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Es gibt viele Gründe für Tränen

Review: Tears For Fears – The Tipping Point

/ 20 Kommentare

Das Jahr 2022 beschert uns im Februar eines der großen Comebacks des Jahres: die Veröffentlichung eines neuen Albums von Tears For Fears. Die Warterei hat 17 Jahre gedauert, daher ist es verständlich, dass das Interesse der Fans hochgestiegen ist.

Das Greatest Hits-Album der Gruppe („Rule The World“) aus dem Jahr 2017 enthielt zwar zwei neue Songs – einer davon ist übrigens der Abschlusstrack von „The Tipping Point“ -, aber nach „Everybody Loves a Happy Ending“ ist dies das erste vollwertige neue Material von Roland Orzabal und Curt Smith, das der Autor dieser Review schon kurz vor der offiziellen Veröffentlichung anhören konnte und über das er nun seine Gedanken mit dem Leser teilen möchte.

Ich entdeckte Tears For Fears in den späten 80er Jahren für mich, etwa zu der Zeit, als MTV Europe in Ungarn auf Sendung ging. Ich erinnere mich noch ganz vage daran, dass der visuelle Musiksender ihnen nach der Veröffentlichung ihres Mega-Seller-Albums „Seeds Of Love“ ein ganzes Wochenende widmete und Clips, Konzertausschnitte und Interviews ausstrahlte. Damals besuchte ich die erste Klasse des Gymnasiums, und dank eines guten Freundes bekam ich das Debütalbum von Tears For Fears – „The Hurting“ – auf Kassette überspielt. Ab diesem Tag fand ich neben Depeche Mode, Erasure, Nitzer Ebb und The Cure einen neuen Favoriten. Und diese Liebe hält bis heute an, obwohl ich weder Roland Orzabals noch Curt Smiths Soloprojekte wirklich verfolgt hatte. Deshalb war ich so sehr erfreut, als sich das Duo Anfang der 2000er Jahre wieder zusammenfand, und nach einer mehrjährigen Pause hörte ich im Oktober letzten Jahres wieder von ihnen. Und die Vögel vom Dach zwitscherten, dass auch das lang erwartete neue Album erscheinen würde…

Als Fan wusste ich natürlich von der Familientragödie, die Roland erlitten hatte, dem Tod seiner Frau, und ich ahnte, dass sich all dies sowie die jüngsten Ereignisse in der Welt im neuen Album widerspiegeln würden. Viele große Kunstwerke beruhen auf negativen, traumatischen Ereignissen, die der Künstler einfach aus sich herausschreiben muss, um seine Seele zu befreien. Wenn man eine Band schon einmal Tears For Fears nennt, die in einem ihrer Welthits den Hörer dazu aufforderten, zu schreien und alles herauszulassen… (Der Name der Band wurde übrigens von der Primärtherapie inspiriert, die von dem amerikanischen Psychologen Arthur Janov entwickelt wurde.)

Meinen obigen Gedanken unterstützte dann Roland Orzabal mit der nächsten Aussage über die Entstehung des neuen Albums.
Bevor mit diesem Album alles so gut lief, musste erst alles schief gehen. Es hat Jahre gedauert, aber es passiert etwas, wenn wir unsere Köpfe zusammenstecken. Wir haben diese Balance, dieses Push-me-pull-you-Ding – und es funktioniert wirklich gut.“
Curt Smith stimmt seinem langjährigen Partner zu: „Wenn diese Balance auf einem Tears-For-Fears-Album nicht funktioniert, dann funktioniert die ganze Sache einfach nicht. Um es einfach auszudrücken, ein Tears For Fears-Album und das, was die Leute als den Sound von Tears For Fears wahrnehmen, ist das, worauf wir uns beide einigen können.“

Es war jedoch nicht nur Harmonie zwischen den beiden erforderlich, sondern auch ein Managementteam, zu dem sie Vertrauen hatten.
Letztendlich trennten uns dieser Druck und die Spannungen nicht nur von unserem Management, sondern auch voneinander.“ – erklärt Orzabal.
Die Band wechselte also zu einem neuen Management, das von den fünf Tracks schwärmte, auf die sich die Band einigen konnte.

