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Im Interview: Thomas Bleskin – Autor der Depeche Mode-Audiostory

Thomas BleskinMitte März erscheint erstmals die Geschichte von Depeche Mode als Hörbuch auf einer Doppel-CD (bei Amazon vorbestellen). Autor von „Depeche Mode- Die Audiostory“ ist der Journalist Thomas Bleskin, der bereits ein viel gelobtes Hörbuch über die Beatles veröffentlicht hat. Auch seine Depeche Mode-Story ist von viel Liebe zum Detail und natürlich zum Sujet geprägt. Wir haben mit Thomas gesprochen und ihn zur Audiostory befragt.

Am 18. März erscheint erstmals eine Audiostory über Depeche Mode. Was muss man sich unter einer Audiostory vorstellen?

Thomas Bleskin: Eine Audiostory ist ein biographisches Feature, dass sich ausführlich mit einer Band, einem Künstler oder einem Event befasst. Der Hörer bekommt die komplette Geschichte – kompakt, spannend, mit vielen Originaltönen, Musik und übersetzten Songtexten. Das Ziel war: Wenn ich die Audiostory gehört habe, weiss ich eigentlich alles Wesentliche über Depeche Mode. In diesem Fall umfasst die Audiostory zwei komplett ausgelastete CDs, da ist schon eine ganze Menge an Information drin. Nur mal zum Vergleich: Eine komplette A4-Seite vorzulesen, dauert gerade mal zwei Minuten. Das Hörbuch ist mit seinen 138 Minuten Spielzeit also nicht nur ein kleiner Abriss, sondern schon ziemlich umfassend… und ideal für eine längere Autofahrt!

Aus welchen Quellen hast Du Dein Material bezogen?

…neben allem, was ich mir über die Jahre zu der Band angelesen habe, wollte ich vor allem alte Interviews aus den 80ern und 90ern auswerten, egal ob Zeitung, Radio oder Fernsehen. Nichts ist besser als ein Originalton. Wenn man einem Künstler zuhört, erfährt man immer mehr über ihn, als wenn man nur seine Biographie liest. Als ich vor ein paar Jahren Vince Clarke interview habe, konnte ich endllich wirklich verstehen, warum er immer „stiller Pragmatiker“ genannt wird. Da war er gerade bei Erasure für „Nightbird“ vom Analogequipment auf Softwaresynthesizer umgestiegen und hatte das alles haarklein begründet. Das fand ich beeindruckend. Ich lasse also auch in der Audiostory über Depeche Mode so oft wie möglich die Band selbst zu Wort kommen – wer sonst könnte qualifiziertere Antworten geben?

Damit die Geschichte von Depeche Mode auf eine Doppel-CD passt, kann man sie nicht im Detail erzählen, sondern muss Schwerpunkte setzen. Welche Aspekte waren Dir besonders wichtig?

Die Audiostory ist ja kein gesprochenes Lexikon, sondern sie erzählt eine Geschichte – und zwar die Geschichte von Menschen, die zusammen Musik machen. Ich habe also immer darauf geachtet, dass die Fakten und Anektdoten, die ich bringe, immer etwas direkt mit Depeche Mode zu tun haben. Ein Beispiel: Die spätere Entwicklung von Vince mit Erasure wird überhaupt nicht beachtet, es sei denn, sie hat unmittelbar etwas mit seiner Trennung von Depeche oder einem späteren Treffen mit den alten Bandkollegen zu tun – und das, obwohl ich Vince´ Musik auch heute noch schätze, auch die neuen Sachen. Bei Recoil genauso, das betrifft die Band überhaupt nicht. Auch die Solosachen von Martin bleiben mehr oder weniger außen vor – ich erwähne sie natürlich, aber auch sie hatten ja auf Depeche selbst keinen größeren Einfluss. Daves „Paper Monsters“ ist da anders: Die Platte hat ja seinen Status in der Gruppe beeinflusst – damit ist sie natürlich für die Audiostory interessant. Es ging also darum, nicht jeden einzelnen noch so kleinen Fakt aufzuzählen, sondern die interessanten Momente herauszupicken, die die Musik und die Entwicklung der Leute bei Depeche Mode beeinflusst haben. Und davon gibt es eine ganze Menge!

