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Im Interview: Thomas Bleskin – Autor der Depeche Mode-Audiostory

Thomas BleskinMitte März erscheint erstmals die Geschichte von Depeche Mode als Hörbuch auf einer Doppel-CD (bei Amazon vorbestellen). Autor von „Depeche Mode- Die Audiostory“ ist der Journalist Thomas Bleskin, der bereits ein viel gelobtes Hörbuch über die Beatles veröffentlicht hat. Auch seine Depeche Mode-Story ist von viel Liebe zum Detail und natürlich zum Sujet geprägt. Wir haben mit Thomas gesprochen und ihn zur Audiostory befragt.

Am 18. März erscheint erstmals eine Audiostory über Depeche Mode. Was muss man sich unter einer Audiostory vorstellen?

Thomas Bleskin: Eine Audiostory ist ein biographisches Feature, dass sich ausführlich mit einer Band, einem Künstler oder einem Event befasst. Der Hörer bekommt die komplette Geschichte – kompakt, spannend, mit vielen Originaltönen, Musik und übersetzten Songtexten. Das Ziel war: Wenn ich die Audiostory gehört habe, weiss ich eigentlich alles Wesentliche über Depeche Mode. In diesem Fall umfasst die Audiostory zwei komplett ausgelastete CDs, da ist schon eine ganze Menge an Information drin. Nur mal zum Vergleich: Eine komplette A4-Seite vorzulesen, dauert gerade mal zwei Minuten. Das Hörbuch ist mit seinen 138 Minuten Spielzeit also nicht nur ein kleiner Abriss, sondern schon ziemlich umfassend… und ideal für eine längere Autofahrt!

Aus welchen Quellen hast Du Dein Material bezogen?

…neben allem, was ich mir über die Jahre zu der Band angelesen habe, wollte ich vor allem alte Interviews aus den 80ern und 90ern auswerten, egal ob Zeitung, Radio oder Fernsehen. Nichts ist besser als ein Originalton. Wenn man einem Künstler zuhört, erfährt man immer mehr über ihn, als wenn man nur seine Biographie liest. Als ich vor ein paar Jahren Vince Clarke interview habe, konnte ich endllich wirklich verstehen, warum er immer „stiller Pragmatiker“ genannt wird. Da war er gerade bei Erasure für „Nightbird“ vom Analogequipment auf Softwaresynthesizer umgestiegen und hatte das alles haarklein begründet. Das fand ich beeindruckend. Ich lasse also auch in der Audiostory über Depeche Mode so oft wie möglich die Band selbst zu Wort kommen – wer sonst könnte qualifiziertere Antworten geben?

Damit die Geschichte von Depeche Mode auf eine Doppel-CD passt, kann man sie nicht im Detail erzählen, sondern muss Schwerpunkte setzen. Welche Aspekte waren Dir besonders wichtig?

Die Audiostory ist ja kein gesprochenes Lexikon, sondern sie erzählt eine Geschichte – und zwar die Geschichte von Menschen, die zusammen Musik machen. Ich habe also immer darauf geachtet, dass die Fakten und Anektdoten, die ich bringe, immer etwas direkt mit Depeche Mode zu tun haben. Ein Beispiel: Die spätere Entwicklung von Vince mit Erasure wird überhaupt nicht beachtet, es sei denn, sie hat unmittelbar etwas mit seiner Trennung von Depeche oder einem späteren Treffen mit den alten Bandkollegen zu tun – und das, obwohl ich Vince´ Musik auch heute noch schätze, auch die neuen Sachen. Bei Recoil genauso, das betrifft die Band überhaupt nicht. Auch die Solosachen von Martin bleiben mehr oder weniger außen vor – ich erwähne sie natürlich, aber auch sie hatten ja auf Depeche selbst keinen größeren Einfluss. Daves „Paper Monsters“ ist da anders: Die Platte hat ja seinen Status in der Gruppe beeinflusst – damit ist sie natürlich für die Audiostory interessant. Es ging also darum, nicht jeden einzelnen noch so kleinen Fakt aufzuzählen, sondern die interessanten Momente herauszupicken, die die Musik und die Entwicklung der Leute bei Depeche Mode beeinflusst haben. Und davon gibt es eine ganze Menge!

