Mit plakativen Pressetexten angekündigt, hat sich Miss Construction zwischenzeitlich ihren Weg in die deutsche Clublandschaft erkämpft. Chris Pohls (u.a. Blutengel) Nachfolgeprojekt zum ausgemerzten ‚Tumor‘ wartet mit ganzen 16 explosiven Electrokrachern auf, die nur darauf warten abgefeuert zu werden.
Bevor wir aber in die musikalischen Abgründe dieser Dame steigen, sei dem geneigten Hörer ein Blick in das Booklet zu empfehlen. Hier gibt es einige bebilderte Wortspiele mit dem Wort „Miss“ zu entdecken, die durchaus gut in Szene gesetzt wurden.
Nach einem zweiminütigen Intro folgt mit dem Miss Construction Theme auch schon ein treibender Opener, der von weiblichen Vocals dominiert wird. Auch im weiteren Verlauf lassen sich Chris und Gordon, der übrigens den Hauptpart beim „Gesang“ übernimmt, nicht lumpen und bieten mit Songs wie Eins und Zwei, F**K Me Too, Pornostar oder Kunstprodukt feinstes, elektronisches Tanzfutter für die Clubs.
Das man sich auch gerne mal selbst covert, beweist Chris Pohl mit Totes Fleisch, einem Klassiker seines Nebenprojekts Terminal Choice. Damit nicht genug, haben die Konstruktionsdamen mit ‚Hass und Liebe‚ einen
Clubklassiker von ECO aus den 90iger Jahren ausgegraben und in ein dezentes, neues Gewand gekleidet, das sich recht nah am Original orientiert.
Songs wie „Headshot“ oder „Electro Beast“ stechen durch ihre treibende Art besonders hervor und erinnern stark an Combichrist, so dass auch Fans von Andy Laplegua an diesem Release ihre Freude haben werden.
Als Bonus gibt es neben zwei Remixen von ‚Kunstprodukt‚ und ‚Electro Beast‚ noch eine Art gesangliches Outtake als Hidden-Track zu entdecken.
Miss Construction bietet mit ‚Kunstprodukt‘ viel gutes und clubtaugliches Material. Dennoch findet sich auf dem Debüt der ein oder andere Lückenfüller, der nicht zu 100% überzeugen kann, wieder. Sicherlich dürfte diese Platte auch polarisieren, wie so ziemlich jedes Release von Chris Pohl, dennoch sollten Fans von Combichrist, Terminal Choice und Co. hier mal ein Ohr riskieren!