Gibt es ein Kapitel auf der CD, auf das Du besonders stolz bist

Das lässt sich schwer sagen… ich könnte aber sagen, welches Kapitel besonders kompliziert war – und zwar die Zeit unmittelbar vor und nach „Songs of Faith and Devotion“. Da war es wichtig, die musikalische Seite zu betrachten, gleichzeitig aber auch auf die persönlichen Befindlichkeiten einzugehen, vor allem bei Dave und Alan, aber auch Andy. Da musste ich vier Erzählstränge zusammenbringen, das ging schon fast in Richtung Roman – oder in diesem Fall Hörspiel. Der tragische Höhepunkt ist dann ja Daves Absturz – und ich habe sehr lange überlegt, welcher Titel von Depeche Mode an dieser Stelle angespielt werden könnte. Das Ergebnis: Gar keiner. Man kann einfach keinen Song der Band bringen, wenn man darüber spricht, dass es dem Sänger unglaublich schlecht geht. Das passt nicht. Also haben wir mit Decades einen Song aufgenommen, der „Dave´s Theme“ heißt und der dann dort kurz zu hören ist. Von den Drums her haben wir da schon ein kleines bißchen „Ultra“ angedeutet… Jedenfalls war dieses Kapitel eine schwere Geburt – eben weil es so komplex und zugleich tragisch ist. Zum Glück wird es danach etwas entspannter!

Apropos Musik – du hast für den Soundtrack jeden verwendeten Titel 1:1 instrumental nachspielen lassen. Warum?

Musik erhöht die Dramaturgie – man will ja nicht über zwei CDs nur gesprochenes Wort hören, jedenfalls nicht bei einer biographischen Sache. Intrumentalversionen haben den Vorteil, dass man eine Erzählstimme draufpacken kann, ohne dass der Gesang im Hintergrund den Hörer ablenkt. Allerdings sollte alles so originalgetreu wie möglich klingen – denn wenn ich beispielsweise über „Stripped“ und sein Intro rede, sollte man eben das Motorengeräusch aus dem Emulator hören. Da ich selbst diese Geräte nicht besitze, habe ich einen spanischen Künstler ausfindig gemacht, der
sich auf analoge Synthies und alte Sampler spezialisiert hat. Er heißt Jose Maria Bará und hat es in monatelanger Kleinarbeit tatsächlich geschafft, die Stimmung der Songs einzufangen. Der Soundtrack von Jose ist fantastisch geworden. Und ganz am Ende der Audiostory, sozusagen als Bonustrack, gibt es eine der besten akustischen Coverversionen eines Depeche-Mode-Songs, die ich je gehört habe…

Wie lange hast Du vom Konzept bis zur Fertigstellung gebraucht?

Alles in allem – so anderthalb Jahre.

Gab es Unterstützung von der Band oder durch das Management?

Nein. Depeche Mode authorisieren biographische Abhandlungen grundsätzlich nie. Ich kann das auch verstehen. Den Fans zeigt das natürlich, dass Depeche Mode keinerlei Hype nötig haben. Meine Arbeit hat das zwar nicht unbedingt erleichtert, aber als Fan, der ich ja auch bin, stehe ich voll hinter der Band, was diese Entscheidung angeht.

Du hast in der Vergangenheit bereits eine Audiostory über die Beatles gemacht. Gibt es trotz aller Unterschiedlichkeit der Bands auch Gemeinsamkeiten, die Dir aufgefallen sind?

Absolut, ja. Was am auffälligsten ist: Beide Bands haben in ihren Anfangstagen unglaublich viel live gespielt. Dabei haben beide ein Gespür für ihr Publikum bekommen. Beide Bands haben als Teeangerlieblinge angefangen und sich dann musikalisch radikal weiterentwickelt. Beide Bands haben auf ihre Weise die Popmusik umgekrempelt, indem sie neue Klänge einem breiten Publikum näher gebracht haben. Sowohl die Beatles als auch Depeche Mode haben Songwriter, die in der jeweiligen Generation zur absoluten Oberliga gehören. Das macht dann den großen Unterschied zum Rest einer Szene. Beim Merseybeat der frühen 60er gab es nichts vergleichbares zu Lennon/McCartney. Ebenso gibt es im Bereich Electro/Synthpop/EBM nichts, was auch nur annähernd an Depeche Mode herankäme, nicht einmal Bands wie And One, obwohl Steve Naghavi ein klasse Songwriter ist, oder Apoptygma Berzerk. Denen fehlt dann wieder die Massentauglichkeit.