Gibt es ein Kapitel auf der CD, auf das Du besonders stolz bist

Das lässt sich schwer sagen… ich könnte aber sagen, welches Kapitel besonders kompliziert war – und zwar die Zeit unmittelbar vor und nach „Songs of Faith and Devotion“. Da war es wichtig, die musikalische Seite zu betrachten, gleichzeitig aber auch auf die persönlichen Befindlichkeiten einzugehen, vor allem bei Dave und Alan, aber auch Andy. Da musste ich vier Erzählstränge zusammenbringen, das ging schon fast in Richtung Roman – oder in diesem Fall Hörspiel. Der tragische Höhepunkt ist dann ja Daves Absturz – und ich habe sehr lange überlegt, welcher Titel von Depeche Mode an dieser Stelle angespielt werden könnte. Das Ergebnis: Gar keiner. Man kann einfach keinen Song der Band bringen, wenn man darüber spricht, dass es dem Sänger unglaublich schlecht geht. Das passt nicht. Also haben wir mit Decades einen Song aufgenommen, der „Dave´s Theme“ heißt und der dann dort kurz zu hören ist. Von den Drums her haben wir da schon ein kleines bißchen „Ultra“ angedeutet… Jedenfalls war dieses Kapitel eine schwere Geburt – eben weil es so komplex und zugleich tragisch ist. Zum Glück wird es danach etwas entspannter!

Apropos Musik – du hast für den Soundtrack jeden verwendeten Titel 1:1 instrumental nachspielen lassen. Warum?

Musik erhöht die Dramaturgie – man will ja nicht über zwei CDs nur gesprochenes Wort hören, jedenfalls nicht bei einer biographischen Sache. Intrumentalversionen haben den Vorteil, dass man eine Erzählstimme draufpacken kann, ohne dass der Gesang im Hintergrund den Hörer ablenkt. Allerdings sollte alles so originalgetreu wie möglich klingen – denn wenn ich beispielsweise über „Stripped“ und sein Intro rede, sollte man eben das Motorengeräusch aus dem Emulator hören. Da ich selbst diese Geräte nicht besitze, habe ich einen spanischen Künstler ausfindig gemacht, der
sich auf analoge Synthies und alte Sampler spezialisiert hat. Er heißt Jose Maria Bará und hat es in monatelanger Kleinarbeit tatsächlich geschafft, die Stimmung der Songs einzufangen. Der Soundtrack von Jose ist fantastisch geworden. Und ganz am Ende der Audiostory, sozusagen als Bonustrack, gibt es eine der besten akustischen Coverversionen eines Depeche-Mode-Songs, die ich je gehört habe…

Wie lange hast Du vom Konzept bis zur Fertigstellung gebraucht?

Alles in allem – so anderthalb Jahre.

Gab es Unterstützung von der Band oder durch das Management?

Nein. Depeche Mode authorisieren biographische Abhandlungen grundsätzlich nie. Ich kann das auch verstehen. Den Fans zeigt das natürlich, dass Depeche Mode keinerlei Hype nötig haben. Meine Arbeit hat das zwar nicht unbedingt erleichtert, aber als Fan, der ich ja auch bin, stehe ich voll hinter der Band, was diese Entscheidung angeht.

Du hast in der Vergangenheit bereits eine Audiostory über die Beatles gemacht. Gibt es trotz aller Unterschiedlichkeit der Bands auch Gemeinsamkeiten, die Dir aufgefallen sind?

