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Moderat – „II“

Eigentlich sollte das hier ja in unsere Rubrik „Zwei Stühle – eine Meinung?“. Aber dann waren erstens die Meinungen recht einhellig und zweitens klar, dass das einen besonderen Albumtipp wert sein musste. Trotzdem sollen euch unsere Ansichten zu diesem wunderbaren Werk nicht vorenthalten werden:

Thomas (Addison): Hurra, das elektronische Dreamteam aus Berlin hat sich wieder zusammengetan! Die Bassmasseure und Anhänger kantig gebrochener Beats von Modeselektor und der Elektronik-Feingeist und Popkönner Apparat. Und das Ergebnis ist mehr als die Summe der einzelnen Teile.

Nach ihrem ersten gemeinsamen Versuch vor 10 Jahren (Ergebnis: viele verlorene Nervenzellen und die EP „Auf Kosten der Gesundheit“) und ihrem erfolgreicheren zweiten Anlauf (dem Album „Moderat“, 2009) haben sich die Herren Bronsert, Szary und Ring also erneut der aufreibenden gemeinsamen Studioarbeit gestellt – was dabei herauskam und auf den schlichten Namen „II“ hört, ist nicht weniger als beeindruckend.

Da muss natürlich gleich einmal „Bad Kingdom“ erwähnt werden. Die erste Single, die mit ihrer Intensität und Ohrwurmqualität jetzt schon einen der Songs des Jahres gebucht hat. Es gibt noch so einige weitere wunderbare Popmomente auf „II“: Im entspannt auf den Bässen schwebenden „Let In The Light“ zum Beispiel oder im knarzenden „Gita“. Und wer beim umwerfenden „Damage Done“ keine Gänsehaut verspürt… na, der hat eben Pech gehabt.

Selbstverständlich überzeugen aber auch die instrumentalen, feinelektronischen Passagen. Wie die drei Protagonisten dieses Album in ihren Einzelkarrieren toppen wollen, ist erst einmal ihr Problem (und natürlich ein Luxusproblem) – wir Hörer sind jedenfalls komplett begeistert.

Ronny: Es ist schon erstaunlich, welch musikalische Symbiose das Berliner ‚Musikerkollektiv‘ Moderat auf seinem zweiten gemeinsamen Album zelebriert. Die eingängige, bisweilen filigrane Ästhetik ihres Erstlings „Moderat“ ist auf „II“ noch deutlicher in Vordergrund gerückt worden und lässt den Langspieler dadurch homogener wirken als seinen Vorgänger.
Beinahe klassische ‚Clubtracks‘ wie das 10-minütige „Milk„, das durch seine Schlichtheit und die minimalistisch-cineastischen Dramaturgie besticht, oder das schon fast trancige „Versions„, das durch Breakbeats aufgelockert wird, bilden dabei nur einige Charakteristika dieses Albums. Vielmehr ist „II“ ein durchdachtes und sehr abwechslungsreiches Werk geworden, das sich aus vielen Töpfen der elektronischen Musik bedient ohne dabei den ‚Roten Faden‘ zu verlieren.
Poppige Momente finden sich mit der überragenden Vorabsingle „Bad Kingdom„, die für sich genommen schon ein Meilenstein der Band ist, sowie dem verträumten „Let In The Light„, das durch die klaren Synthiesounds besticht. Zum Ende präsentieren sich Gernot, Sebastian und Sascha mit der wunderschönen Ballade „Damage Done“ von einer eher nachdenklichen und verträumten Seite.
Wer in den Genuss der Limited Edition des Albums kommt, erhält mit „Last Time“ einen zusätzlichen Track, der von analogen Synthies dominiert wird und stark an die frühen 1980er Jahre erinnert. Trotz dieses Ausflugs in die analoge Synthiewelt integriert sich „Last Time“ perfekt in das Gesamtbild des Albums.

Moderat haben die Erwartungen an ihr zweites Album locker getoppt und gleichzeitig eines der bisher besten elektronischen Alben dieses Jahres abgeliefert. Chapeau!

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www.moderat.fm
www.facebook.com/moderat.band

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

1 Kommentar

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  1. Belanglos und langweilig

    Das kann Burial deutlich besser. Denn genau in diese Richtung geht das neue Moderat Album.

Kommentare sind geschlossen.

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