Depeche Mode – die Audiostory

Doppel-CD, 138 Minuten Laufzeit
Lübbe-Audio (Tonpool)
13,90 Euro ( Amazon ).

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

83 Kommentare

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  1. @ donbasil und puppets
    Schön, dass ich mit meiner Punk-Vergangenheit nicht alleine bin…… dachte immer ich wäre ein Exot, denn wie kann man von Punk Musik auf DM umsteigen….. tja irgendwie bin ich wohl auch mit der Zeit gegangen damals und bin total auf die Synthis abgefahren!
    Habe damals auch meine Hose hochgekrempelt ((-;
    Die Band THE DRUMS kannte ich jetzt gar nicht, habe mir die mal kurz auf yt angeschaut – klingt recht interessant und man kann sie schon ein bißchen mit DM in ihrer Frühphase vergleichen. Die Musik ist auf alle Fälle tanzbar und irgendwie leicht und locker… hat irgendetwas retromäßiges…

    Punk habe ich schon lange nicht mehr gehört – habe diese Musik noch auf Schallplatten und keinen Player mehr – jedoch hat mir ein Freund neulich eine Dead Kennedys und eine Sex Pistols auf meinen Ipod gezogen – man war das klasse diese Musik mal wieder zu hören – da kommen Jugenderinnerungen auf….

    Eine Punkband als Vorband zu Hurts – das ist schon krass!!! Ich war in Hamburg auf dem Hurts Konzert und es hat mir echt gut gefallen. Diese Musik ist für mich einfach Gute-Laune-Musik und macht Spaß! Kann man jedoch gar nicht mit DM vergleichen.

  2. Da will ich jetzt aber auch mal kurz mitreden:

    wipers, the cure, the ramones, iggy pop, sisters of mercy, the mission, phillip boa, joy division, the cramps, news model army, the smiths, the clash, sonic youth, the b52´s, the smashing pumpkins und wie sie alle hießen … ach, was hatten wir ´ne schöne Jugend …

    But DM: FIRST and LAST and ALWAYS ´til the end of the time (klar, dann auch im Altenheim ;-)

    Schönen, Fußballzoff-freien Abend noch.

  3. @Lilian – Ich habe nach dem A-ha Beitrag auch den von Depeche Mode geschaut. Stimmt, die „coolen“ Nordländer kamen mir auch etwas altbacken vor…
    Und ja – hoffentlich werden wir uns noch lange, lange an den göttlichen DM-Klängen erfreuen können – bin dabei ;)

  4. @Puppets – Bevor ich 1990 in den DM Sog reingezogen wurde, der mich auch nicht mehr los lässt habe ich Bands wie a-ha, Duran Duran, U2 oder Künstler wie Madonna oder Prince gehört. Wenn man diese Bands/Künstler heute so sieht – sind die meisten langweilig und bieder geworden. Als ich z.B. bei Kabel Markus Kavka trifft a-ha gesehen habe und direkt im Anschluss Markus Kavka trifft DM – waren da schon himmelweite Unterschiede. A-ha wirkten neben DM sehr altbacken und uninteressant. Da lobe ich mir Dave & Co., die zwar auch mit der Zeit gehen und heute anders wirken als früher – aber definitiv nicht die Kategorie alt, langweilig, bieder und altbacken gehören. Hoffe es geht noch lange so weiter…

