Ein charmanter Altbau in einer der netten Ecken von Berlin-Neukรถlln. Im Hinterhof steht der sogenannte Heimathafen, ein altes, wiederbelebtes Volkstheater mit Empore und Kronleuchtern. Aus den Boxen ertรถnt Vogelgezwitscher. Der perfekte Rahmen, um das in Kรผrze erscheinende neue Album von Get Well Soon vorgestellt zu bekommen.
Konstantin Gropper hat mit dem Debรผt seiner Band vor zwei Jahren ordentlich Staub aufgewirbelt, in dessen Schwaden zahlreiche Medien, darunter auch so einige internationale, das schรถne deutsche Wort โWunderkindโ ausspuckten. Zu Recht, denn โRest Now Weary Head, You Will Get Well Soonโ war ein Geniestreich, den man hierzulande selten erlebt. Nun steht der Nachfolger โVexationsโ in den Startlรถchern, und genau darauf wartet heute Abend die Meute, bestehend aus Medienfuzzis und Fans, die die Tickets gewinnen konnten.
Kurz nach halb Zehn hebt sich endlich der Vorhang und gibt den Blick frei auf eine ganz reizende kleine Bรผhne, auf der sich sogleich die sechskรถpfige Band an unzรคhligen Instrumenten verlustiert und unter zwei weiteren dekorativ leuchtenden Lรผstern losmusiziert. Es gibt konsequent sรคmtliche 14 Stรผcke des neuen Opus, unterbrochen zunรคchst von nur einem รคlteren Stรผck. Dazwischen gibt Herr Gropper โ bestens bei Stimme รผbrigens โ den Entertainer, eine Rolle, die er immer besser ausfรผllt (wenn man sich an die schรผchternen ersten Auftritte erinnert). Wรคhrend die Kollegen also zwischen Gitarre, Bass, Keyboard, Schlagzeug, Geige, Piano, Xylophon, Glรถckchen, Akkordeon und noch skurrileren Dingen umherjonglieren, hรคlt der Bandleader das neue Album auf schickem Klappvinyl hoch und kontert einen Zwischenruf, der die Platte haben mรถchte, grinsend mit dem Hinweis, dass dies sein einziges eigenes Exemplar sei, schlieรlich befinde man sich auf einem Indielabel.
Die neuen Songs lassen dabei Groรes fรผrs Album erahnen (dessen Rezension folgt in Kรผrze), es gibt schmissigen Rock genauso wie dramatisch getragene Stรผcke, alles fantastisch orchestriert und gefรผhlvoll vorgetragen. Zur Zugabe werden schlieรlich auch noch einige weitere Stรผcke des Debรผts gereicht, bis man sich nach รผber 90 Minuten beschwingt und voller Vorfreude auf ein frรผhes Spitzenalbum fรผr 2010 ins Berliner Schneetreiben begibt.
(Addison)
P.S. Live demnรคchst hier: 23.02. – Mรผnchen, 25.02. – Dresden, 26.02. – Kรถln, 27.02. – Haldern, 28.02. – Hannover, 02.03. – Frankfurt, 03.03. – Leipzig, 04.03. – Hamburg, 20.03. – Mannheim, 27.03. – Bremen
Krieg ich Gรคnsehaut von…
Super Songwriting auf jeden.
Die musik gefรคllt mir auch super – war nur zuerst vom Video etwas weggeblasen so daร es mir erst spรคter aufgefallen ist. :)
Irgendwie riecht alles nach Erfolg an der Nummer! :)
Oups! sehr starkes video! +++
(Der Song passt auch gut dazu).
Aber haben die wirklich einen Bussard geschlachtet? Skandal!