Hui, die sind aber derzeit produktiv, die Damen und Herren vom Künstlerkollektiv Archive! Nur wenige Monate nach dem letzten Album legen sie schon das nächste vor. Und das Veröffentlichungstempo hat keinerlei negativen Einfluss auf die Qualität. Ganz im Gegenteil. Und Tickets haben wir auch noch für euch!
Ob es denn dieses Mal etwas mit dem großen Durchbruch in ihrer britischen Heimat wird? Das weiß wohl niemand, so wie auch kaum jemand erklären kann, warum Archive stattdessen in Frankreich eine große Nummer sind. Die Band schert sich um so etwas zum Glück kaum noch, sie zieht einfach ihr Ding durch, und das ist sehr gut so.
So kommt nach „Axiom“, das ja eher ein zusammenhängendes Konzeptwerk rund um den parallel entstandenen 45-minütigen (Kunst-)Film war, nun „Restriction“, über das Darius Keeler, neben Danny Griffiths Bandleader bei Archive, sagt, dass man es hier nun mal ganz anders angegangen sei. Zwölf Songs sollten es sein, jeder individuell, jeder ein Highlight, jeder so gut wie der andere – dafür aber kein übergeordnetes Konzept.
Das Erstaunliche ist: Trotzdem und unbeeindruckt von der für Archive typischen Vielzahl an Mitarbeitenden – die Band leistet sich z.B. schon seit Jahren gleich vier Frontstimmen, zwei weibliche (Holly Martin und Maria Q) und zwei männliche (Pollard Berrier und Dave Pen) – wirkt das Album wie aus einem Guss.
So legt die Band, die auch schon Trip-Hop-Epen über der Zehnminutengrenze geschaffen hat, mit „Feel It“ erst mal mit einem kompakten Dreieinhalbminüter los, der ohne großen Hüftspeck mit Gitarren und Schlagzeug fast punkig daherkommt. Auch der folgende Titelsong wirkt schnörkellos und zügig, hält sich aber noch etwas zurück. Dagegen setzt im Anschluss „Kid Corner“ den ersten Höhepunkt. Wuchtig und mit Wut im Bauch wird modernster TripHop zelebriert.
Nach derart druckvollem Auftakt wird es Zeit, dass Archive ihre atmosphärische Seite Zeichen setzen lassen. Was mit dem soundtrackartigen und von Synthesizern, Piano und gefühlvollem Gesang getragenen Trio „End Of Our Days“, „Third Quarter Storm“ und „Half Built Houses“ meisterlich gelingt.
Doch dann setzt die Band erst richtig zum Höhenflug an. „Ride In Squares“ pustet mit dickem Groove und knarzenden Sounds die Bässe frei, „Ruination“ ist für diese Art Musik fast ein Radiohit und auch das nervös zuckende und am Ende ausfransende „Crushed“ hält die Geschwindigkeit oben.
Das Schlussviertel lässt dann wieder die getragenen Sounds dominieren. Breite Synthieflächen bei „Black And Blue“, sanfte Elektronik und spät einsetzende Beats (plus Chöre) bei „Greater Goodbye“ sowie das vom Ruhepol in finalen Lärm übergehende „Ladders“ runden das erste Meisterwerk des Jahres 2015 ab. Ein berechtigtes Album des Monats! Und die stets großartigen Konzerte seien außerdem wärmstens empfohlen. Aber da haben wir ja gleich noch was…
Die depechemode.de-Wertung: 9/10
V E R L O S U N G
An folgenden Tagen spielen Archive live in Deutschland:
27.02.2015 Dortmund FZW
28.02.2015 Bremen Schlachthof
01.03.2015 Hamburg Grosse Freiheit 36
03.03.2015 Bielefeld Ringlokschuppen
04.03.2015 Köln E-Werk
05.03.2015 Frankfurt Batschkapp
20.03.2015 Erlangen E-Werk
21.03.2015 Karlsruhe Substage
22.03.2015 München Muffathalle
23.03.2015 Leipzig Werk 2
24.03.2015 Berlin Huxleys
Wir verlosen 5×2 Tickets für einen Ort eurer Wahl (außer Berlin)!
Um zu gewinnen, beantwortet einfach die unten stehende Frage und schreibt uns eine Mail mit Eurem Namen und dem Betreff “Archive” an contest@depechemode.de. Wichtig: Bitte gebt euren Wunschort an!
Ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein. Teilnahmeschluss ist der 15.02.2015. Mit der Teilnahme erkennt ihr unsere Teilnahmebedingungen an.
Frage: Wie hieß das Debütalbum von Archive?
Die Gewinner werden durch uns zeitnah benachrichtigt. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.
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Danke für die lobende Erwähnung hier. Das Album läuft bei mir in Dauerschleife, wächst und wächst und lässt keine Wünsche offen. Daher von mir glatte 10 von 10 Punkten.