Absolut, ja. Was am auffälligsten ist: Beide Bands haben in ihren Anfangstagen unglaublich viel live gespielt. Dabei haben beide ein Gespür für ihr Publikum bekommen. Beide Bands haben als Teeangerlieblinge angefangen und sich dann musikalisch radikal weiterentwickelt. Beide Bands haben auf ihre Weise die Popmusik umgekrempelt, indem sie neue Klänge einem breiten Publikum näher gebracht haben. Sowohl die Beatles als auch Depeche Mode haben Songwriter, die in der jeweiligen Generation zur absoluten Oberliga gehören. Das macht dann den großen Unterschied zum Rest einer Szene. Beim Merseybeat der frühen 60er gab es nichts vergleichbares zu Lennon/McCartney. Ebenso gibt es im Bereich Electro/Synthpop/EBM nichts, was auch nur annähernd an Depeche Mode herankäme, nicht einmal Bands wie And One, obwohl Steve Naghavi ein klasse Songwriter ist, oder Apoptygma Berzerk. Denen fehlt dann wieder die Massentauglichkeit.

Depeche Mode – die Audiostory

Doppel-CD, 138 Minuten Laufzeit
Lübbe-Audio (Tonpool)
13,90 Euro ( Amazon ).

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

83 Kommentare

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  1. @VJ

    ich habe mal ein Interview mit Paul gesehen. Dort sagte er das seine Freundschaft zu Michael Jackson zerbrach, weil dieser alle Rechte an den Beatlessongs aufgekauft hätte. Die Hälfte soll er an sony verkauft haben. In Michaels Testament soll angeblich stehen das er alle Rechte an Paul zurück gibt.

  2. @Lilian
    Ich glaube Du hast mich missverstanden. DM erscheinen ein wenig arbeitsscheu im Vergleich. Natürlich sollen sie sich genügend Zeit nehmen für ein neues Album.
    @DonBasil
    „Background-Sängerinnen“ – 4.10.2001
    Nein, da kann ich mich nicht begeistern, ich habe die Mädels nur als störend empfunden.
    @alle Gitarren-Kontras
    Wie schon geschrieben – lasst dem Mart seine Gitarre!
    Was wäre „In Chains“ ohne das geniale Aufheulen der Gitarre?

  3. the beatles : Love and peace

    depeche mode: Love, sex and religion

  4. @Puppets
    Danke für die Blumen. ;-) Bands mussten damals sicherlich sehr dafür arbeiten, Platten herausbringen zu können. Es galt bei Vielen, durch Live-Auftritte auf sich aufmerksam zu machen und irgendwie an einen Plattenvertrag zu kommen. Die Stones wurden Anfang der 70er mit Gründung ihrer eigenen Plattenfirma unabhängig (also 6-8 Jahre nach der Bandgründung). Die Beatles mussten miterleben, wie die Uhrheberrechte an fast ihrem gesamten Backcatalogue vom Inhaber ihrer damaligen Plattenfirma (ohne dass die Bandmitglieder gefragt worden wären) verramscht wurden. Versuche die Rechte zurückzukaufen, waren (wenn ich richtig informiert bin) bis heute erfolglos.
    Das damalige Musikangebot war wie ich finde nicht unbedingt klein. Auswahl gab es da eine Menge. Schließlich haben z.B. die Stones / Beatles etc. Vorbilder wie Muddy Waters, Chuck Berry, Little Richard, Elvis und so. Von denen gab es natürlich Platten bevor es mit diesen Gruppen richtig los ging.

    Damit dass allerdings Auszeichnungen eine große Bedeutung hinsichtlich Beeinflussung der Massen haben, mag ich so nicht erkennen. Möglich aber, dass so etwas für Teenager im Bravo-Alter noch wichtig ist (… wie im Fußball die Trophäe… meine Band hat den goldenen Otto geholt *g*). Zumindest den silbernen Bravo Otto haben sowohl Beatles als auch DM geholt, den goldenen gabs (nur) 2x für die Beatles.