  5. @DonBasil #70
    Ich fühle mich immer mehr zu Hause – WAU
    Ich dachte, dass ich hier mit meiner Punk-Vergangenheit auf sehr taube Ohren stossen würde.
    Ich hatte mich in den 80iger Jahren von „Die Goldenen Zitronenn“, „Tödliche Doris“, „Nina Hagen“, „Virgin Prunes“ – um einige zu nennen -berieseln lassen.
    „The Jesus and the Mary Chain“ sowie „Echo & the Bunnymen“ brachten dann noch ein bisschen Abwechslung ;-) ;-)
    1983 bin ich dann in den Sog von DM (for ever) hineingezogen worden, der bis heute nicht nachgelassen hat, im Gegenteil, mich immer mehr überzeugt, dass ich doch DIE Musik gefunden habe, die mich bis zum grossen Ende begleiten wird.
    Dem Punk habe ich etwas abgeschworen, habe aber immer noch eine riesen Freude wenn ich irgendwo darüber stolpere, wie zum Beispiel am „Hurts“ Konzert in London letzten Oktober.
    Als Vorgruppe spielten da die „Performance“ die in herrlicher Punk-Manier den Gitarren ganz abartige Töne entlocken konnten. Die Band stammt aus Manchester. Wäre vielleicht auch noch was zum Entdecken.
    Ich habe Deine Idee noch ein bisschen weitergesponnen, wären DM in Russland grossgeworden, wären die Lieder (in russischer, traditioneller Art und Weise) sehr melancholisch und noch depressiver ausgefallen, als Musikgerät hätten sie höchstwahrscheinlich Balalaikas und eine Mülltone als Drums gespielt.
    Stellt Euch mal „Stripped“ in einer „Balalaika-Version“ vor.
    Ich würde Daves Porsche oder die Guy Fawkes-Raketen schon sehr vermissen……

  6. @Imuvrini; teilweise auch Puppets und Lilian
    Schön, dass hier noch (Ex-)Punks am Start sind. Du hast total recht, was wichtig ist, sind die Songs. Kennst Du THE DRUMS? Als ich Forever & Ever Amen gehört habe, hat mich das von den Sonx total an DM 1980-85 erinnert. Dieser Reichtum an Melodien ist DM heutzutage irgendwie abhanden gekommen. Auch eine gewisse Tanzbarkeit. Man muss schon eher die REmixe hören, um abzutanzen.
    Naja, jedenfalls THE DRUMS… Bin losgelaufen, hab mir die Platte gekauft, Kopfhörer auf und zu hause nur noch abgetanzt. Die Jungs kommen aus Brooklyn, sind – mit viel Wohlwollen – noch nicht mal halb so alt wie ich. Sie tragen alle eine Frisur, die so eine Mischung aus Mod-und Mode-Frisur ist. Sie krempeln sich ihre Jeans um, wie ich das damals getan habe – heute natürlich auch noch. Sie haben vor THE DRUMS eine ELEKTRO-BAND am Start gehabt. Da müssen sie wohl nocht nicht mal 12 JAHRE ALT gewesen sein. Dann haben sie wohl JOY DIVISION entdeckt, der Sänger tanzt in den Videos jedenfalls so, wie Ian Curtis und Dave Gahan (1980-81) das taten. Haben die Synths in die Ecke gestellt und ihre Gitarren so gespielt, als würden sie auf Synths spielen. Sie haben auch diesen tollen Satzgesang. Hab einen Analog-Synth (ähhmm..ich spiele seit meiner Kindheit) in meiner Wohnung und mir den Spaß gemacht, mit ihnen mitzuspielen. Das klingt genauso wie DM 1981-85. Ich bin totaler FAN von ihnen.
    Was ich sagen will – die ELEKTRONIK ist bei DM nur Mittel zum Zweck, der da heißt, uns klasse Songs zu präsentieren. Ich denke, dass sie nur deshalb Synths bevozugen, weil es diese Synth-Welle nach dem Mensch-Maschine-Album von Kraftwerk auf der Insel gab. Wären sie zu der Zeit in den Staaten – oder von mir aus auch in der Sowjetunion – groß geworden, hätten sie die Songs vielleicht auf Gitarren gespielt.

    Ähhmm… Du hörst hoffentlich noch Punk, oder? Hab THE DAMNED gehört, während ich das hier schrieb. Die PISTOLS & DEAD KENNEDYS sind groß.

  7. @Imuvrini- ich denke ein weiterer Punkt wird sein, dass bei der mittlerweile vorhandenen Masse an DM Songs – natürlich für die Touren eine Auswahl getroffen werden muss. Und wenn sich DM mehr mit den Songs ab 1986 identifizieren können – wählen sie natürlich auch dementsprechend aus.