Neben Orzabal & Smith arbeiteten auch ihr langjähriger Weggefährte Charlton Pettus sowie die Produzenten und Songwriter Sacha Skarbek und Florian Reutter an dem Album mit.
Wenn man sich so lange kennt wie wir und so lange zusammengearbeitet hat wie wir, gibt es ein Band, das familiär wird. Es ist also etwas anderes als eine Freundschaft“, sagt Smith. „Und es ist anders als bei einer Ehe. Es ist buchstäblich so, als ob er dein Bruder wäre. Es ist die Art von Bindung, die man nicht wirklich brechen kann. Es kann manchmal auseinander fallen. Man trennt sich zeitweise, was meiner Meinung nach auch gesund ist, wirklich. Aber am Ende scheinen wir immer wieder zueinander zu finden.

Und nun möchte ich zum neuen Material kommen, das eine Art Konzeptalbum ist und von Tears For Fears so konzipiert wurde, dass es in der Reihenfolge gehört werden sollte, in der die Tracks auf dem Album aufeinander folgen.

Der Albumeröffner („No Small Thing“) ist uns schon bekannt, und er hat mich vor allem durch seinen Clip sehr beeindruckt, denn was in den letzten etwa fünf Jahren in der Welt passiert ist, ist für eine sensible Seele sehr schwer zu verarbeiten. Er erinnerst uns an einen einfachen Country-Song, ein bisschen Johnny Cash, ein bisschen Bob Dylan, der sich dann vom ersten Gitarrenriff an schön aufbaut. „Wir fühlten uns plötzlich unbelastet, frei, wenn man so sagen will, machten uns keine Sorgen mehr um den Markt, um den Erfolg, sondern griffen auf Einflüsse aus unserer Kindheit zurück.“ – wie Orzabal erzählt. Smith fügt noch hinzu: „No Small Thing“ fühlt sich an, als könnte es ein Song von einem Akustik-Folk-Album aus den Siebzigern oder Sechzigern sein, so wie der Track beginnt. Die Tatsache, dass wir uns selbstbewusst genug gefühlt haben, um von dort bis zum Ende des Songs zu gehen, wo es einfach ein absolutes Chaos ist, spricht für dieses Gefühl der Freiheit, und das ist musikalisch unsere Komfortzone.

Dann kommt die erste Single und der Titeltrack. „The Tipping Point“, geschrieben von Orzabal und Gitarrist, Autor und Produzent Charlton Pettus und co-produziert von der Band, Sacha Skarbek und Florian Reutter, ist ein explosiver und doch intimer Track, randvoll mit Emotionen gefüllt.

Wenn Roland fast verzweifelt die folgenden Zeilen singt

…So who’s that ghost knocking at my door?
(You know that I can’t love you more)
What’s that shape climbing over my wall?
(You know that I can’t love you more)…


… Und wer ist der Geist, der an meine Tür klopft?
(Du weißt, dass ich dich nicht mehr lieben kann)
Was ist das für eine Gestalt, die da über meine Wand klettert?
(Du weißt, dass ich dich nicht mehr lieben kann)…

können wir die Stürme nachempfinden, die in seiner Seele gewütet haben müssen, als er den Abschied seiner Frau von dieser Welt erlebte. Einer der stärksten Tears-For-Fears-Songs aller Zeiten, der wahrscheinlich bei den meisten Depeche-Mode-Fans Anklang finden wird. Das begleitende Video, bei dem der berühmte Matt Mahurin (Joni Mitchell, U2, Metallica) Regie führte, zeigt ein subtiles und poetisches Porträt von Ungleichgewicht.

„Long, Long, Long Time“ ist ein seltsamer, träumerischer Song, interpretiert von Curt und unterstützt von einem streichelnden, schwebenden weiblichen Backing. Er ist gleichzeitig balladesk, anfangs nur mit Piano untermalt und dann verwandelt sich das Lied zum feinen Elektro-Pop. Es erinnert mich an die A-ha-Songs der letzten Jahr(zehnt)e.

Am 10. Februar haben Tears for Fears das Musikvideo zu ihrer dritten Single „Break the Man“ veröffentlicht – und es zeigt identische Männer in schwarzen Anzügen, wie sie gedankenlos durch ein Labyrinth laufen. Es ist das nächste Stück auf dem Album, und Smith (der den Song singt) fügt Folgendes dazu: „Es ist ein Lied über eine Frau, die stark genug ist, den Mann zu brechen. Für mich wäre das eine Antwort auf viele Probleme in der Welt – ein besseres Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen.“

Mit Sicherheit ein zukünftiger Publikums- und Konzertfavorit ist „My Demons“, der nächste Track, und der Hörer kann es kaum erwarten, sich bei einer der nächsten Tears-For-Fears-Shows auszutoben. Ein mitreißender Elektro-Blues-Rausch, der einen aus dem Sitz reißt und bis zum Ende des Songs nicht mehr loslässt. Das könnte das „Personal Jesus“ von Curt und Roland sein.

