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Der Review-Weihnachtskalender – Türchen 8: The Notwist – Superheroes, Ghostvillains + Stuff

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Heute findet ihr mal „nur“ ein Livealbum im Weihnachtskalender. Aber was heißt schon „nur“ bei einer Band wie The Notwist? Die Weilheimer legen hier auf 100 Minuten Länge (und zwei CDs bzw. drei LPs) einen würdigen Überblick über ihr Schaffen in diesem Millenium dar.

Diese Eingrenzung muss sein, denn von den ersten vier Alben – The Notwist gibt es ja auch schon 26 Jahre – findet sich auf diesem im letzten Dezember im Leipziger UT Connewitz aufgenommenem Konzert lediglich ein Stück („One Dark Love Poem“ vom ’92er „Nook“), bei dem die Band die alten Gitarrenlärmliebe noch einmal kurz pflegen kann.

Ansonsten konzentriert sich die Band in der Besetzung Markus und Micha Acher, Cico Beck (der still und heimlich das elektronische Zepter von Martin „Console/Acid Pauli“ Gretschmann übernommen hat), Max Punktezahl, Karl Ivar Retsch und Andi Haberl auf die letzten drei Alben und somit ihre elektronischere Phase, wobei der Schwerpunkt eindeutig ist. Das noch aktuelle Album „Close To The Glass“ eröffnet zwar mit gleich vier Songs, die die Vielseitigkeit des letzten Albums zwischen Elektronik, Kraut, Jazz und Introvertiertheit widerspiegeln.

Doch ansonsten dominiert das unbestrittene Meisterwerk der Bandgeschichte – „Neon Golden“ mit fast der Hälfte der Tracks. Und mit der immer noch fabelhaften Brillanz dieser Stücke. „Pick Up The Phone“ bringt als Erstes das Publikum zum Jauchzen. Hier hält man sich noch recht dicht an die Originalversion, bei anderen Stücken gibt es spannende Neunbearbeitungen. So lässt „One With The Freaks“ die Livebandqualitäten glänzen, und „This Room“ trommelt sich in sieben Minuten fast um den Verstand, wird aber kurz vorm Ziel noch von einem wildgewordenen Saxofon überholt.

Auch „Trashing Days“ dreht in seinen knapp acht Minuten immer weiter frei, hier mit immer wilderen Soundspielereien. Von den jüngeren Stücken schiebt sich „Run Run Run“ noch einmal eindrucksvoll und knackig tanzbar dazwischen. Doch schließlich fegt eine unglaubliche Version des anderen großen Notwist-Hits „Pilot“ (in 13 Minuten!) alles über den Haufen. Ein Jahreshöhepunkt und alleine einen Konzertbesuch wert. Danach kann man sich dann mit aller „Consequence“ zum Ende des Konzerts (oder dieses starken Tonträgers) träumen.

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P.S. Die Tour geht weiter:
Dec. 12 – Düsseldorf – Zakk
Feb. 02 – Zürich – Rote Fabrik
Feb. 12 – Berlin – Astra
Feb. 13 – Leipzig – Conne Island
Feb. 14 – Hamburg – Grosse Freiheit 36
Feb. 18 – Reutlingen – Kulturzentrum franz.K
Feb. 19 – Frankfurt – Batschkapp

www.notwist.com
www.facebook.com/thenotwist

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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