Hart, elektronisch, anders: EBM. Eine Musikrichtung, die sich in den 80ern durch Bands wie Front 242, Nitzer Ebb, DAF oder The Klinik im Untergrund entwickelt und sich später sogar in einer gewissen kommerziellen Art und Weise etabliert hat. Mit der in der Mitte des Jahrzehnts aufkeimenden Oldschool-EBM Welle kamen nicht nur neue Acts wie Spetsnaz, Dupont oder Container 90 zum Zuge, sondern auch ein großer Teil der alten Helden meldete sich eindrucksvoll zurück.
Da feierten Nitzer Ebb, Orange Sector und DAF ihr Comeback. Acts um die es verdammt ruhig wurde, wie z.B. Signal Aout 42, Vomito Negro und Laether Strip, meldeten sich ebenfalls mit neuem Material zurück.
Zeit also, alte und neue Bands der heutigen EBM Szene auf einem Silberling zu vereinen! Out Of Line Records hat genau das auf seinem neuesten Sampler-Sprössling mit dem simplen und doch markanten Titel „EBM“ getan.
Große Namen neben Newcomern – Vergangenheit und Gegenwart – jung und alt, genau das findet sich auf diesem Silberling wieder. Front 242, DAF, Pouppee Fabrikk, The Klinik, Cabaret Voltaire und Laether Strip stehen dabei stellvertretend für die alte Garde, die Pioniere jener Zeit. Wer jetzt allerdings alte Gassenhauer wie „Headhunter“ oder „Der Mussolini“ erwartet, wird (zum Glück) mit anderen, großartigen Songs vertröstet.
Front 242 liefern mit „Operating Tracks“ einen tollen Opener ab und auch „Leaether Strip“ servieren mit „Japanese Bodies“ einen erdigen EBM Stampfer.
Neben jenen Vordenkern prägen aber auch die jüngeren Vertreter der Szene diesen Sampler nachhaltig mit. Da wäre zum Beispiel der Nitzer Ebb ‚Clone‘ Spetsnaz, die mit „Apathy“ ungestüme Akzente setzen können oder Dupont, die mit „Run For Protection“ gar melodische Momente beisteuern.
EBM ist eine gelungene und abwechslungsreiche Kopplung geworden, auf der es nicht den üblichen 08/15 Stoff auf die Ohren gibt. Vielmehr sind es weniger bekannte Songs, die hier den Sound formen. Tipp!