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Stinklanweilige Verleihung in Berlin

Depeche Mode gewinnen ECHO – Fans dennoch sauer

Depeche Mode (Archivfoto: Uwe Grund)Am Donnerstagabend wurden in Berlin der Deutsche Musikpreis ECHO 2014 verliehen. Depeche Mode waren in den Kategorien „Beste Gruppe Rock/Pop International“ und „Album des Jahres“ nominiert. Während Helene Fischer für das beste Album ausgezeichnet wurde, gewannen Depeche Mode den Preis als beste Gruppe. Doch die Fernsehzuschauer erfuhren davon nichts. Nur auf der ECHO-Seite ist der Preis aufgeführt. Die Fans sind stinksauer.

Wer den Preis für das Album des Jahres gewinnen würde, stand schon lange vorher fest. Dafür musste man kein Prophet sein, sondern nur die Regularien kennen. Sieger in dieser Kategorie ist, wer den größten Umsatz mit seinem Album in einem Jahr erzielen kann. Depeche Mode standen in der Jahresendabrechnung „nur“ auf dem siebten Platz. Ganz vorne rangierte Helene Fischer, die sich als Moderatorin des Abends den Preis auch gleich selbst hätte überreichen könnte.

Das tat sie freilich nicht, sondern ließ sich die Trophäe von Hüftschwungwunder Shakira aushändigen. Dass Helene Fischer trotz aller Vorhersehbarkeit des Preises die überraschte Gewinnern gab, hätte eigentlich einen eigenen Preis verdient, den als überflüssigste Zuschauerverarsche.

Bei der Wahl zur besten Gruppe konnte sich unsere Jungs gegen Bastille, Bon Jovi, One Republic und Sunrise Avenue durchsetzen. Kurioserweise wurde der Preis in der Fernsehübertragung aber nicht genannt. Lediglich auf der ECHO-Website ist davon zu erfahren. Wie peinlich. Vermutlich hatten Depeche Mode keine Zeit, kurz nach der Tour nach Berlin zu reisen, weil sich die Band im Urlaub befindet. Aber es hätte natürlich genügend Möglichkeiten gegeben, der Band den Preis vorher zu überreichen und dann einen Einspieler zu senden. Das war aber wohl zu viel der vorausschauenden Planung.

Das alles ist kein Grund sich übermäßig zu ärgern. Der Echo ist ein Musikpreis ohne internationales Renommee. Sein Problem ist, dass er sich allein nach Verkaufszahlen richtet. Man könnte auch gleich die erfolgreichsten Musikvertriebe und Marketingabteilungen der großen Majors mit auszeichnen. Obwohl Deutschland den drittgrößten Musikmarkt bildet, ist es hierzulande leider immer noch nicht gelungen, einen Preis von Bedeutung zu installieren. Das ist einigermaßen armselig.

Zwei Lichtblicke gab es beim Echo dennoch: Da wäre zum einen der Preis für Peter Maffay, der für sein soziales Engagement ausgezeichnet wurde. Und natürlich die Ehrung von Dieter Meier und Boris Blank von Yello für ihr Lebenswerk. Die beiden großartigen Musiker gaben auf der Bühne gleich mal eine Kostprobe, wie spontan, kreativ und mitreißend Musik sein kann. Danke dafür!

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Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

484 Kommentare

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  1. Da hat eine Band wie DM wirklich nichts verloren. Unfassbar wie die öffentlichen Sender sich dem Mist von den privaten anpassen.DM hätte nicht in diese peinliche Verarschung gepasst.Sie sind ernstzunehmende Künstler und kein Kasperletheater.

  2. da sieht amnn mal wieder das Deutschland keine Ahnung von musik hat freue mich trotzdem für die jungs dass haben sie sich wirklich verdient .

  3. Na da bin ich ja froh, dass ich nichts verpasst habe als ich halb elf aufgegeben habe. Echt schade dass sie ihnen den Preis nicht vorher überreicht und einen netten Einspieler dazu gedreht haben.

  4. …unter den „traurigen“ Umständen von mir kein Echo zum Echo!!! Sinnlos!