    Ich denke ja, dass die Idee des instrumentalen Nachspielens nur gewählt wurde, um Geld zu sparen. Man kauft also einen Instrumentalisten und spart ggf. Geld für die Verwendung der Originale. Natürlich gestehe ich ein, dass gesungene Musik auf ein Hörbuch nicht sonderlich gut passt. Aber da wäre sicherlich in Abstimmung mit der Band eine Möglichkeit gewesen, die Musik ohne die Gesangsspuren zu bekommen. Wohl aber mit dem guten Willen der Band und wahrscheinlich mit der Zahlung von gutem Geld. *g*

    Schauen wir mal. Ich warte hier die Reaktionen auf das Hörbuch ab bevor ich kaufe. Wenn es gefällt, höre ich sicherlich mal rein oder leihe es mir, bevor ich über einen Kauf nachdenke.

    @Björk
    Zitat:
    „DM werden immer mehr zu einer Prog Rock Band. Wenn nicht zum nächsten Album Veränderung eintritt, sind sie wirklich bald die zweiten Stones! “

    DM eine Prog Rock Band? Wie die frühen Genesis, Threshold, Pink Floyd etc.? Unvorstellbar.
    Und was haben die Stones mit Prog Rock gemein? Wenn’s als Provokation gemeint war – ok. Solltest Du’s ernst gemeint haben, empfehle ich, mal die „Nursery Crime“ von Genesis in Ruhe zu hören. DAS ist Prog Rock und zwar Guter! ;-)

    Zitat:
    „Muss nur Fletch sein Frau noch für ein 15 jähriges Groupie verlassen… “

    *lol* Daran glaub ich nun wirklich nicht. Er macht einen dermaßen häuslich angehauchten Eindruck, dass das mal eine echte Überraschung wäre. Aber vielleicht ist besagtes Stille Wasser ja tiefer als ich zu glauben bereit bin…

  5. @donbasil
    Klar sind die Zahlen sehr ernüchternd. Ab einem gewissen Punkt in so einer Diskussion, kommst Du aber an denen schlicht nicht mehr vorbei. Der Kommerzfaktor ist hier tatsächlich vor allem ausgeschlagen, weil die Beatles die erste Boyband waren. Die schossen aber kurze Zeit später wie Pilze aus dem Boden (Byrds, Stones, Beach Boys …). Zumindest in sofern kommt oben drauf, dass sie sich über Jahre hinweg an der Spitze behaupten konnten. Sicherlich begünstigt durch die immer wieder auftauchenden Pop Smash Hits (auch wenn die Beatles Alben sehr wohl auch Songs anderen Charakters beinhalten).

    Martin Gore hat dagegen Depeche Mode mit seinen Texten und Songs vom Pop Mainstream konsequent wegbewegt und irgendwann gelang es der Band dann auch, das unerwünschte Teenie Image vollständig abzustreifen. Vielleicht bedingt durch die Elektronik und ihre Möglichkeiten, finde ich auch, dass die Depeche Mode Alben wesentlich weniger homogen klingen, als die der Beatles. Dafür muss man nur mal die „Best Of“ Zusammenstellungen in chronologischer Abfolge durchhören.
    Vor dem Hintergrund tue ich mich sehr schwer damit, die von Dir beschriebene Phasenentwicklung beider Bands anhand der Alben nachzuvollziehen. Speak & Spell (so empfinde ich heute) ist von Ton, Sound und Machart her als Vince Clarke Album im Erasure Backcatalogue fast besser aufgehoben, als in der DM Biographie. Vielleicht die Ursache, warum ich kein Album vor S&S sehen möchte. Mir konnte die Entwicklung hin zu Alben wie Black Celebration und dem genialen Music for the Masses gar nicht schnell genug gehen. In meiner Jugend hätte mich wohl ein MftM auf dem die Songs mit herkömmlichen Instrumenten (Bass, Gitarre, Schlagzeug) gespielt werden, weniger oder gar nicht angefixt. Gut also, dass sie sich entschieden haben, den von Kraftwerk, Can etc. bereiteten Weg weiterzugehen und mit Sampling zu experimentieren. Grade MtfM ist ja mit den ganzen verarbeiteten Samples ein vollständiger Haushaltswarenladen (Pimpf mit seinen Küchengerätegeräuschen, Behind the wheel mit seinen metallenen Beats erzeugt durch das Klöpeln auf das metallene Ende vom Staubsaugerschlauch oder dem Geräusch des drehenden Topfdeckels und und und …).