Der Höhepunkt des Albums ist „Rivers Of Mercy“, welches für mich stellenweise ein wenig wie Peter Gabriel klingt, und wo die folgenden Zeilen den Hörer an den ewigen Kreislauf der Welt erinnern, in dem das Endliche und das Unendliche gleichermaßen präsent sind.

… If by magic you mean the ocean

If by tragic you mean the end…

…Wenn du mit dem Wort Magie den Ozean meinst

Wenn du das Wort Tragik hörst und an das Ende denkst…

Im zweiten Drittel des Songs setzt ein vertrautes Gitarrenthema im Stil von „Woman In Chains“ ein, und vielleicht ist es das, was diese Ballade so überlegen gegenüber dem Rest des Albums macht. Hier ist das Gänsehaut-Feeling am stärksten.

Die lyrische Stimmung setzt sich mit dem nächsten Stück („Please Be Happy“) fort, diesmal interpretiert von Curt, der seine Geliebte gleich zu Beginn auffordert, glücklich zu sein.

Please be happy cause you know I can not bear to see you in the state of melancholy…

Sei bitte glücklich, denn du weißt, dass ich es nicht ertragen kann, dich in einem Zustand der Melancholie zu sehen…

Es ist ein ergreifendes Lied über den Versuch, eine Beziehung zu retten, in der der Partner unter dem Burnout-Syndrom leidet. Viele von uns haben dieses Trauma wahrscheinlich in den letzten zwei Jahren durchlebt. Und vielleicht ist es ein Lied wie dieses, das uns wieder Kraft geben kann.

Die Einleitung des Songs „Master Plan“ erinnert mich sehr an „Closest Thing to Heaven“. In diesem Song zeigt sich die Beatles-Seite von Tears For Fears, die „Seeds Of Love“ seinerzeit am meisten geprägt hat. Wieder ein hervorstechender Track auf dem neuen Album, der sich schön aufbaut und viel Subtilität besitzt.

Obwohl wir uns dem Ende des Albums nähern, bringen Tears For Fears unseren Puls vor dem letzten Stück („End Of Night“) in die Höhe. Es folgt wieder ein elektronisch angehauchter Track, der sicherlich ein Favorit für Depeche-Mode-Fans sein wird, denn der Autor dieses Artikels ist sicherlich nicht der Einzige, der Fan beider Bands ist.

Wie ich bereits zu Beginn dieses Artikels erwähnt habe, wird der Schlusstrack des Albums denjenigen unter euch bekannt vorkommen, die die „Rule The World“ Compilation-CD besitzen. Ein verträumter, pulsierender, schwebender Song am Ende des Albums, bei dem sich Elektronik und Akustikgitarre mit Curts Stimme zu einer großartigen Mischung verbinden. Wie bei „Famous Last Words“ findet unsere musikalische Reise mit Tears For Fears ein bewegendes Ende.

Und wer diese musikalische Reise genossen hat, wird dieses Album sicher immer wieder auflegen, denn es ist wirklich eine würdige Fortsetzung der klassischen Tears For Fears-Albumdiskographie. Und es bleibt nur zu hoffen, dass die Band nach der angekündigten UK- und US-Tour auch in unsere Nähe kommt, denn einige Songs schreien geradezu danach, live aufgeführt zu werden.

The Tipping Point Tracklist:

No Small Thing

The Tipping Point

Long, Long, Long Time

Break The Man

My Demons

Rivers Of Mercy

Please Be Happy

Master Plan

End Of Night

Stay

Highlights:

The Tipping Point

Long, Long, Long Time

My Demons

Rivers Of Mercy

End Of Night

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20 Kommentare

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  1. Charts

    Tipping Point auf Platz 2 in Deutschland und England!
    Na das freut mich ja dann doch, hatte schlimmeres befürchtet.
    Werde mich nochmal in das neue Album reinhören, evtl kann ich doch noch was raushören was mich mehr überzeugt als vorher :) ..

    • „ Na das freut mich

      ja dann doch….“

      Hi Violator,

      mich auch ; )

      Grüße und ein erholsames Wochenende

  2. Beschwerde!!!

    Hab ich richtig gelesen? Das Jahr 2022 BESCHWERT uns ein Comeback? ? Ich steh auf solche „geilen“ Schreibfehler.

