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Im Soundcheck: Hurts, Blitzkids, Ghost & Writer u.a.

Von Ronny
/ 5 Kommentare

Eine bunte Mischung elektronischer Alben haben wir heute für Euch in unserem Soundcheck zusammengefasst. Leidenschaftlicher Pop von Hurts trifft auf den ‚frechen‘ Electrosound der Blitzkids und dem melancholischen Songwriting von Ghost&Writer. Tanzbar präsentieren sich hingegen Faderhead, die auf neu aufgepeppte Klassiker von Mike Oldfield stoßen. Viel Spaß beim Lesen!

Blitzkids mvt.

Electro? Club? Dance? Oder doch nur ‚Pop‘? Das Berliner Künstlerkollektiv Blitzkids mvt. (sprich: movement) vereint in seinem frisch-frechen Sound all diese Elemente und präsentiert mit seinem Debütalbum „Silhouettes“ ein vielschichtiges und abwechslungsreiches Werk. Im Februar nahm das Duo am diesjährigen Vorentscheid des ‚Eurovision Song Contests‘ teil und präsentierte dort mit „Heart on the Line“ die unverschämt eingängige Vorabsingle, die symbolisch für den poppigen Grundton des Albums steht.
Man muss auch nicht lange suchen, um weitere Ohrwürmer auf „Silhouettes“ zu finden. Da wäre zum Beispiel das treibende „My Delirium„, das trotz seines eingängigen Refrains mit typischen Clubsounds flirtet. Ähnlich produziert und mit einem zusätzlichen Spritzer ’80ies Charme‘ versehen, präsentiert sich auch „Break Free„.

Dass Blitzkids mvt. auch ein Händchen für wunderschöne Balladen besitzen, wird mit „Mirror“ deutlich hörbar. Wunderbar poppig arrangiert und mit einer ordentlichen Prise ‚Herzschmerz‘ eingesungen, erhält das Album mit diesem Song einen großartigen Moment.
Wirkliche Schwachstellen gibt es auf „Silhouettes“ nicht – das Gegenteil ist hier eher der Fall. Blitzkids mvt. überraschen mit einem durchweg starken Album, das einen Spagat zwischen Pop und Club schafft und dabei erfreulich frisch klingt. Kauftipp!

Blitzkids mvt - Silhouettes
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Hurts

Mit „Wonderful Life“ lieferte das britische Duo Hurts im Sommer 2010 einen der wohl bedeutendsten Popsongs der letzten Jahre ab. Das kurze Zeit später veröffentlichte Debütalbum Happiness platzierte sich anschließend weltweit auf Top-Positionen der Albumcharts und wurde von den Kritikern gefeiert. Es folgte eine ausgiebige Tournee und zwischendurch fanden Theo Hutchcraft und Adam Anderson tatsächlich noch die Zeit & Kraft, um mit der Produktion ihres zweiten Silberlings, den sie auf den Namen „Exile“ getauft haben, zu beginnen.
Den ersten Vorgeschmack lieferte bereits im Dezember 2012 der Albumtrack „The Road„, der als Untermalung eines knapp 2minütigen Videos verwendet wurde und deutlich progressiver wirkte als die Songs des ersten Albums. Mit „Miracle“ folgte im Januar dann die erste Single. Diese kokettierte mit einem pathetischen Refrain, der sich eindrucksvoll ins Ohr setzten kann.

Erfreulich aufgeschlossen zeigt sich das britische Duo beim Sound der einzelnen Tracks ihres neuen Langspielers. Neben klassischen Pophymnen wie „Blind“ oder Only You, finden sich auch Einflüsse aus anderen Musikgenre. Da wäre zum Beispiel „Sandman„, das zu Beginn und auch zwischendurch mit leichten R’n’B-Einflüssen überrascht, oder aber das grandiose „Mercy„, das eine angenehme Symbiose aus Pop und Big Beat eingeht.
Exile“ bietet deutlich mehr Tiefe und Abwechslung als noch der Vorgänger und zeigt eindrucksvoll, dass Hurts ihren bisherigen Erfolgen in Nichts nachstehen. Tipp!

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http://youtu.be/W9Bl8UZEDEo

Ghost & Writer

Einen ‚Ghostwriter‘ benötigt das deutsch-belgische Duo Ghost & Writer in keinem Fall, handelt es sich bei dem Duo doch tatsächlich um gestandene Musiker, die mit ihren eigenen Projekten in den zurückliegenden Jahren weltweite Erfolge feiern konnten. Seit 2011 musizieren Sänger Frank Spinath (u.a. Seabound und Edge of Dawn ) und Produzent Jean-Marc Lederman ( u.a. The Weathermen und Fad Gadget ) unter dem gemeinsamen Alias Ghost & Writer.
Ihr zweites gemeinsames Album hat das Duo auf den Namen „Red Flags“ getauft und präsentiert darauf eine Mischung aus kraftvollem Electropop und bittersüßen Balladen. Das düstere „Never Take Fire“ wurde im Vorfeld der Albumveröffentlichung bereits als Single ausgekoppelt und verschaffte dem Hörer einen ersten Eindruck zum Langspieler. Clublastigere Tracks wie der Opener „Just the Same„, „Shine“ oder „Hurricane“ stehen neben verspielten Electropop-Tracks wie „Gambit“ und „(Do I Have) Your Word„. Eine Besonderheit des Albums dürfte der Umstand sein, dass es lediglich aus 8 Songs besteht und als ‚Bonus‘ jeden Song nochmals als Remix enthält. Diese wurden unter anderem von Bands wie Iris, Akanoid und Diskonnekted angefertigt.
Ghost & Writer leben auch auf ihrem zweiten Album die düstere, bisweilen schwermütig anmutende Seite des Electropop aus. Die „Rote Flagge“ muss das Duo dennoch nicht befürchten, denn insgesamt ist „Red Flags“ eine solide Fortsetzung ihres Erstlings.