    Wenn Lennon mit McCartney gearbeitet hätte, wäre es wohl immer ein Beatles-Album anstatt McCartney Solo geworden. *g* Das ist ähnlich wie bei den Stones. Bei denen wurde in den 80ern das erste Mick Jagger Solo-Album als waschechter Verrat an den Stones empfunden. Und bei einer so hohen Schlagzahl an Alben (1,5 pro Jahr) wäre es sogar vermessen gewesen, zusätzliche Lennon / McCartney Soloalben zu fordern, oder?

    Sicher, parallelen gibt es überall. Manche finden sich mit mehr, andere mit weniger Mühe (vielleicht auch hier und da mit dem Willen zur Zurechtdrehung). Daves Karriere als Songwriter treibt ja nun wirklich noch zarte Blüten. Dass soll es nicht runtermachen, aber er ist nun einfach kein gleichberechtigter Songwriter neben Martin (wie eben bei John & Paul). Aus der Sicht der Fans die die rockigere Seite von dM nicht ganz so sehr mögen, ist das wahrscheinlich sogar eine glückliche Fügung. Immerhin sind Come Back, Nothings Impossible oder Hole to Feed doch vor allem Eines – Rock Songs!

    Deutschland als Karrierestart ist z.B. wieder eines von den Beispielen die aus meiner Sicht so gar nicht passen wollen. Hamburg war bei den Beatles die „pre-Album“ Phase. Als DM in Berlin waren, da hatten sie bereits 3 Studioalben im Gepäck.
    Zumindest bei den Beatles war die „uncoole Stilberatung“ ja übrigens sehr sehr erfolgreich. Zu DM wollte die natürlich bis zur Zusammenarbeit mit Anton nie passen. Also ebenfalls eher ein gefühlter Unterschied.

    Gemeinsamkeiten wie z.B. dass beide namhafte Entdecker oder auch Vorbilder hatten … na ja – ist dann doch wieder ein wenig beliebig. Sowas hat leider jede zweite anständige Band irgendwo versteckt. ;-)

    Dennoch waren beide Bands stets auf der Höhe ihrer Zeit und haben auch aus ihren Möglichkeiten sehr innovative Dinge herausgekitzelt. Siehe bei den Beatles die rückwärts eingespielten Bänder, die teilweise vorhandene Vielfalt der eingesetzten Instrumente oder auch schlicht die abgefahrene Orchester Sequenz am Ende von Sgt. Peppers. Dort wurde in den frühen Pressungen in 15 kHz hoher Pfeifton untergebracht der nur von Katzen und Hunden gehört werden kann. Jetzt kann man natürlich von einer Fehlpressung reden, aber den Beatles traue ich bei aller Experimentierfreude zu, dass das als Scherz gemeint war.

    Weißt Du, es macht mir wirklich Spaß mich mit Dir hier über die Beatles und DM auszutauschen. Auch wenn es natürlich nichts an meiner Ansicht ändert, dass es die Vergleiche zwischen beiden Bands nicht braucht um sie beide als wirkliche Größen zu erkennen und zu lieben.

  6. @Björk: Lass dem Martin mal schön seine Glampfe!! (Da muss ich doch gleich an das Intro von dream on denken … de de de de de ..)
    PS: Mein damaliges Lieblingslied von Björk hatte irgendwas mit „Birthday“ zu tun, wie hieß das noch gleich …?

