Es war grauenhaft, was die TV-Sender ihren Zuschauern in der Silvesternacht zumuteten. Wer dem Elend entkommen wollte, fand bei beim Konzertmarathon auf 3Sat zumindest zeitweise musikalische Entspannung. Ein echtes Highlight gab es am letzten Tag des Jahres aber dennoch zu erleben, auch wenn man dafür auf YouTube oder Facebook ausweichen musste.
Unter dem Titel „Welcome To the Other Side“ spielte Electro-Ikone Jean-Michel Jarre zum Jahreswechsel ein rund einstündiges Konzert in der Notre-Dame de Paris. Die Kathedrale war bei einem Brand 2019 schwer beschädigt worden und wird seitdem restauriert. Das Konzert von Jarre fand daher auch rein virtuell statt. Dafür wurde das Innere des Gottesbaus mit Hilfe modernster Software- und Hardware im Rechner nachgebaut.
Moderner Electrosound
An Stelle des Altars zauberte der 72-jährige Musiker modernen Sound aus seinen elektronischen Geräten. Seine Stücke hatte der Franzose für das Konzert neu arrangiert. In der Spitze erlebten fast 70.000 Streaming-Zuschauer clubtaugliche Interpretationen, allen voran eine neue Version von „Oxygen 2“. Wer wollte, konnte Jarre in Form seines Avatars per VR beim Konzert hautnah erleben.
„Welcome To The Other Site“ ist seit dem 1. Januar auf den Streamingportalen abrufbar, zum Beispiel bei Amazon oder Spotify.
Bei uns könnt ihr euch das virtuelle Konzert in voller Länge noch einmal als Video anschauen. Etwas beeilen müsst ihr euch allerdings, denn das Video ist nur bis zum 4. Januar abrufbar.
Danke ist wunderbar.
Move Dinkelmond
In Notre-Dame sollten Chvrches spielen! :)
Jarre hatte ja in den 90ern den Anschluss an die Entwicklung der Elektronik ziemlich verpasst, hat aber in den letzten Jahren wirklich unheimlich viel dazugelernt.
So verstehe ich in erster Linie sein „Electronica“-Projekt als eine Art „Weiterbildung“.
Diese scheint ja nun abgeschlossen – die „Updates“, die er in diesem Konzert präsentiert sind absolut gelungen!
Glückwunsch an den Pionier/Senior-Spezialisten :D
Nenusakoma!!!!! Fantastika!!!!!
Jean Michel Jarre ist eine absolute Ikone was die Inszenierung seiner Musik angeht. Immer wieder schön anzuschauen. Die Stunde verging wie im Flug.
Dieses Konzert hat mich tief bewegt da ich 1985 in Berlin mit „Oxygen“ im Autoradio als Beruhigungsmittel meine Republik Flucht bewerkstelligt habe .
Big Emotions
Bleiben Sie gesund !
2021 wird besser :)
wow … 1985 aus der DDR geflüchtet! Extrem mutig!! Alles gute Dir!
Mir bedeutet Oxygene und Equinoxe auch sehr viel – es wahr lange Zeit praktisch die einzige Musik, die ich genießen konnte. Hat definitiv meine Biographie verändert, da mein interesse an Musiktechnologie und Computer-/Elektronischer Musik daher kommt.