Ghost & Writer - Red Flag
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http://youtu.be/jaivxDQ_at0

Faderhead

Nahezu im Jahrestakt veröffentlicht Faderhead seit 2006 neue Alben. Mit „FH4“ liegt nun das neueste Werk des Hamburgers vor und darauf besinnt er sich wieder zurück auf alte Stärken: krachige Clubstampfer und gekonnte Midtemponummern – natürlich alles rein elektronisch!
Tracks wie „Dancers„, „Take Your Fuc*in‘ Meds“ oder „Death.Robot.Deconstruction“ werden sicher bald Einzug in die Playlisten der Szene-Djs halten und können durch ihre kompakte und ausgesprochen tanzbare Produktion überzeugen.
Große Momente bietet Faderhead hingegen mit der Ballade „What Doesn’t Kill Us„, die mit einer kleinen Prise Melancholie gewürzt wurde, und dem poppigen „She’s Like Rain And Hate„.
Auch wenn die ‚krachigeren‘ Songs auf „FH4“ deutlich präsenter sind, bietet das Album viel Abwechslung und den einen oder anderen Ohrwurm.

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Mike Oldfield

Mit Hits wie „To France„, „Moonlight Shadow“ oder „Tubular Bells“ zählt Mike Oldfield seit vier Jahrzehnten zum festen Bestandteil der internationalen Musikszene. Dass der Brite auch heute noch nicht zum „alten Eisen“ zählt, versucht er mit dem Remixalbum „Tubular Beats„, welches in Zusammenarbeit mit deutschen Dance- und Trance-Produzenten Torsten ‚York‘ Stenzel entstand, zu beweisen.
Tubular Beats“ umfasst acht der besten und bekanntesten Song von Mike Oldfield, die für dieses „Remixalbum“ durch die Oszillatoren gepresst und dadurch ‚elektrisiert‘ wurden. Das Ergebnis ist eine Platte, die seichte, bisweilen etwas clubbige Versionen des jeweiligen Originals bereithält.
Klassiker wie „Moonlight Shadow„, „To France“, „Guilt“ oder „Tubular Bells“ wurden einer Verjüngungskur unterzogen, wobei nicht jeder Remix als gelungen bezeichnet werden kann. „Moonlight Shadow“ wirkt beispielsweise ideen- und lieblos produziert, was durch die Verwendung von simplen „Flanger-Sounds“ besonders peinlich wird. Als komplettes Gegenteil sei allerdings „Tubular Bells“ genannt, aus dem Torsten Stenzel eine pulsierende, knapp 10minütige Clubgranate gezaubert hat.
Neben den alten Hits, enthält dieses Album mit „Never Too Far“ zusätzlich noch einen brandneuen Song, der mit der ehemaligen Nightwish-Sängerin Tarja Turunen aufgenommen wurde.
Mit „Tubular Beats“ kann sich Mike Oldfield tatsächlich von einer neuen, moderneren und deutlich elektronischeren Seite präsentieren. Leider bleibt die Qualität bei einzelnen Remixes dann doch auf der Strecke.

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http://youtu.be/Nkwvod-s7Tc

Von Ronny

5 Kommentare

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  1. Hurts

    Kann mich dem Kommentar von MK nur anschliessen. Wieder ein super gelungenes Album das man ständig anhören könnte :)

  2. lol hab mir „Tres Lunas“ grad nochmal angehört… ist schon ziemlicher smooth jazz das ganze… :/
    Aber wenn man sich Oldfield ankuckt kann man die Sachen die Depeche heute macht eigentlich nur ziemlich erstaunlich finden…

  3. Es ist schon interessant wieviele Probleme manche Musikgrößen der 70er/80er mit der elektronischen Musik die in den 90ern aufgekommen ist haben, es ist offensichtlich eine ganz andere Sache.

    Bei Mike Oldfield hätte man gedacht dass diese Art von Trance-Pop mit Vocals vielleicht schon vor 10 Jahren mehr oder weniger „vorbei“ war – insofern ist „moderner“ ein zweifelhaftes Attribut.
    Es kommt mir so vor als ob Oldfield mit „Tres Lunas“ die Selbstmodernisierung schon etwas überzeugender hinbekommen hat als dieses mal.

    Die wievielte Neubearbeitung von „Tubular Bells“ ist das jetzt eigentlich? :)

  4. Hurts 'Exile'

    Ein gelungenes und abwechslungsreiches Album, gefällt bis dato sehr gut. Ich glaube von den Beiden werden wir die nächsten Jahre noch viel hören. Weiter so…

Kommentare sind geschlossen.

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