  5. Wieder ein Echo mehr für die Jungs – ist doch Klasse.
    Saß gestern LEIDER auch vor dem Gerät und konnte nicht glauben, dass es bis zum Schluss KEIN Statement zum Echo „Beste Band International“ gegeben hat. Depeche Mode haben alles richtig gemacht indem sie NICHT zur Verleihung kamen.
    Für uns, als Fans ärgert es mich – eigentlich hätte JEDER von uns einen ECHO dafür verdient, dass er sich den Mist reingezogen hat !!!

    • naja , o.k. die kategorie , in der sie gewonnen haben , ist nicht ganz nebensächlich , aber wenn die band nicht zu erreichen war und keinen bock hatte wegen dem blödsinn in die kamera zu grinsen ist es schon verständlich das man nichts gezeigt hat . aber trotzdem auch irgendwie blöde .

    • @ulliee hoenisss…darum geht es doch überhaupt nicht,das die Band keine Zeit hatte sich vor die Kamera zu stellen und den Preis entgegen zu nehmen,mann hätte von Seiten des Veranstalters (ARD),zumindestens in der Show,Live den Sieger verkünden können,das hätte ich sogar erwartet,uzw wenn man schon eine Preisverleihung präsentiert,dann bitteschön auch richtig,dafür zahlt man ja auch seinen Rundfunkbeitrag,richtig und pünktlich.

    • Das ist ja nicht nur ein fuck-off an den Gewinner der Kategorie, sondern an alle Nominierten und deren Fans. Und „Beste Gruppe Rock/Pop International“ wird nicht umsonst zu den Hauptkategorien gezählt.

  6. Wer braucht denn schon den Echo !

    Helene Fischer? Wer ist das bitte?

    Ne,im ernst gesagt, dieses „Schlagerpüppchen“ wird nie in ihrem Leben
    so eine treue Fangemeinde (weltweit) hinter sich haben wie DM u.genau
    das macht es aus,meiner Meinung nach! In guten wie in schlechten Zeiten
    Depeche Mode FOREVER !!!!!!!
    Die Jungs brauchen Urlaub und keinen ECHO !

  7. Best “Dankesrede” ever:

    “Ja sowat kann passiern, wenn dit Publikum den Preis auswählt, und… wir wolln uns herzlich bedanken, bei ähmm… Vattenfall, sonst wärt hier dunkel !

    Mehr bedarf es nicht, um diese Veranstaltung zu bewerten…

    Na, wer war das ;-)

  8. Ichj glaube, dass ich das jedes jahr sage (also schreibe): Schei… egal auf die Preisverleihungen! Warum? Was hätten wir von einer mit Preisen überhäuften Gruppe die nur 2-3 jahre gute Musik macht oder noch schlimmer bestehen würde? Wir alle freuen uns doch über die Musik von DM und nicht wie viele Preise auf den Covern vermerkt wurden.
    Auch wenn DM noch nie einen preis erhalten hätten, mir wäre das egal. Für sind und bleiben es großartige Musiker die Musikgeschichte geschreiben haben und die man auch in jahren noch kennen wird – auch sollten sie sich (altersbedingt) auflösen.
    Also, für uns sind sie die Größten und zum Glück nicht zu komerziel.
    Schönes Wochenende!!!!

  9. Es ist übrigens – bei aller Liebe zur Band – nicht das Problem, das Depeche Mode Fans besch**** wurden. Es geht darum, dass auch die Fans von Bastille, Bon Jovi, One Republic und Sunrise Avenue zugeschaltet haben um zu sehen, wie ihre Lieblinge abschneiden. Da zu sagen „das ist eben die ARD Rache am Gewinner weil die Band weder einen Einspieler gemacht hat, noch persönlich vorbeikommen konnte, ist da zu kurz gegriffen. Grade eine der Hauptkategorien kann man nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Zugunsten einiger – wie es scheint – kurzfristig und spontan geschaffener neuer Kategorien. Und da muss sich die ARD auch gefallen lassen, dass man dafür kein Bock hat, Gebühren zu zahlen. Denn als öffentliche, vom Staat (also uns allen) finanzierte Sendeanstalt, erwarte ich deutlich mehr Neutralität und Objektivität.

