Home > Magazin > Reviews > Review: The Juan MacLean – In A Dream
- Anzeige -

Review: The Juan MacLean – In A Dream

/ 1 Kommentar

maclean_dreamWenn schon nichts mehr vom LCD Soundsystem kommt, freuen wir uns doch über jede Veröffentlichung, die trotzdem noch die Hallen von DFA Records verlässt. Und The Juan MacLean haben uns schon einmal verzaubert, gelingt das erneut?

Obwohl John MacLean unter dem künstlerisch in Juan geänderten Namen schon seit 2002 aktiv ist (mit eigenen Tracks, aber v.a. auch als Remixer, u.a. für Air, Daft Punk und Dave Gahan), fiel er erst 2009 mit seinem zweiten Album „The Future Will Come“ verstärkt auf. Moderne Sounds, gepaart mit feinstem Human-League-Synthiepop, das ergab eine ausgezeichnete Mischung. Auch danach war MacLean durchaus aktiv, aber bis zum nächsten „richtigen“ Album hat es dann doch fünf Jahre gedauert.

Nun blickt uns vom Cover des neuen Albums „In A Dream“ das schöne Gesicht von Nancy Whang entgegen (na gut, eigentlich guckt sie kühl an uns vorbei). Was gleich einen entscheidenden Hinweis darstellt. Denn war Whang auf dem letzten Album noch gelegentliche Gastsängerin bzw. Duettpartnerin von MacLean, so steht sie nun bei (fast) allen neun Songs am Mikrofon und übernimmt die Position der Leadsängerin, während die Stimme MacLeans nur hin und wieder dazustößt.

Damit fällt die Ähnlichkeit zu The Human League dieses Mal auch geringer aus (ist aber hier und da weiterhin zu hören), trotzdem bleibt es dabei: Diese Band schreibt wunderbaren Synthesizerpop. Aber solchen, der seine Wurzeln im House beileibe nicht verkennt. Und der sich Zeit für seine Tracks nimmt. Die neun Stücke dehnen sich nämlich auf einer Gesamtdauer von fast einer Stunde aus. Das mag nicht jedermanns Sache sein, aber da kommt eben der alte Remixer in MacLean durch.

Zu Beginn erfreut „A Place Called Space“ mit treibenden Synthesizern und überrascht mit ein paar fast schmierigen Gitarrenklängen. Letztere stören aber letztlich kaum und bleiben auch eine Ausnahmeerscheinung. Nach drei Minuten erst setzt der Gesang ein, doch irgendwann wird das Stück zum Popsong. Während das folgende „Here I Am“ ganz klar ein Housetrack ist. Danach übernimmt MacLean ausnahmsweise kurz den Gesang, Whang verstärkt dezent den Background, um dann auf dem 80er-lastigen „You Are A Runaway“ wieder klar den Ton anzugeben.

„Running Back To You“ groovt cool vor sich hin, während „I’ve Waited For So Long“ das Tempo erhöht und mit großen Popmomenten aufwarten kann. Und auch später, zum Ende hin, hat das Album noch einiges auf dem Kasten. Mit „A Simple Design“ gibt es eingängigsten Electropop und das zehnminütige „The Sun Will Never Set On Our Love“ vereint epische Synthiespielereien, tanzbare Beats und verträumten Gesang vorbildlich.

The Juan MacLean ist mit „In A Dream“ ein Album mit zeitloser, tanzbarer elektronischer Popmusik gelungen. Nichts für Fans von dreiminütigen Hitsingles, eher für uns Freunde der guten, alten Extended Version.

Die depechemode.de-Wertung: 8/10

Jetzt The Juan MacLean - In A Dream bei Amazon bestellen/herunterladen
Zu Amazon

www.thejuanmaclean.com
www.facebook.com/thejuanmaclean

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

1 Kommentar

Wir freuen uns über Deinen Kommentar. Bitte beachte unsere Nutzungsregeln.
  1. Klar die vocals klingen nach „Human League“ – aber bei „A Place Called Space“ komm ich um den Namen „Giorgio Moroder“ auch nicht herum :)

Kommentare sind geschlossen.

- Anzeige -
Consent Management Platform von Real Cookie Banner