    Gruß, ein Musikfreund

  3. ...

    Manchen gefällt´s, manchen nicht. Diskussion beendet.
    Poster, welche die 80er nicht live miterlebt haben, mögen sich bitte nicht über diese Zeit äußern.

    • @mode000

      Hi,

      also ich fand die bisherigen Kommentare okay und Diskussionen leben mE gerade davon, dass man nicht im allen einer Meinung ist oder einfach seine persönliche Ansicht zur LP wiedergibt. Ist ja auch okay, wenn man z Bsp Tipping Point insgesamt „ zu ruhig“ findet , so what? Ich denke nur, das man seine Kritik nicht alleine an Werke o Songs festmachen sollte, die schon fast 40 Jahre alt sind , nach dem bekannten Motto wie dolle es doch früher war.
      TfF liegt nichts daran , sich selbst ständig zu wiederholen und das bezeichnete ich selbst schlaksig als frisch o zeitgemäss.
      Was den persönlichen Background der Foristen betrifft ist mir egal, d h ob jemand die 80er miterlebt hat oder nicht. Ich finds cool wenn sich hier auch Foristen mit unterschiedlichen Bio austauschen, denke auch nicht, dass das Forum nur für „echte“ 80er Waver vorgesehen ist, das ist nach meiner Betrachtung genauso von oben herab, wie Diskussion wessen Musik Stil/Genre das „richtig wahre“ ist. Hey, hier gehts um Musik , nicht um irgendwelche Fußball Vereine oder politischen Ansichten.
      BTW , die 80er hab ich erlebt, richtig dolle sogar, tut aber hier nix zur Sache.
      Grüße aus der Metropol Region.

  4. Richtig geil waren eigentlich nur The Hurting 1983 und Songs From The Big Chair. Hurting war vom Style und Sound der beiden geilster New Wave!

    Ich mochte sie, genau wie ABC, gefühlt doch etwas mehr als DM. Obgleich Construction Time Again und Some Great Reward einfach genial waren. The Hurting, Songs From The Big Chair und eben ABC mit Lexicon Of Love, Beauty Stab, How To Be A Zillionaire und Alphabet City waren einfach noch etwas geiler! :-)

    Mit Seeds Of Love verschwand meine Liebe zu TFF irgendwie. Die Beatles konnten das besser! Was ich so die letzten 20, 30 Jahre gehört habe langweilt mich. Lediglich Break it Down hatte noch etwas.

    I love you but I’m Lost kann ich noch irgendwie hören … hört sich verdammt nach Hurts in der Anfangszeit an … die allerdings konnten das besser.

    • Furchtbar

      genau so etwas finde ich furchtbar… ich will das sie genau so klingen wie vor 30 Jahren.
      und natüröich ist es nicht gut weil..es MIR nicht gefällt. Und natürlich ist es schlecht weil es keine eingängigen Hits hat. Furchtbar..wie können sie es nur wagen. Ich glaube auf solche „Fans“ können sie verzichten. Hört einfach die alten (eure Lieblingsplatten) an und versucht nicht allen anderen den Spaß am neuen Album zu verderben. Eure Meinung ist nicht das non plus ultra.

    • Ich möchte nicht ….

      … das TfF, oder Dm, oder SC, oder DD oder oder…..
      wieder so klingen wie in den frühen – – .Mitte 80er. Ich brauche auch keine TfF 2.0, oder DM 2.0 ( hab ich schon In den 80er nicht gebraucht) oder SC 2.0 , oder the Smiths 2.0 oder H17 2.0. Natürlich war ihre Musik und looklike im 80er Jahrzehnt genial und cool, viele Bands die man unter dem Oberbegriff Sammelsurium NW summierte. Und BTW …. natürlich lebt NW weiter, das was man zeitkonform als Alternativ / Indie Rock – oder alt. / Indie E(D)Musik bezeichnet.Allsamt liegen ihnen das NW Prinzip zugrunde, Weg vom gängigen Mainstream, weg Pop und Rock Musik in fest vorgegebenen Definitionen zu pressen, hin zur Kreativität und Ausschöpfen v Genre- und Stil- Interpretation Viele neue Bands der EDM oder Alt.Rock Szene orientieren sich gerade am Underground Sound der 80er , ohne aber selbst daherzukommen wie ein schlechtes Duplikat von was weis ich mit irgendwelchen langweiligen 80er Retro Klimbim ( geht schon gar nicht, da anderer Zeitgeist). Selbst Stars der R & B Szene bedienen sich am 80er Material z Bsp von Synthiepop Bands. Das was man vereinfacht als NW bezeichnet wird von vielen anderen Bands , aber auf ihre Weise fortgeführt und wird mE auch weiterhin jüngere Musikfans begeistern.
      Zum Forumsthema, das neue Album von Roland und Curtis begeistert mich daher, das es möglich ist frisch und zeitgemäß zu klingen und doch seine Basics ( u TfF hatten schon immer etwas BritPop im Sound) – für Fans unverkennbar – zu wahren. Wäre froh, wenn es auch bei nem anderen Zeitgenossen klappen würde…. aber dies ist ein anderes Thema.