  8. Mit dem Look in den Jahren 80-85 habt ihr schon Recht, aber das hat doch eigentlich nichts mit den Songs an sich zu tun – hätten DM schon früher mit Anton zusammengearbeitet, dann wäre der Look auch früher schon besser gewesen.
    Songs wie Photographic, Just can’t get enough, Master and Servant, Shake the disease, Blasphemous rumors, Everything counts, People are people sind doch noch immer total frisch und man kann sie auch nach knapp 30 Jahren noch gut hören und sie gehen immer noch ab!

  9. @Lilian und DonBasil
    Interessante Gedanken – Grösstenteils gehe ich mit Euch beiden einig.
    Die Optik hat sich tatsächlich verbessert.
    Das Video zur „Wrong“ ist herrlich quer und ich finde das passt ganz gut.
    Zur Weiterentwicklung – Welch ein Zufall – Erst letzte Woche hat mich meine Lehrtochter (Jahrgang 1991)zu „Depeche Mode“ ausgefragt und war ganz gierig meine Lieblingsmusik kennenzulernen. So habe ich einen Überblick von „SAS“ bis „SOTU“ zusammengestellt.
    War ich erstaunt 1) Wieviele Songs zusammen kamen um einen gerechten Überblick (Stilrichtungen)und 2) wie extrem die Weiterentwicklung der KLANGLANDSCHAFTEN war.
    Im selbstgestalteten Booklet habe ich hervorgehoben, dass in den Anfängen die Klangkompositionen doch einfach und harmlos gestrickt sind, sich dann mit der Weiterentwicklung (natürlich auch durch die neuen technischen Möglichkeiten) sich in unendlich vielseitige und atemberaubenden (eben) Klanglandschaften mit vielen Plätzen zum Entdecken verwandelt haben.
    Ich habe SOTU sehr kritisiert und konnte einfach nichts damit anfangen, bis ich mir wirklich die Zeit nahm, mich hinsetzte und das ganze Album über Kopfhörer anhörte.
    Was für eine Überraschung, ich habe vieles neu entdeckt und entdecke immer noch…
    In unserer schnelllebigen Zeit, muss man manchen Dingen einfach mehr als nur eine Chance geben.
    Natürlich sehne ich mich auch nach „Stories of Old“, „Blasphemous Rumours“, „Lie to Me“ und natürlich auch „Puppets“ :-)
    Aber würden diese Songs tatsächlich noch passen, ich denke da auch an die neue Fan-Generation.
    Und wie sagte der Martin im Interview mit Markus Kavka „Es gibt ganz viele neue, auch junge Fans…“ …“Schön das wir IMMER NOCH RELEVANT SIND…“
    In diesem Sinne – vielleicht entdecken wir ja alle das Hörbuch neu
    Schöner Abend allerseits

  10. @donbasil
    Ich denke aus den Songs aus Phase 1980-1985 sind DM definitiv raus gewachsen…Klar einige Songs waren erfolgreich bzw. beliebt – Klassiker wie I just can’t get enough, Master and Servant, Everything Counts, People are People…aber sein wir mal ehrlich – der DM Hype fing dann erst langsam 1986 mit Black Celebration an ging dann nahtlos 1987 mit Music for the masses und der 101 Tour weiter, ging zielstrebig weiter und erreichte meiner Meinung mit Violator und SOFAD den Höhepunkt ihrer Karriere. Nach SOFAD ging es dank den treuen Fans auch erfolgreich kontinuierlich weiter bis jetzt. Davon abgesehen, finde ich die damalige DM Optik sei es nun bei den Members selbst oder auch die Videos nicht sehr ansprechend. Es war noch alles so in den unschuldigen Kinderschuhen und noch nicht so recht ausgereift. Seit 1986/1987 fing so langsam die coole Optik an. Das merkte man an Dave & Co. genauso wie in den Videos, die ja dann wirklich legendär wurden. Ich denke DM spielen die Songs nicht mehr so gerne, weil die Zeit halt nicht so ins heutige (vielleicht auch hart erkämpfte) Image von 1986 bis heute passt. Wenn Du beispielsweise die Optik von Dave in Videos von 1980 bis 1985 mit der Optik seit 1986 (ich denke da nur an die coole Optik in Videos wie z.B. Never let me down again oder Strangelove) oder aber auch auf der 101 Tour vergleichst – dann merkt man sofort, dass sich ab da was bei DM getan hat. Das ist wie bei berühmten Schauspielern, die teilweise nicht so gerne an ihre ersten Filme erinnert werden – weil sie ihnen mittlerweile selbst nicht mehr zusagen und sie diese heute nicht mehr drehen würden. Ich denke ab 1986/1987 konnte man DM schon als Stilikonen sehen, was früher definitiv nicht der Fall war – weil sie davor einfach nicht cool genug rüber kamen.
    Mit dem Song Wrong muss ich Dir recht geben – er ist wirklich sehr gelungen – allerdings (wie schon erwähnt) hat mich das Video überhaupt nicht überzeugt…da ist man von DM viel Besseres gewöhnt!
    Mit Alan ins Boot holen ist ja der Wunsch von vielen Fans – vielleicht wird er sich ja irgendwann doch noch erfüllen…auf Vince könnte ich persönlich ehrlich gesagt verzichten – ist nicht so mein Fall.

