Review: dรrc โ Collider
Ida Long kennen wir bislang solo: Mit skandinavischem Indie-Pop, darin Nuancen, die an Kate Bush erinnern. Nun wagt sie sich tiefer in den Elektronik-Wald hinein. Kraftvoll exploriert sie gemeinsam mit David Lehnberg als dรrc ihren hรคrteren Sound, taucht vollstรคndig hinein in die Welt der Elektronik. „Mein letztes Album „Rainbows & Teardrops“ trug viel Herzschmerz und Trauer in sich – „Collider“ stellt nun eine gute Balance dazu her“, beschreibt Ida ihr aktuelles musikalisches Projekt mit David Lehnberg (bekannt als LEHNBERG), ebenfalls aus Schweden. Ich bin รผberzeugt, dass es gut tut, mehr als nur eine Seite von sich zu be- und verarbeiten. Ida Long (dรrc) Mit Duo-Partner David entstand ungeplant eine รคuรerst kreative Zusammenarbeit. „Organisch“, beschreibt Ida Long ihre kreative Beziehung. „Alles begann damit, dass David und ich gemeinsam fรผr ein Festival gebucht wurden. Wir fanden es nur passend, dazu einen gemeinsamen Song zu schreiben. Da wir uns kaum kannten, ergaben sich daraus tiefgrรผndige, lange Gesprรคche. Anschlieรend Zuhause, war ich oft so aufgekratzt, dass ich sofort einen neuen Song schreiben musste. Meine Vocals schickte ich dann an David und bereits am folgenden Tag bekam ich den fertigen Track zurรผck.“ So entstand ihr gemeinsames Werk „Collider“ binnen weniger Monate. Gleich der erste Track …
Neu: Ida Long โ „Perhaps (I was too proud to love you)“
Ida Longs Kreativstrom reiรt nicht ab. Mit ihrer aktuellen Single „Perhaps (I was too proud to love you)“ entdeckt sie zusรคtzlich zu ihren puristischen Wurzeln, dunklere Synthesizerklรคnge als noch auf ihrem vielfach gefeiertem Album „Rainbows & Tears„, das in seiner Gรคnze sehr klar und dynamisch daherkommt: „I wrote the songs maybe 2-3 years ago. Right after I finished the Rainbows & Tears album. And could have used it for the album but I felt it needed another sound.“, erzรคhlt sie รผber den Entstehungsprozess. Von 80er-Popsongs und einigen ihrer Lieblingsbands, wie Depeche Mode, New Order und Joy Division, inspiriert, konnteย „Perhaps (I was too proud to love you“ musikalisch reifen und scheint einen Richtungswechsel einzuleiten, auf den man gespannt sein darf. Fรผr das Video stellte sich Ida auch dieses Mal wieder hinter die Kamera und verfilmt einen immer wiederkehrenden Traum: „This video is based on a dream that I’ve had for years. I’m in this big empty house and I’m looking for someone who always disappears.“. Sie geht durch verschiedene Rรคume, findet sich in unterschiedlichen Szenerien wieder, versucht alles, in der Hoffnung, eine bestimmte Person zum Bleiben bewegen zu kรถnnen. Doch es kommt anders: „I catch a glimpse and there’s smoke and …
Ida Long โ Neues Video zu „Rivers“
Ida Long erfreut uns unablรคssig mit neuer Musik und kreativen Videos. Nun hat sie ihren Song „Rivers“ aus dem im letzten Jahr erschienenen Album „Rainbows & Tears“ in einen visuellen Ausflug in die Vergangenheit umgesetzt: „It’s about living in the past. In our minds we can go anywhere. Even to those times gone by“. „Rivers“ besticht durch Idas Fรคhigkeit, in tieferem Stimmlagen eine gewisse Samtigkeit hervorzuholen, die dem Song zusammen mit dunklen Klaviertรถnen ein hypnotisches Fundament gibt. Zugleich klingt die Komposition bewusst zurรผckhaltend und glasklar. Eine Ballade, deren an Marschkapellen erinnernder Schlagzeugrhythmus verhindert, dass es zu zart wird. Manchmal ist es gar nicht so verkehrt, sich fรผr einige Momente in die Vergangenheit zurรผckzudenken, weil die eigene Erinnerung auf diese Weise groรartiger und unvergรคnglicher wird โ ein positiver Zufluchtsort. Was Idas Videos angeht, bleiben wir sehr gespannt, denn es sieht so aus, als wรผrde sie tatsรคchlich ein „long video“ (Wortspiel beabsichtigt) anlegen, indem sie all ihre bisherigen Videos zu einem Film zusammenfasst.
