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Konzertbericht: Calvin Harris @ Intro Intim

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calvin_harris Die altbewรคhrte Konzertreihe Intro Intim stellt immer wieder Kรผnstler vor, die im Ausland schon einige Erfolge vorweisen kรถnnen, hierzulande jedoch noch entdeckt werden mรผssen. So auch Anfang April im schรถnen Lido in Berlin-Kreuzberg. Calvin Harris heiรŸt einer der Electropop-Artists der Stunde. Schotte, Amiga, cool.

Doch zunรคchst der ebenfalls noch ganz frische Support: Does It Offend You, Yeah? sind drei verrรผckte Briten, die mit einem ganz eigenen Stilmix gleich ordentlich die Trommelfelle durchpusten. Das zunรคchst noch typisch berlinerisch zurรผckhaltende und eher auf eigenes lรคssiges Auftreten bedachte Publikum wird vom hochaktiven Sรคnger zรผgig zum Mitgehen animiert. Den Rest erledigt die spannende und dynamische Mischung aus Electro, Punk und Vielgitarrenrock, mal instrumental, mal mit Gesang, mal eher mit Geschrei, mal Techno, mal Rrrock!!! Die schmale Bรผhne wird von unten bis oben genutzt (ja, auch kletternderweise), es bleibt ein ziemlicher Eindruck von „Die muss man sich merken!“.

Dann aber zum Hauptact. Calvin Harris hat ja vor ca. einem Jahr bereits in UK die Charts gestรผrmt und mit dem Single-Hit „Acceptable In The 80s“ (neuerdings „gepowered“ von Heidi Klum und ihrer Magersรผchtigeneinpeitschsendung) sowie spรคter mit dem Debรผtalbum „I Created Disco“ ordentliche Erfolge gefeiert. Das Album erscheint nun endlich auch hier, da kann er es uns gleich mal fast vollstรคndig prรคsentieren. Schon vorher staunt man รผber die Bรผhnengerรคtschaften. Nach dem Album hatte man mit einem Einmannprojekt mit Laptop oder รคhnlichen Computerminimalismen gerechnet (Mr. Harris hat das Werk ja recht gรผnstig zuhause aufgenommen). Aber Irrtum! Der Computer ist zwar dabei, aber dazu kommt eine fรผnfkรถpfige Band, Gitarren, Schlagzeug – alles an Bord. Und Calvin Harris selbst sieht auch gar nicht nach Laptopfrickler aus. Nein, fรผr einen Schotten erscheint er fast attraktiv und gar nicht verwachsen und ist auรŸerdem riesengroรŸ. Doch genug geklatscht, die Musik zรคhlt.

Und die fetzt, ey, um passenderweise die 80er zu zitieren. Der Sound passt schon mal von Anfang an. Satt gemischt, dynamisch und klar. Die Jungs an den Instrumenten beherrschen ihr Fach (und bringen auch immer wieder schรถne Backing Vocals zustande) und der Chef selbst hat die Elektronik voll im Griff sowie eine wandlungsfรคhige und richtig gute Stimme. Dazu eine mitreiรŸende Bรผhnenprรคsenz, auch ohne allzu viele Worte. Das Publikum wird von Stรผck zu Stรผck lockerer und tanzt sich schlieรŸlich schwitzend um Verstand und Make-Up. Die Songs klingen erheblich krรคftiger als auf Platte, kein Wunder bei der Instrumentierung. Trotzdem ist das immer noch รผberwiegend elektronische Tanzmusik. „Merrymaking At My Place„, „The Girls“ oder der knackig-instrumentale Titeltrack – es gibt fast alle Stรผcke des Debรผtalbums (nur der hรผbsch ironische Synthiepopabschluss „Electro Man“ fehlt leider), dazu einige neue – etwas danciger und moderner orientiert vielleicht -, die evtl. noch in diesem Jahr das Licht der Verรถffentlichungswelt erblicken werden.

Nach einer reichlichen Stunde sind Repertoire, Kรผnstler und Gรคste erschรถpft und zufrieden. Wieder mal ein feines Konzerterlebnis. Der Calvin darf/soll/muss wiederkommen (tut er auch bald, mindestens beim iTunes-Festival in Berlin, da tritt er am 8. Mai mit Hot Chip auf).

(Addison)

www.introintim.de

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www.calvinharris.co.uk
www.myspace.com/calvinharristv

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Thomas Bรคstlein

Thomas Bรคstlein schreibt (frรผher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 fรผr depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im รถffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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