Es ist wieder mal an der Zeit für ein kleines ‚Querbeats Spezial‘. Dieses Mal widmen wir uns den aktuellen Veröffentlichungen aus dem Hause Kontor Records, was uns ausschließlich auf elektronischen Wegen wandeln lässt. Mit dabei sind ATB, die 47. Auflage der Top Of The Clubs und eine Hommage an das diesjährige SonneMondSterne Festival.
André Tanneberger kann nicht nur als DJ auf eine bewegte Karriere zurückschauen. Unter seinem Alias ATB verbucht er für seine Singles und Alben in den letzten 12 Jahren diverse Gold- und Platinauszeichnungen. Seit 2003 versorgt er seine Fans zudem regelmäßig mit Mix Compilations. Sein neuester Streich hört auf den Namen „Sunset Beach DJ Session“ und hält auf zwei randvollen Silberlingen zwei chillige wie auch unterschiedliche Mixes bereit. Große Namen der elektronischen Dance- und Tranceszene gehören dabei genauso zum Line Up der Compilation wie vier komplett neue Songs aus der Feder von ATB.
Mit der aktuellen Single „Could You Believe“ geht es auf CD 1 bereits verheißungsvoll los. Typisch ATB und auf den Punkt produziert, versprüht der Song sommerliche Party Vibes, die durch großartige Tracks von Tim Berg, George Acosta feat. Fisher, Dash Berlin und Beltek verstärkt werden und in einem pulsierenden Mix aufgehen.
Weniger Party, dafür umso mehr Chillout und Ambient gibt es auf CD 2 zu hören. Gleichzeitig wird hier deutlich tiefer in die DJ Tasche gegriffen und nach Juwelen der letzten zehn Jahre gefischt. Neben eigenen Songs wie „Fahrenheit 451“ oder „Remember That Day“ vermischt ATB auch Klänge von Tiesto, Lux und Röyksopp. Das Ergebnis ist ein entspanntes Pendant zu CD 1 – quasi die Kopfschmerztablette für den Morgen nach einer durchfeierten Nacht.
„Sunset Beach DJ Session“ ist eine kleine aber feine Compilation geworden, die in verschiedenen Situationen wunderbar funktioniert und darüber hinaus einige wirklich hervorragende Tracks bereithält.
www.myspace.com/andretanneberger
Da ist sie nun, die 47. Auflage der „Top Of The Clubs“ Compilation. Dieses Mal haben Jerome Jerkins, Spencer & Hill und Markus Gardeweg die Turntables zum vibrieren gebracht bzw. es versucht. Denn im Vergleich zu den letzten 5-7 Teilen dieser clubgeprägten Samplerreihe ist die Qualität der verwendeten Tracks irgendwie auf der Strecke geblieben…
Lediglich der Mix von Jerome Jerkins (CD 1) kann auf Dauer und in großen Teilen überzeugen, was wiederum Artists wie Tiesto, Tim Berg, Snap!, David Guetta, Nalin & Kane und Sono zu verdanken ist, wobei man fairerweise erwähnen sollte, dass hier durchaus einige aufgewärmte Hits längst verschallter Clubnächte des letzten Jahrzehnts maßgeblich prägend sind.
Beim Mix von Markus Gardeweg (CD 2) dominiert dagegen eine Mischung aus minimalistischeren Sounds und BigBeats das musikalische Gesamtbild. Auch wenn das Gebotene durchaus passend zusammengemischt wurde, lassen die großen Hits bzw. der eine oder andere Aha-Effekte auf sich warten. Vielmehr fließen die einzelnen Tracks behäbig ineinander über und erzeugen so einen pumpenden Non-Stop-Mix, der im Großen und Ganzen noch in Ordnung geht.
Spencer & Hill komplettieren mit ihrem Mix auf CD 3 den Sampler. Zwar finden sich in den 20 Tracks einige nette Ansätze und auch Titel, doch im Gesamten betrachtet nervt der bassbetonte Knüppelsound vieler Songs auf Dauer.
Zwar hat die „Top Of The Clubs“ Reihe in der Vergangenheit einige wirklich hervorragende Teile hervorgebracht, doch Nr. 47 zählt definitiv nicht dazu. Bleibt zu hoffen, dass man bei Nr. 48 wieder mit der einen oder anderen Überraschung glänzen kann.
Es zählt beinahe zum guten Ton, dass jedes größere Festival einen eigenen und vor allem stilechten Sampler auf den Markt wirft. Im Falle des SonneMondSterne Festivals geschieht dies bereits seit zehn Jahren.
DJ Lexy und Oliver Koletzki zeichnen sich dabei in diesem Jahr für die beiden Mixes verantwortlich und legen, natürlich stilecht, eine Selektion non-kommerzieller House-, Downbeat- und Dancesongs vor.
Lexy vereint auf CD 1 dabei prominente DJs und Produzenten wie Tiefschwarz, Onze oder Acid Pauli, das Nebenprojekt von Martin Gretschmann (The Notwist). Homogen schmiegen sich dabei die einzelnen Songs aneinander und erzeugen ein elektrifizierendes Potpourri moderner Clubmusik.
Oliver Koletzki bewegt sich mit seinem Mix hingegen deutlich im Bereich von House- und Dance-Music. Mit Titeln von Robyn, Marcus Meinhardt, DJ Koze, Aka Aka & Umami sowie zwei eigenen Songs liefert er zudem tolles Futter für den heimischen CD Player, bei dem man einen umfangreichen Einblick in die elektronische Musikszene bekommt.
Gelungen, authentisch und vor allem innovativer als viele andere aktuelle Clubsampler ist diese Hommage an das SonneMondSterne Festival X4 geworden.