Neu bei uns: Ida Long – „Rainbow“
Ein weiรes Kleid, dazu regenbogenfarbene Kleckseย – eine Metapher fรผr das Leben. „It’s a song about escapism“, erklรคrt Ida Long zu ihrem neuesten Video. Momente, in denen man versucht, den Regenbogen noch ein wenig lรคngerย festzuhalten:ย strahlende Sonne, der azurblaue Himmel, ein intensives Gefรผhl von Verliebtheit. Man kennt es, aber so ist es nun einmal: Solcheย Momenteย sind wunderbar, weil sie nicht fรผr immer andauern – wie die leuchtenden Rauchfahnen im Video zu „Rainbow“ vergehen sie. Ida Long fรผhrt weiter Regie in ihren Videos und man bekommt den Verdacht, dass am Ende vielleicht ein Long Video – Wortwitz hier unbeabsichtigt – im Stil von Florence + The Machine oder Beyoncรฉ entstehen soll. Man darf gespannt sein. In der Zwischenzeit tanzt Ida sichย durch eine fedrig leichte, sonnendurchflutete Welt, irgendwo zwischen Freude und Vergรคnglichkeit. Musikalisch haben wir es mit einem radiotauglichen Popsong zu tun, der vielleicht ein wenig Zeit braucht, um sich zu entfalten, dann aber im Kopf bleibt – dank der weltraumartig klingenden elektronischen Elemente. Weniger dramatisch als noch in ihrem grandiosen Video zu „(I Get So) Dramatic“ ist „Rainbow“ eine melancholischere Betrachtung ihrerย Emotionen aus diesem Song, irgendwo zwischen Illusion und Realitรคt.
Videopremiere: Ida Long – „Woman“
Vereinzelt dringen Sonnenstrahlen durch dichtes Blรคtterdach. Milchig trรผb erhellen sie das Wasser des Sees und geben den Blick auf eine darin schwebende Frau frei. Ida Long weiร mit Licht umzugehen. Fรผr ihr neues Video zu „Woman“ stellte sie sich kurzerhand selbst hinter die Kamera und รผbernahm die Regie: „Well, actually when I make videos it’s usually a mystery. No one knows the full content, what it’s about, until it’s finished. I tell them a short background story and the emotions I want their character to carry and then I instruct them step by step“. Ida Long singt von einer Liebe, die gefรคhrlich schรถn ist,ย die zugleich betรถrend und zerstรถrerisch sein kann: „Siren pulled you in/ you better sink or learn to swim“. Ein kraftvolles Wispern: „Sink or learn to swim“ – ist nicht nur eine nรผchterne Feststellung, sondern ein Aufruf. Die Sirenen/Wasser-Metapher wird in stimmungsvollen Bildern eingefangen, man wird fรถrmlich mit in den See und gleichzeitig den Song selbst hineingezogen – ganz wie der gesichtslose Mann mit Aktentasche. Dem gesamten Video unterliegt eine Atmosphรคre des Unheimlichen und Unberechenbaren („Snake love affair/ sinks her teeth into my stratosphere“) – etwas, das sich auch in dessen Entstehung wiederfindet, erzรคhlt Ida: „I’m a bit …
Neu bei uns: Ida Long – โBaby Goneโ
„Baby Gone“ startet mit einer verhaltenen und zugleich verheiรungsvollen Dรผsternis. Zerbrochenes Porzellan, herausgerissene Romanseiten, ein Plattenteller, der sich im Leerlauf dreht. Inmitten des Chaos sitzt Ida Long. Klassisch schรถn, brรผnettes Haar zu schwarzem Kleid, raucht sie mit fast schon apathischem Gesichtsausdruck eine Zigarette. Es folgen eindrucksvolle Choreografien mit Ida und einer Armee schwarz gekleideter Tรคnzerinnen auf einem offenen Feld. Zwischendurch eine Szene, in der sieย im Wasser liegend singt. Auch hier finden wir die Dรผsternis wieder, sieht Ida Long in ihrem nun weiรen Kleid doch beinahe aus wie eine im Wasser schwebende Leiche. Fรผr Fans von Nick Cave & The Bad Seeds: das sieht doch ganz nach einerย Referenz zu „Where the Wild Roses Grow“ aus. Die Stรคrken des Elektropop-Songs sind – abgesehen von Ida Longs markanter Stimme – das wechselnde Tempo und die prรคgnante Pianomelodie. Wohlfรผhl-Pop ist es allerdings auch nicht, dafรผr sorgen die schwedische Melancholie und kraftvolle Klarheit der Textzeilen. Ida Long ist ein Ausnahmetalent. Wer glaubt, ihre Stimme bereits irgendwo gehรถrt zu haben, liegt richtig. Ihr bislang bekanntestes Stรผck ist ein Cover des Tears for Fears Klassikers „Mad World„, das im skandinavischen Trailer zur Serie Mad Men gespielt wurde. Zu ihrer spannendenย Persรถnlichkeit gehรถrt eine erinnerungswรผrdigeย Stimme, die zusammen mit einem …