  11. @alle, die etwas zum Thema DM und SHOW geschrieben haben

    Ich finde ganz einfach, dass uns DM in ihren gegenwärtigen Live-Shows nur die halbe Wahrheit (1986/1987-jetzt) über sich darbieten. Ich verstehe nicht, welche Probleme sie mit der Phase 1980-1985 haben. Sie haben auch damals tolle Alben aufgenommen.

    Ich würde es cool finden, wenn in gegenwärtigen Live-Shows Reminiszenzen an vergangene Touren auftauchen würden. Die Bandmaschine und Analog-Synths von 1980-1981, die Fahhrrad-Felge von 1983-1984, die Betonsteine und der Hammer von 1985, die Drum-Pads von der MASSES Tour, die Gospel-Sängerinnen von 1993.

    Weshalb wird Somebody nicht auf einem richtigen Klavier gespielt? Die Tickets kosten doch auch bereits ein Vermögen. Früher hat man sie für 28 DM gesehen und sie haben sich genauso ins Zeug gelegt.

    Ich gehöre NICHT zu denen, die ihre jetzigen Alben NICHT mögen. DOPPELTE VERNEINUNG, OKAY? Ich finde, dass Come Back viel besser ist als so mancher Song von Martin. WRONG kann es mit Klassikern wie Personal Jesus aufnehmen. Das Video dazu ist großartig. Als ob es ALFRED HITCHCOCK gedreht hätte.

    Ich erwarte von ihren Live-Auftritten aber auch ein bißchen die Feier ihrer eigenen (kompletten) Vergangenheit. PARTY FOR THE MASSES MIT ORIGINALBAND – SOZUSAGEN…

    Vielleicht sollten sie auch wieder ALAN & VINCE in die Band einbinden, um noch kreativer und schneller arbeiten zu können. Gerade die Dave-Tumor-Sache zeigt, dass alles auch über Nacht vorbei sein kann.

    OKAY, IN DER BESETZUNG:
    DAVE, MARTIN, VINCE, ALAN, ANDY
    KÖNNTEN SIE WAHRSCHEINLICH AUF JEDEM PLANETEN IM SONNENSYSTEM SPIELEN. Um mal beim Albumtitel SOUNDS OF THE UNIVERSE zu bleiben.

    Sie sollten sich alle mal zusammenraufen und wieder gemeinsam an Songs arbeiten…

  12. @Björk – Alte Hippie Männer, die Lederjacke tragen, einen fetten Bierbauch vor sich herschleppen und dazu anstatt Boots Turnschuhe ( Neudeutsch: Sneakers ) mit Klettverschluss tragen, da sie keine Schuhe mehr binden können!!! Ahh, die ergraute Langhaarperücke mit Zopf auf dem Haupte nicht zu vergessen! Davor gruselt es mir schon gewaltig!

