ebenfalls gelegt. Da stürmt gleich am Anfang „Ground Zero“ mit wuchtigen Beats drauflos, bevor immer weitere Sounds den starken Song vertiefen.

Aber auch knackigen (elektronischen) Rock beherrschen die beiden, auf dem rasanten „Make Up“ oder dem groovigen „Keep in Touch“ nachzuhören. Auf hymnischen Synthiepop muss ebenso wenig verzichtet werden, wie u. a. „Mind Assault“ beweist. Gefühlvolle Balladen, bei denen dann auch Thomas ans Mikro darf, runden die Mischung ab. Und ja, die großen Vorbilder kann man natürlich an so mancher Stelle heraushören (wer mag, kann ja zum Beispiel im feinen „Wintersleep“ mal auf Spurensuche gehen), insbesondere deren Frühneunziger-Phase, aber wer von den Szenekollegen sich da von jedem Einfluss freisprechen kann, der werfe den ersten Synthie. Unser letztes Album des Monats für den 2023er Jahrgang (und gleichzeitig ein guter Start ins neue Jahr)!

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4/5)

PS: Wir wollen außerdem darauf hinweisen, dass Christian Schottstädt im vergangenen Jahr nicht nur am sehr empfehlenswerten Album von Morphose mitgewirkt hat (mehr dazu in Kürze in unserem Rückblick zum Monat Oktober), sondern dass er mit seinem Projekt part auch zwei feine EPs veröffentlicht hat (bitte hier weiterklicken, neben eigenen Stücken gibt es auch ein paar schöne Coverversionen, u. a. von „Waiting for the Night“).

PPS: Und natürlich gehen Forced To Mode auch 2024 wieder fleißig auf Tour.

The devotional tribute to Depeche Mode:

12.01.2024 – Leipzig – Werk 2
03.02.2024 – Weisswasser – SKZ Telux
16.03.2024 – Magdeburg Altes Theater
22.03.2024 – Bebra Lokschuppen
23.03.2024 – Wernesgrün – Brauerei
12.04.2024 – Augsburg Kantine
13.04.2024 – Merkers – Erlebnissbergwerk
31.05.2024 – Löbau – Messehalle
10.05.2024 – Lübeck Freilichtbühne
11.05.2024 – Flensburg Roxy
08.06.2024 – Berlin, Huxleys Neue Welt
15.06.2024 – Schwerin – Pappelpark
16.06.2024 – Hallig Langeness Schafstall
21.06.2024 – Aschaffenburg Colos-Saal
29.06.2024 – Burgstädt – Freilichtbühne Wettinhain
12.07.2024 – Kranichfeld (bei Erfurt) – Black Lower Castle
13.07.2024 – Eberswalde – Freilichtbühne im Familiengarten
19.07.2024 – Eggebek Shelter Festival

One Caress-Tour:

16.02.2024 Hamburg, Markthalle

17.02.2024 Braunschweig, Westand

18.02.2024 Bochum, Christuskirche

20.02.2024 Nürnberg, Hirsch

21.02.2024 München, Backstage (Werk)

22.02.2024 Stuttgart, Im Wizemann (Halle)

23.02.2024 Langen, Neue Stadthalle

24.02.2024 Erfurt, Kaisersaal

25.02.2024 Halle, Capitol

29.02.2024 Eisenhüttenstadt, Friedrich-Wolf-Theater

01.03.2024 Schwedt, Uckermärkische Bühnen

02.03.2024 Güstrow, Ernst-Barlach-Theater

03.03.2024 Berlin, Heimathafen!

06.03.2024 Dresden, Parkhotel!

07.03.2024 Glauchau, Stadttheater

08.03.2024 Bad Elster, König-Albert-Theater

09.03.2024 Görlitz, Wichern-Haus

10.03.2024 Luckenwalde, Stadttheater

https://www.forced-movement.de

https://forcedmovement.bandcamp.com

https://shop.forcedtomode.de/index.php/music3/cd-fm-lost-detail

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

5 Kommentare

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  1. Der Vollständigkeit halber...

    möchte ich doch gerne das Statement „die einzige relevante Depeche-Mode-Coverband“ gerade rücken: es gibt m.E. mindestens eine weitere Coverband die über eine große Fanbase verfügt und die Leute mit ihrer Show abholt: REMODE!

    • Vielen Dank für den Hinweis! Der Absatz mit den Terminen der One Caress Tour war irgendwie aus dem Artikel entfleucht. Jetzt ist er wieder drin.

  2. Sehr schönes Album,

    und hat die Memento/ Ultra/ Violator Playlist ergänzt. Sind wirklich spannende Titel dabei, die sich erst mit der zweiten dritten Wiederholung entwickeln. F2M hat gestern weitere Termin veröffentlicht und freue mich auf ein weiteres günstiges, leidenschaftliches Konzert.

Kommentare sind geschlossen.

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