    • Volle Zustimmung zu diesem Kommentar, @VJ !

      Es waren ja nicht nur Depeche Mode und alle anderen Nominieren dieser Kategorie betroffen, sondern auch noch andere Künstler aus anderen Kategorien, z.B. „Hip Hop / Urban International“ –
      und wenn man gestern Abend die entsprechenden Kommentare dazu auf Twitter gesehen hat, waren die Fans von Eminem, der den Echo in besagter Kategorie gewonnen hat, mindestens genauso angefressen wie wir, wenn nicht sogar noch stärker !

      Was sich da die Organisatoren vom Echo und die ARD geleistet haben, ist einfach nur mehr als peinlich und einer ernstzunehmenden Preisverleihung absolut unwürdig.

  10. Mag ja sein das Helene Fischer mehr Alben wie Depeche Mode verkauft hat. Betrachtet man allerdings die Verkaufszahlen weltweit, so kann die gute Helene einpacken! Auch Live füllt Depeche Mode überall in der Welt die Stadien und Hallen, das sollte Helene mal versuchen!? Die Alben von Depeche Mode haben sich in die Musikgeschichte eingebrannt, davon wird die gute Helene immer verschont bleiben.

    • Bei aller Liebe zur Band, aber … es handelt sich beim Echo nunmal um einen Preis der nur den deutschen Markt betrachtet. Und wieso kann Helene Fischer (deren Fan ich ausdrücklich NICHT bin) da einpacken? Farbenspiel (das prämierte Album der Dame, welches ein halbes Jahr später als Delta Machine verkauft wurde) hat bislang allein in Deutschland 5x Platin geholt. Das bedeutet, 1 Million zertifizierte Plattenverkäufe in Deutschland. Delta Machine bringt es aktuell auf 1,1 Mio Alben weltweit. Glaubst Du wirklich, die hätte Helene Fischer zusammen mit den Ländern Österreich und Schweiz nicht längst überrundet?
      Zumal Depeche Mode – ginge es um weltweite Verkäufe, auch keineswegs den Preis „Beste Rock/Pop Band International“ gewonnen hätten. Man kann sich die Welt eben nicht immer so zurechtdrehen, dass sie einem auch gefällt. ;-)

    • Es hat ja auch niemand behauptet ...

      … dass Helene Fischer über Depeche Mode thront, aber hier ging es um das beste (nach Echo-Kriterien kommerziell erfolgreichste) Album in Deutschland und da hatte Helene Fischer nun mal klar die Nase vorn. Ich glaube auch nicht, dass ihr Album künstlerisch besonders anspruchsvoll ist, aber das spielt beim Echo eben keine Rolle. Natürlich ist Helene Fischer nur im deutschsprachigen Raum erfolgreich und wird wohl so schnell keinen Grammy gewinnen, aber was die Verkäufe weltweit angeht, kann sie mit Depeche Mode durchaus mithalten, denn ihr aktuelles Album hat sich in Deutschland ungefähr so oft verkauft wie Delta Machine weltweit – traurig, aber wahr. Trotzdem spielen Depeche Mode natürlich in einer anderen Liga.

  11. Überschrift

    @Sven:

    Die Überschrift des Artikels, „Depeche Mode gewinnen Echo – Fans sauer“ ist etwas missverständlich:
    Das klingt so, wie als wären wir Fans sauer auf unsere hoch geschätzte Lieblingsband, weil sie den Echo gewonnen haben, obwohl wir doch eigentlich auf den Veranstalter und die ARD sauer sind.
    (Und uns natürlich, trotz Allem, darüber freuen, dass DM den Echo bekommen hat.)

    Vielleicht wäre daher „Depeche Mode gewinnen Echo – Fans sauer auf Veranstalter und ARD“ oder so ähnlich die bessere Alternative?