  7. @toura
    Ich habe And One 1993 und 1995 live gesehen und fand es irgendwann ziemlich langweilig. Das liegt aber bestimmt an den Songs. Dieser – bei New Order, DAF, Nitzer Ebb – geklaute Blue Monday-artige-Synthbass, natürlich passend zu den Akkorden des jeweiligen Liedes. Das nervt irgendwann einfach. Life isn’t easy hatte vielleicht was. Mit seinem Anti-Fascho-Statement passend zur damaligen Zeit (Mölln, HRO-Lichtenhagen, Hoyerswerda), trotzdem aber mit dem Versuch, Erklärungen (lenin broke down…clubs being closed) für das Unerklärbare (Rassismus, Faschismus) zu finden. Außerdem klang es sehr ACID-HOUSE-mäßig. Das war cool.
    Auf dem SPOT-Album gibt es vielleicht noch zwei recht gute Songs: Hall of Souls, das sich mit dem Bürgerkrieg in Jugoslawien (Mitte 1990er) befasst, zudem mit dem Choral und den Kinderstimmen etwas Besonderes hat. Friend of Stars ist von dem Album auch noch gut.
    Weiß nicht, so Songs wie Driving with my Darling, So klingt Liebe haben ja noch so was Teenage-Kicks-artiges. SPEAK & SPELL-rules! Was überhaupt nicht geht, sind diese Songs für Spätpubertierende, diese Schulhof-Liedchen, Bushido-like: Spontanverkehr, Tanz der Arroganz, Pimmelmann. Wer so was hört, hat bestimmt noch nie eine Freundin gehabt…
    Schade, dass And One nie erwachsen geworden sind.
    DM spielen mit Takt-Arten und Musik-Stilen (Blues, Gospel, Rock’n’Roll) – die Musik von And One ist davon weit entfernt. Vielleicht hat Steve Naghavi aber auch ganz einfach die falsche Plattensammlung. Nix gegen Nitzer Ebb und DAF – die befinden sich auch in meiner Sammlung. Daneben gibt es aber auch genauso Platten von z.B. Muddy Waters, Howlin‘ Wolf etc.

    @BJÖRK
    Die Gitarre gehört zu DM wie der Synthesizer. Ich finde es doof, Gitarre und Synth gegeneinander auszuspielen. Die Gitarre ist tot – das sind die 80er von ihrer schlechten Seite. Wobei ich es lustig finden würde, wenn DM als Gag ihre Konzerte so beginnen würden, wie sie das 1980-81 taten. Mit dieser Bandmachine, den drei Analog-Synths – das hätte etwas. Die ganz frühen Human League sind ja auch so aufgetreten, bevor die Mädels hinzu kamen.
    Das andere Zeug (Schlagzeug, Gitarre, Background-Sängerinnen) käme dann während des Konzertes erst später hinzu. Hab mal New Order live gesehen und sie fingen ihr Konzert mit Joy Division-Songs an – das war eine gute Idee!
    Vielleicht auch als Zugabe eine schöne Idee. So eine Synth-only-Zugabe mit Photographic, Just can’t get enough, new life, television set. Wobei die Statik der Konzerthallen und Stadien bei so einer Zugabe wahrscheinlich ins Wanken käme.
    Ich finde, sie könnten mit den frühen Songs sowieso entspannter umgehen. Davon würde das Denkmal DM nicht umstürzen, wenn sie die wieder bringen würden.
    People Are People vermisse ich auch schon seit Jahren. Ich mag den Song. Auch gerade weil er recht naiv klingt. Schade, dass DM nicht (mehr?)den Humor der PET SHOP BOYS z.B. haben. Dann würde die Setlist bis Speak & Spell reichen.

    Äähmm…welche Haftcreme kannst Du empfehlen?
    Drei Akkorde-Käfer, hhhhee? Du verwechselst da was mit den Sex Pistols.

