Na, was ist uns denn da ins Haus geflattert? Ein verstรถrt dreinblickender Hasenkopf auf dem Cover, eine seltsame Entstehungsgeschichte รผber einen angeblich auf einer fernen Insel verschollenen Freund und ein dazu passendes Konzeptalbum. Hoppla, hier kommt ein musikhistorisches Rรคtsel – The Residents.
Eine Band, die seit รผber 35 (!) Jahren Platten verรถffentlicht, die jedoch nur Insider kennen. Eine Band, die seit Ewigkeiten nur mit Augapfelmasken und Zylinderhรผten verkleidet auftritt. Kaum jemand weiร, wer da noch dahintersteckt, doch regelmรครig gibt es neue Musik, die wohl stets das Attribut seltsam bis krude verdient und ansonsten am ehesten als Avantgarde bezeichnet werden kann.
So hรถrt man sich als Residents-Neuling lange Zeit etwas ratlos durch die 19 meist kurzen (nur zwei รผbertreffen die Drei-Minuten-Grenze) Stรผcke um die Geschichte des vermeintlich verschwundenen Bruders eines Freundes der Band. Man muss das Album definitiv als Ganzes sehen, einzelne Teile davon hervorzuheben, fรคllt schwer. Es gibt filmmusikartige Instrumentale, ruhige und flottere Songs, Gesang, Sprache, Samples, Beats, altmodische Synthies, spacige Sounds, Gitarre und mehr. Man kann es kaum festmachen, aber nach und nach stellt man fest: Das hat irgendetwas!
Kurzum, ein interessantes Werk, das kaum rezensionsfรคhig scheint, aber wer sich an Musik von Kรผnstlern wie z.B. Clinic, Jimi Tenor oder Frank Zappa heranwagt oder generell gern mal ein offenes Ohr fรผr Klรคnge jenseits gรคngiger Strukturen riskiert, kann hier einiges entdecken.
(Addison)
P.S. Live und mit sicherlich faszinierender Bรผhnenshow hier: 21.11. Linz – 22.11. Heidelberg – 25.11. Potsdam – 02.12. Ulm – 03.12. Mรผnchen – 04.12. Frankfurt.
bin seit 30 Jahren Fan und habe
The Residents ungefรคhr 8-10 mal live gesehen, das letzte mal am 03.12.08 in Mรผnchen.
„the bunny boy“ ist der Tod eines Legende
bitte nur noch best of alben, Ruhestand oder eine schnelle Rรผckkehr zur alten Form.