    • @Sven: Vielen Dank – sehe gerade, dass die Überschrift entsprechend angepasst wurde. :)

  12. Auch ich habe gestern drei Stunden verschwendet, um am Ende etwas dumm da zu stehen: „Hab ich die Kategorie ‚Beste Band international‘ verpasst?“ Aber das wurde ja hier – meistens sehr köstlich – schon ausdiskutiert. Ich habe eine Kritik gefunden, mit der ich mich anfreunden kann und die diesen Abend recht gut wiedergibt. Wenngleich ich mit dem Klaas/Joko-Auftritt nichts anfangen konnte. Die beiden sind derzeit omnipräsent und gehen mir mächtig auf die Eier.

    http://www.spiegel.de/kultur/musik/echo-2014-helene-fischer-raeumt-bei-langweiliger-gala-in-berlin-ab-a-961215.html

    • So liest sich die Verleihung fast besser, als sie war ;-)

  13. Depeche Mode win big

    http://www.billboard.com/biz/articles/news/6028989/german-echo-music-awards-avicii-eminem-depeche-mode-win-big

    Dass Eminem einen Echo gewonnen hat, habe ich auch nicht mitbekommen (aber ich war zwischendurch auch mal kurz mit dem Hund unterwegs).

    Ich verstehe jeden, dem die Sendung nicht gefallen hat (aus welchem Grund auch immer) und es muss auch keiner die Musik von Helene Fischer mögen (ist auch nicht mein Fall), aber etwas mehr Toleranz würde ich mir von dem einen oder anderen hier schon wünschen. Ihre Musik mögen wir anspruchslos finden und daher den Sieg in der Kategorie ‚Album des Jahres‘ als ungerecht empfinden – beim Echo geht es aber nunmal in erster Linie um die Verkaufszahlen und da war Helene Fischer eben um ein mehrfaches erfolgreicher als Depeche Mode (ihr Album hält sich übrigens seit der Veröffentlichung konstant in den Top 3) – aber sie hat eine sehr gute Stimme und hat eine tolle Bühnenpräsenz (finde ich zumindest). Ihr Auftritt zu Beginn der Sendung hat mir auf jeden Fall um Klassen besser gefallen als der 08/15 Auftritt von Shakira – und dass nicht nur, weil sie besser aussieht.

    • Die Kategorie ‚Hip Hop/ Urban International‘, in der Eminem gewonnen hat, ist auch der Axt zum Opfer gefallen und wurde nicht während der TV-Übertragung gezeigt, sondern nur auf der Echo-Website bekannt gegeben – insofern hast du nichts verpasst.

      Ansonsten ist es wohl eher so, dass sich die Mehrzahl der Leute hier nicht direkt über Helene Fischer persönlich aufregt, sondern über die Art und Weise, wie der Echo organisiert und präsentiert wurde, denn das war einfach nur noch peinlich und klingt ja auch in dem Artikel von Billboard an, der hier verlinkt wurde.

      Natürlich liegt es auf der Hand, dass man wohl kaum auf depechemode.de Helene Fischer – Fans antreffen wird – und umgekehrt wird es auch so sein.
      Und über Musikgeschmack lässt sich ja bekanntlicherweise streiten.

      Die Kritik an Helene Fischer ist aber insofern berechtigt, als dass sie als Moderatorin für eine Show ausgewählt wurde, bei der sie selbst diverse Preise bekommen hat und dieses künstliche „Ich bin ja so überrascht“ bei vielen Zuschauern und Kritikern eben gar nicht gut angekommen ist.
      Zudem war sie über weite Strecken der Veranstaltung wohl überhaupt nicht zu sehen, da sich die Künstler wohl gegenseitig angekündigt und die Preise überreicht haben.
      Diverse Reviews haben ihr außerdem eine flache und absolut unkritische Moderation bescheinigt, daher ist Kritik an Helene Fischer und am Echo an sich absolut gerechtfertigt.

      Immerhin konnte die Helene sich aber ein bisschen über sich selbst lustig machen mit ihrer „Bambi 2014“-Abmoderation, wo sie ja auf ihren Patzer beim Bambi 2013, den sie mit den Worten „Das war der Echo 2013“ abmoderiert hatte, angespielt hatte.

Kommentare sind geschlossen.

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