Mit ihrem Debütalbum ‚Future Prophecies‚ und dem genialen Follow-Up ‚Loudspeaker‚ heimste das deutsche Duo Destroid nicht nur dicke Lorbeeren ein, sondern sicherte sich auch in den DAC Charts Top 10 Platzierungen. Auch mit der aktuellen „Silent World EP“ scheinen die Weichen klar gestellt. Mastermind Daniel Myer (u.a. Haujobb, Architect und Covenant) liefert erneut erstklassigen Stoff für Fans und Clubs…
Mit Haujobb erschuf Daniel Myer in den 90ern eine Band, die durch ihren komplexen und innovativen elektronischen Sound für Aufsehen sorgen konnte. Neben Remixarbeiten für Bands wie Oomph!, De/Vision und Covenant, tobte sich Daniel Myer auch kontinuierlich mit seinen Nebenprojekte aus. Ob Trance, IDM oder Electro, er bewies oft ein feines Gespür für die richtigen Sounds und lieferte so auch den einen oder anderen Clubhit ab.
Drei Jahre nach dem letzten Destroid Album meldet sich der musikalische Tausendsassa nun mit neuen Songs zurück. Zusammen mit seinem Bandkollegen Sebastian Ullmann hat er die Zeit genutzt und vier neue Tracks eingespielt, die bisweilen noch ein Stück poppiger ausfallen als das letzte Album „Loudspeaker„, dabei aber nach wie vor unverwechselbar deutlich nach Destroid klingen.
Am deutlichsten wird der poppige Stil bei dem balladesken Opener „I Walk Slow„. Getragen von dezenten Streichern und verspielten Sounds, bettet sich die eindringliche Stimme von Daniel in diesen superben Song.
Etwas tanzbarer wird es im Anschluss mit „Silent World„. Düstere Soundscapes mit einer für Destroid typischen Bassline eröffnen den Song. Im Mittelteil komplettieren Tranceflächen den Sound und unterstreichen dabei den leicht melancholischen Touch von „Silent World“.
Große Momente liefern Destroid mit „Leaving Ground„, das durch seinen intensiven Refrain und die dazu passende Instrumentierung punkten kann.
Das Sisters of Mercy Cover „Lucretia My Reflection“ ist der letzte und auch clubtauglichste Track auf der EP. Im Großen und Ganzen orientieren sich Destroid an der prägnanten original Bassline und setzen ihren typischen Sound auf diese drauf. Ein durchweg gelungenes Cover, das man wohl demnächst in diversen Clubs zu hören bekommen wird.
Neben den original Versionen gibt’s auch noch Remixes und einen Live Track auf die Lauscher. Mit SITD und Assemblage 23 wurden auch gleich zwei große Szenebands in die Pflicht gerufen. SITD haben sich „Silent World“ zur Brust genommen und insgesamt wuchtiger und clubtauglicher abgemischt ohne dabei zuviel vom natürlichen Charme des Songs zu ‚vermixen‘. Auch Tom Shear von Assemblage 23 hat mit seinem Mix von „Leaving Ground“ solide Arbeit geleistet. Extrem chillig wird es dagegen mit dem großartigen PT S Claw Remix von Bird Of Prey, der auch das i-Tüpfelchen der EP ist.
Destroid beweisen mit der „Silent World EP“ ein weiteres Mal ihr Gespür für den richtigen Sound zur richtigen Zeit und liefern eine handvoll musikalischer Leckerbissen ab. Bleibt zu hoffen, dass es bald Nachschub auf Albumlänge gibt! Kauftipp!
das Debüt heißt nicht Physical Structure sondern;
Future Prophecies