    • Coolray und Dorian Grey.
      Ich will gar nicht dass es wie vor dreißig Jahren klingt, immer das gleiche ist ja langweilig.
      ABER nochmal, nach 18 Jahren ein Comeback mit der Scheibe ist mir einfach zu wenig, zu lieb, zu harmlos.
      Schlecht sind die Stücke zwar nicht gerade, aber keiner reißt einen mit oder hinterlässt einen bleibenden Eindruck, geschweige ist ein einziger Hit.
      Ja von mir aus, „fein“, „frisch“, „zeitgemäß“ etc.
      Klar kann man Erlebtes der letzten 18 Jahre musikalisch wiedergeben, aber bitte doch mit etwas mehr Power und Energie.
      Es heißt ja auch Comeback und nicht sorry wir sind wieder da.
      Fan bleibe ich trotzdem von ihnen, auch nach der harmlosen, blassen Scheibe..

    • @ Violator

      Hi,
      und vorab Sry . Klar, hab ich ja selbst schon geschrieben, wie man die LP o Songs beurteilt ist letztlich ne persönliche Sache. Aber schön das man konform geht, was das Comeback von TfF an für sich betrifft.
      Und thx fürs Feedback und die Möglichkeit das Missverständnis zu klären.

  5. Ein paar gute Songs sind schon drauf zb. Break the Man, Master Plan, End of Night gefällt mir durchaus aber an die alten Alben und Songs wie Pale Shelter, Head Over Heels, Shout, Everybody Wants To Rule The World, Change, The Seeds of Love usw. kommt es nicht heran, insgesamt auch ein eher ruhigeres Album ohne Hitsongs wie in vergangenen Tagen.

    • Schade ?

      Ja, denke aber in ganz anderem Sinne.

      Hi.
      Das tipping Point nicht die „Intensität“ wie z Bsp ihr Meisterwerk “Songs from the big Chair” erreichen wird , glaube ich, waren sich Roland und Curtis schon bewusst. Und dennoch, toll nach 17 (!) Jahren sich wieder für ein gemeinsames Album zusammen zu finden, gute Songs zu komponieren und auf zu nehmen, die man als Band noch zu “erzählen” hat.
      Habe vor ca 3 (4?) Wochen über TfF eine Doku in ARTE gesehen und muss zugeben, dass mich die nun doch (beide) „ ältere Herrn“ sehr beeindruckt haben, insbesondere was ihre Einstellung zur Musik oder zu ihren bisherigen Werke ( und auch persönliche Lebensabschnitte ) betraf. Es ist ein gutes, gelungenes Album, ob Hit-Charakter? Mir gefällt, das sie sich letztlich hinsichtlich ihrem TfF typischen Sound treu geblieben sind, sie müssen sich nicht mehr neu erfinden. Das was man von der Band erwartet steckt im Album drin, einzelne Songs – ob mehr oder weniger gut – letztlich pers. „Geschmack“. Denke, das ihr Spätwerk eher abschließenden Charakter (zumindest als Band) hat, btw wie noch andere Neuerscheinungen stilprägender Bands der 80er ( z Bsp SC). Allesamt sind die Jungs pard. Herren in einem Alter, wo ich mir nicht vorstellen kann und will , das sie mit ihrer Art von Pop und Rocksongs mit = > 70 Jahren noch auf Bühnen stehen.
      Wenn auch schade….
      das ist gut so. Meine mich zu erinnern, Phillip Boa hat mal ganz provokant – mE in auch in Anspielung auf den herrschenden Rockmusik Stil der frühen 80er in der BRD
      ( sehr stark noch von Stones oder B Dylon beeinflusst) – gesagt „ in welchen Zeiten leben wir, wo die Jugendlichen die Musik ihrer Eltern hören ?“
      Denke, so sehen dies Roland und Curtis auch. Dies ist ein Album und Geschenk für ihre treue Fangemeinde.

