

Trotzdem klingt wie immer alles wie aus einem trip(hop)pigen Guss, also auch wenn sich die Gäste die Klinke bzw. das Mikrofon in die Hand geben, u.a. der stets begeisternde Mark Lanegan (siehe gestern), der das Albumhighlight „Looking For The Rain“ besingt. Hierzu sei auf die Albumergänzung „A Night’s Interlude Ep. 1“ verwiesen, die zwei Neubearbeitungen dieses Songs bietet (eine UNKLE Reconstruction und ein Trentemøller Rework), plus drei weitere Uminterpretationen.
Die zehn durchweg starken Stücke – darunter Höhepunkte wie das portishead-eske „Sonata“, der Titelsong oder das epische „Sunrise (Always Comes Around)“ – werden durch fünf Interludes („Iter“ genannt) zu einem großen Ganzen. Und das Beste: Der Albumtitel lässt auf mehr demnächst hoffen! – 8 von 10 Straßenschildern

James Ford, der derzeit ja offensichtlich den richtigen, hihi, „Spirit“ hat, produzierte und hat auch hier einen satten Job hingelegt. Das schmatzt, rockt, tanzt, drückt und schiebt mächtig gewaltig rund um Jonathan Higgs‘ dramatisches Falsett. Und dazu werden Hits geboren. Vom Auftakt mit „Night Of The Long Knives“ an, dem mit der Tanzhymne „Can’t Do“ und dem Ohrwurmrefrain a la Muse in „Desire“ zwei umwerfende Volltreffer folgen.
Danach fährt man das Vollgas leicht zurück, lässt die Stimmung in den Songs wachsen (z.B. im schön elektronischen Titelsong), liefert aber dabei an allen Ecken Melodien zum Verlieben („Run The Numbers“, „Good Shot, Good Soldier“, „Ivory Tower“). Großartige Band! – 8,5 von 10 Fieberträumen

Warum nicht ganz vorn? Das mag an den persönlichen Vorlieben liegen. Susanne Sundfør ist sehr vielseitig begabt, sie kann dramatische Balladen, kennt sich in klassischer Musik vermutlich ebenso aus wie in dynamischem Electropop. „Music For People In Trouble“ ist nun auf einer Weltreise zwischen Norkorea und Südamerika entstanden und reflektiert das Erlebte in sehr intimer Art und Weise. Das heißt: Kein Pop hier, die Elektronik zwar vorhanden, aber nur dezent für den Hintergrundsound. Vorne bleiben oft nur Susannes wunderbare Stimme und die akustische Gitarre oder das Klavier übrig (ein paar andere Instrumente gesellen sich bei Bedarf dazu und einmal sogar John Grant).
Die Inhalte sind düster, das kennt man von der Künstlerin. Kriege auf der Welt, Elend überall, schlechte Menschen, die Liebe ist auch selten einfach. Und doch scheint die Hoffnung immer noch und immer wieder durch – und die pure Schönheit der Songs lässt das Licht wieder angehen. Im Ergebnis führt das zu einem intensiven Hörerlebnis, das sich vor allem jetzt für die dunklen Jahreszeiten eignet (aber vielleicht nicht in jeder Gemütslage zu empfehlen ist) – 8 von 10 Traumfängern
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