  8. Ich finde es immer sehr amüsant, welche Themen und Diskussionen auf kommen, wenn irgendwelche News (egal welcher Art) veröffentlicht werden…
    @Violated Jesus – ich finde den Vergleich zu den Beatles auch sehr unnötig – ich glaube die Beatles haben mehr Mainstream Music gemacht – was man ja von den meisten DM Songs nicht behaupten kann. Dementsprechend ist ein Vergleich komplett irrelevant.

    @Puppets: Neben den Beatles Zahlen sieht DM eher wie eine arbeitsscheue Band aus…ich denke es ist gut, dass sich DM zwischen den einzelnen Alben (im Gegensatz zu den Anfängen in den 80igern) mehr Zeit lassen. Das spiegelt sich ganz klar in der Qualität der einzelnen Alben wieder. Künstler, die jedes Jahr ein neues Album auf den Markt bringen – veröffentlichen am Ende meist „Fabrikware“ – das ist bei DM Gott sei Dank nicht der Fall.

    @Björk – die Gitarre ist seit SOFAD bei DM nicht mehr weg zu denken! Ich finde sie passt auch hervorragend hinein – ob in der Vergangenheit oder auch jetzt. Auf welchen Konzerten warst Du…betrunkene Fans die Personsal Jesus plärren – habe ich dort noch nicht gesehen! Wenn alles so negativ bei DM ist – frage ich mich, warum Du noch Fan bist!

    Das Hörbuch klingt wirklich interessant. Auch mit den persönlichen Mitschnitten von originalen Interviews und Instrumentalvesionen mancher DM Songs – gute Idee! Bin mal gespannt – wie das Gesamtergebnis ausfallen wird.

  9. @donbasil: Das ist ja nun leicht übertrieben, bzw. befinden sich and one auf einem anderem niveau als modern talking. Konnte sie live auf der letzten And One Tour sehen, und das Konzert war alles andere als schlecht. Ein Vergleich mit Depeche Mode hinkt aber in der Tat. DM Konzerte live und auf Tour zu erleben, da geht nichts drüber.

  10. #35 PD
    HH ist zwar nicht ganz so weit weg von mir, aber ich gönn mir lieber das Kontrastprogramm: die GREGORIANS in Timmendorfer Strand.
    Sollen sich doch die anderen weiter um die Qualität der Masses streiten. Ich werde ganz entspannt den dunklen Klängen der Kapuzenträger lauschen.
    Wünsche allen – bei welcher Party auch immer – ganz viel Spaß.

  11. Mal kurz ne andere Frage….

    WER IST AM SAMSTAG AUF DER MASSES???

  12. @Gerd
    :)….und sie rocken und rocken und rocken:)

  13. Also diese Vergleiche sind so passend wie die von Birnen und Äpfeln, DM waren nie eine POP-BAND und die Beatles 100 %, Sie haben auch Pop-Geschichte geschrieben und die Stones mit DM zu vergleichen ist doch sehr kurios aber gut jeder wie er meint, man kann auch Dieter Bohlen mit DM vergleichen, vielleicht gibts da auch Gemeinsamkeiten, er ist ja auch der erfolgreichste Produzent aller Zeiten – HA HA HA…

  14. @ 28: LEIDER WAHR!!!

    Wenn das so weiter geht, dann singen demnächst noch Martin & Bono im Duett GIVE PEACE A CHÄÄÄNZZZ… natürlich im Daniel „I CAN WALK ON WATER“ Miller-Remix und Alan an der Sitar als Bonus!

    Ihr fallt aber auf ALLES herein. Was haben DM und die ollen Käfer denn GEMEINSAM? NIX!!! DM damnächst als drei Akkorde-Käfer-Hippies mit gemeinsamen Bewusstseinserweiterdenerfahrungen auf Indien-Trip? Da produziert einer ein Hörbuch, setzt sich werbewirksam die Daniel M. Brille auf die Nase und möchte zum Dreißigjährigen von DM auch etwas vom Kuchen abhaben. Hätte er ein Hörbuch über Stefanie Hertel und Florian Silbereisen gemacht, würden natürlich alle sofort begeistert sein. Haben wir ja schon seit Jahren gehört!!! Klar, und die Stefan Mross Trompeten Remixe haben verdammte Ähnlichkeit mit Recoil etc. etc.!!!