    Meinst Du nicht, dass Du da sehr verallgemeinerst bzw. „Alle über einen Kamm scherst“? Außerdem darf man auch nicht vergessenm, dass ja nicht nur die „Alten“ Fans bleiben, sondern auch neue (jüngere) dazu kommen. Man hört und sieht immer auch viele jüngere (Neuzugänge in der Fangemeinde) – also sehe ich das weniger kritisch als Du. Außerdem leben und leben lassen – wenn Hippies die Stones gut finden und Spaß an weiteren Konzerten haben – sollen sie das doch tun. Wir leben ja Gott sei Dank in einem freien Land…Ich denke die meisten Fans sind froh, wenn wir noch lange was von DM hören und sehen werden – ob jetzt oder in 10 oder 20 Jahren…Vielleicht kann man sich das jetzt nur noch nicht so vorstellen. Wenn in ein paar Jahren DM plötzlich sagen würden – wir hören auf, da wir den Fans unser Alter nicht mehr zumuten möchten – wäre ich gespannt auf die Reaktionen…ich denke die meisten hätten dann lieber weiter neue DM Scheiben – als gar nichts mehr – vielleicht macht das auch einen treuen Fan aus. Wenn Du von Weiterentwicklung sprichst, muss ich anmerken, dass die von Dir kritisierte Gitarre auch eine Weiterentwicklung war- auch wenn sie Dir in der Richtung vielleicht nicht gefällt. DM haben sich mit jedem Album in den 80igern mal weniger und dann ab den 90igern mehr weiter entwickelt und gehen mit jedem neuen Album auch neue Wege ein – auch wenn man sich manchmal Songs aus den Alten Zeiten wünscht – das ist halt die Weiterentwicklung. Gut gemachte Covers finde ich ich super. Wenn ich da z.B. an „I feel you“ von Placebo denke oder an Personal Jesus von J. Cash – beide Covers (nach mehrmaligem Hören) echt sehr hörenswert!

  13. @ 62

    Newsflash!

    Depeche Mode on World Geriatic Tour 2045!
    New Album „Songs from the Wheelchair“ in stores soon! 13 new songs including the smash hitsingle „Stories of Getting Old“!!! + THE SENSATION: Martin has f i n a l l y Alan as 4th Member announced!!!
    On Tour in a Theatre near you!!!

    Ich bin auch genau 10 Jahre „älter“ als DM und sie haben mich geprägt wie keine andere Band. Aber ich möchte nicht so enden wie Fans der Stones oder der Beatles. Alte Hippie Männer, die Lederjacke tragen, einen fetten Bierbauch vor sich herschleppen und dazu anstatt Boots Turnschuhe ( Neudeutsch: Sneakers ) mit Klettverschluss tragen, da sie keine Schuhe mehr binden können!!! Ahh, die ergraute Langhaarperücke mit Zopf auf dem Haupte nicht zu vergessen! Davor gruselt es mir schon gewaltig!

    Also: Immer schön Ausschau nach Weiterentwicklungen in der Musik suchen. Nie stehenbleiben auf einem Level. Daher bin ich auch kein Fan von Coverversionen und diesem ganzen „Retro“-Quatsch. Ist alles langweilig, da es alles schon einmal gegeben hat!

    Exciter bewerte ich ( für mich ) als die letzte Scheibe von DM, auf der noch eine wesentliche Weiterentwicklung stattfand und je öfter ich sie höre, je mehr entdecke ich! Danach – nun ja, lassen wir das.

    Nur eines verbiete ich DM: Die „Hammondorgel“ und das Saxophon auszupacken!!! DANN ist SCHLUSS mit LUSTIG!!! Dann haben wir wirklich „Doors Mode“…

    Tchuess…

  14. @Björk – nun ja, da Dave gute 11 Jahre älter ist als ich – denke und hoffe ich, dass ich (falls er jemals sitzend auftreten sollte) noch kein Pflegepersonal benötigen werde. Denke aber auch, dass man halt mit der Zeit gehen muss…ich hätte damals Anfang der 90iger auch nicht gedacht, dass sich DM vielleicht in die Richtung entwickeln würde – in die sie letzten Endes gegangen sind – z.B. Dave’s Drogensucht, Alan’s Weggang; DM mit nur drei Members, ein trotzdem cooles Ultra Album, dann kam ein langweiliges Exciter Album… und dann gings wieder bergauf…also man weiß nie was kommt – aber irgendwie bleibt man trotzdem immer DM Fan…

  15. Ich stelle mir gerade vor: YOUR OWN PERSONAL JESUS voll aufgedreht aus dem Boxen im Altenheim…

    Spooky…

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