    • Zitat: Mir gefällt, das sie sich letztlich hinsichtlich ihrem TfF typischen Sound treu geblieben sind, sie müssen sich nicht mehr neu erfinden.

      Absolut richtig, TfF bleiben wenigstens ihrem Grundsound, Ihrer Musikrichtung treu und verwursten nicht wie DM andere Musikgenres wie Blues, Soul oder Stadionrock in ihrer Musik.

      Würde ich mir auch im Falle von Depeche Mode wünschen dass sie wieder etwas zurückzukehren zu ihrer ursprünglichen Musikrichtung einem elektronischer Grundsound inklusive elektronische Beats/Drumsounds ohne diesen Blues-Soulsavers Gitarrenrock Kram in ihrer Musik, eine Zweitauflage von Spirit ihrem bisher schwächsten und langweiligsten Album mit ähnlichen Songs brauche ich definitiv nicht!

    • Tipping Point o. Spirit ?

      „ ….. brauche ich definitiv nicht“

      Hi @Elysium
      ….. schließe mich deinem Fazit vollumfänglich an und bin überzeugt, dass wir beide mit unserer Meinung iS DM / Spirit nicht alleine sind.
      Mir gefällt die LP Tipping Point aus bereits vor genannten Gründen, insbesondere, dass Roland und Curtis sich dem Wesen u Charakter ihrer Band TfF bewusst sind. Anders als ihr Zeitgenossen DM sind sie geradlinig, sie verfangen, verwursteln und verkünsteln sich nicht, während man beim Spirit Album den Eindruck gewann, DM wollten es irgendwie allen recht machen, ein bisschen PolitProtest a la (80er) U2 , da noch etwas Soulsaver mit nem Schuss stadientauglichen Rock, vielleicht noch ne Prise mainstreamkonformen Pop und was mit DM typischen Melodien. War da noch was ? Und dabei den von Fans geliebten „ epischen“ Synthie Sound vernachlässigt.
      Möchte wirklich nicht TfF mit DM vergleichen, aber hätte ich die Wahl zwischen den vorgt Spätwerken.. für welches würd ich mich wohl entscheiden?
      Nun.. .von meiner Art her bin ich eher der berühmte Frosch im Butterfass , iS DM hab ich die Hoffnung (noch) nicht verloren, bin mal „ vorsichtig optimistisch“ , vielleicht hilft ein Blick auf das Album von TfF ( oder SC) , das sich die Jungs wieder auf ihre genannt. Basics besinnen. Man kann immer noch frisch und auf eine gewisse Art auch zeitgemäß klingen, meine TfF ist das insgesamt wirklich gut gelungen.
      Bis zum nächsten interessanten Meinungsaustausch.

  6. Schade

    Das ist ein Comeback Album nach fast 18 Jahren..?
    Bis auf Tipping Point und Stay sehr dünne Liedchen, ohne große Substanz.
    Kein Vergleich zu den alten Scheiben.
    Elemental ist ein Schwergewicht dagegen.
    Da haben sich OMD weit aus mehr reingehängt.
    Gekauft gehört, ins Regal, weit hinter Elemental, The Seeds of Love etc..
    Tja wie gesagt, schade..

  7. The tipping point

    Hi.
    Und thx für das mE wirklich gelungene Spätwerk an Roland und Curt ( auch wenn sie es nicht lesen). Gratulation und Respekt auch an den Autor des Artikel. Seinen Worten ist nichts mehr hinzu zu fügen….rundum passend und trefflich beschrieben, auch mit persönlichen Bezügen, die
    mE einem Kommentar immer eine besondere Note verleihen. Und Hey… auch auch find ich den Song „ End of Night“ einfach nur Klasse bzw als Highlight ( neben den anderen guten Songs der LP).
    Gibt es noch nähere Informationen hinsichtlich einer Tour von TfF ?

  8. Sehr fein….

    … ist das neu Album der beiden geworden; und gut und kurzweilig geschrieben ist auch der Artikel hier, der eine nette Führung durch das Album mit einen persönlichen Rückblick mischt. Nice.

    Für eines meiner Highlights sorgt „Master Plan“. Der Vergleich einem Beatles-like Song hält auch für mich. Von einem klar startenden Kompositionsaufbau zu Beginn wird das Stück danach immer vielschichtiger/differenzierter. Einfach wirklich gut gemacht.

    Mit dem Ding haben sie mir wirklich eine Freude gemacht :-)

Kommentare sind geschlossen.

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