    Aber eines stimmt. DM haben innovativ als Elektro-Band (so nenne ich das jetzt mal ) angefangen und seit PTA gibt es nur noch Schlagzeug und Gitarre ( und bald Martin an der Sitar?! ). Auf Konzerten wird nur noch besoffen YOOUUR OHHNN PÄÄÄRRRSSSONNELLL JEEESÄÄÄSSS ab-und mitgegrölt und die Gitarre jault dazu.

    DM werden immer mehr zu einer Prog Rock Band. Wenn nicht zum nächsten Album Veränderung eintritt, sind sie wirklich bald die zweiten Stones! Muss nur Fletch sein Frau noch für ein 15 jähriges Groupie verlassen…

    Allerdings ist es momentan sehr schwer, da ich seit Björks Volta-Album so nur noch Ansatzweise gute NEUE UND INNOVATIVE elektronische Musik finden kann… Lasst doch Mark Bell bitte wieder an das nächste DM-Album, ja?!

    DIE GITARRE IST EIN RÜCKSCHRITT, KEIN FORTSCHRITT!!! Oder gehören DM-FANS jetzt auch schon zur Generation Haftcreme so nach dem ICH HABE MEINEN STATUS ERREICHT UND MÖCHTE AUCH KEINE VERÄNDERUNG MEHR UND GÖNNE SIE AUCH KEINEM ANDEREN Motto?!

    Was haben die 1980er Jahre nicht alles für Innovationen in der Musik und in der Technik hervorgebracht! Wollt Ihr wirklich mit Instrumenten aus einer vergangen Welt in die Zukunft? Wo ist Eure Neugierde hin? Oder anders gefragt: Sind DM-FANS SATT GEWORDEN?

    Also bitte: NICHTS MEHR ÜBER DIE BEATLES HIER!!!
    Und AND ONE als Modern Talking der elektronischen Musik zu bezeichnen hat mich köstlich amüsiert. Da spricht mir jemand aus dem Herzen. Meine Unterschrift hast Du.

    Beste Grüße an ALLE ALTEN & JUNGEN DM Liebhaber.

  15. @VJ
    Dein Kommentar ist wieder einmal mehr sehr beeindruckend und informativ.
    Neben den „Beatles-Zahlen“ sieht DM schon wie eine etwas arbeitsscheue Band aus.
    Verkäufe : Wieviele Bands hatten zu Beatles Zeiten genug Geld um Alben heraus zugeben? Wie gross war das Musik-Angebot für potenzielle Käufer? Wie massentauglich ihre Musik?
    Auszeichnungen : Wie gross ist da der Einfluss der Allgemeinheit?
    Depeche Mode Musik gilt bis heute NICHT als mainstream (genauso wie die fantastischen „The Young Goods“) und das ist auch gut so.
    Vergleiche ziehen, sei es mit Zahlen oder sonst was, finde ich immer wieder etwas schwierig und zu wenig aussagekräftig.
    Freuen wir uns doch auf das Hörbuch. Und besonders auf die instrumentale Interpretationen der DM-Songs.
    Ich glaube Gore & Co. wären gegen Instrumentals nicht abgeneigt, haben sie doch selber ganz Tolle herausgebracht (Agent Orange, Jazz Thieves, Kaleid oder das coole Oberkorn).
    Na ja, wir sind alle mündig und können frei über unser sauer verdientes Geld bestimmen. Und ich werde es für diese Hörbuch ausgeben.
    Allseits ein schöner und „ertragreicher“ ;-) Tag!

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