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Goldfrapp – Silver Eye

Bei einem neuen Goldfrapp-Album weiß man vorher nie, in welche Richtung es geht. Cinematisch, elektronisch, akustisch, folkig, düster, bunt, tanzbar, zurückhaltend, extrovertiert, introspektiv – alles schon dagewesen. Dieses Mal kann sich die Fraktion der Elektronikfans mal wieder besonders freuen. Neuestes Element in der Adjektivreihe: mystisch.

Denn „Silver Eye“ stellt sich eindeutig in die Reihe der flotteren Feger unter den Goldfrapp-Alben, also zu „Supernature“ und „Black Cherry“ („Head First“, das einzige misslungene Album der Bandgeschichte, lassen wir mal außen vor). Metal Machine Pop. Aber natürlich gibt es auch Elemente der anderen Alben von „Felt Mountain“ bis „Tales Of Us“ zu entdecken.

Los geht es mit der knarzenden Vorabsingle „Anymore“. Sexy und geradlinig. Und ja, Ähnlichkeiten zu Yes‘ „Owner Of A Lonely Heart“ sind – wenn man das denn möchte – zu erkennen (Bonustipp: Mal den feinen Remix von Joe Goddard – ja, der von Hot Chip, demnächst mit schickem Soloalbum – auschecken!). Mit „Systemagic“ knarzt es anschließend genauso zackig weiter. Wehe, die kommen mit diesen Tanzbodenfüllern nicht auch hierzulande live vorbei!

Mit dem folgenden „Tigerman“ vertieft sich die Atmosphäre. Die Sounds werden schwelgerischer, flächiger, der Text rätselhafter. Am Album waren übrigens durchaus namhafte Mitstreiter beteiligt: John Congleton (grammygepriesen, bekannt u.a. von Arbeiten mit John Grant oder Wild Beasts), The Haxan Cloak (sehr gefragt derzeit), Leo Abrahams, David Wrench und – für den finalen Mix co-zuständig – kein Geringerer als unser geliebter Daniel Miller!

Nach dem maschinenkühlen „Become The One“ schwebt „Faux Suede Drifter“ schwerelos in Richtung Mond (zu dem kommen wir gleich nochmal). Und „Zodiac Black“ nimmt das Tempo noch weiter heraus und schreitet gravitätisch durch mystisch-dunkle Gewässer. Überhaupt, es wird viel mit Wind, Luft, Wasser, Erde und Elementen gespielt, auch „Beast That Never Was“ ist in diesen Sphären unterwegs.

„Everything Is Never Enough“ zieht das Tempo dann aber doch nochmal nach oben, bevor zum Ende noch zwei absolute Higlights warten: Das atemberaubend-bezaubernde „Moon In Your Mouth“ und das gewaltige „Ocean“, zwei dieser Gänsehautsongs voller Atmosphäre, wie sie nur Goldfrapp können. Ein magisches Album, fürwahr.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4.5/5)

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

3 Kommentare

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  1. Head First

    Es tut mir immer wieder leid, wie wenig *love* head first abbekommt :-) Neben Felt Mountain ist es mein Lieblings-Goldfrapp-Album geworden. Darum nicht „misslungen“, sondern: durch ihre unglaubliche Wandelbarkeit machen sie einfach Leute mit ganz verschiedenem Geschmack happy, nur eben nicht gleichzeitig :-)

  2. Goldfrapp Ocean

    Das müsst Ihr Euch mal über Eure Anlage reinziehen.
    Melodisch, düster, der Sound und die Stimme von Goldfrapp sind
    einfach genial.

  3. Goldfrapp....what else?

    Anymore, Ocean und vor allem Moon in your mouth sind jetzt schon Klassiker.
    Ich kann das Album kaum noch abwarten.

Kommentare sind geschlossen.

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