Wie jetzt, 16 Jahre ist das her?! Das letzte Album von Dead Can Dance? Und aufgelรถst waren sie ja quasi auch. Sind Lisa Gerrard und Brendan Perry nun plรถtzlich doch wieder beste Freunde? Keine Ahnung, Musik in ihrem urtypischen Stil zu erschaffen, beherrschen sie in jedem Falle noch.
Die sterbenden bis gestorbenen Sonnenblumen auf dem gewohnt dรผsterschรถnen Cover von โAnastasisโ deuten es an: Die Welt ist immer noch ein dunkler Ort. Und Gothic und all seine Auswรผchse, positive wie negative, ist mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Da erstaunt es kaum, dass dieses Album hier gleich mal eben auf Platz 7 in die deutschen Charts eingestiegen ist.
Kann aber auch daran liegen, dass einfach nur die sich eh und je durch groรe Treue auszeichnenden DCD-Fans das Album gekauft haben โ denn so hoch sind die Verkaufszahlen ja heutzutage nicht mehr, auch auf den vorderen Plรคtzen. Ein Erfolg ist es allemal, Glรผckwunsch! Und Anbiederung braucht man โAnastasisโ gewiss nicht vorzuwerfen, das ist bereits nach wenigen Tรถnen klar.
Acht Stรผcke bei einer Spielzeit von einer knappen Stunde, man lรคsst sich immer noch Zeit fรผr die atmosphรคrische Songentwicklung. โChildren Of The Sunโ baut sich orchestral auf, und Perrys immer noch brillante, warme Stimme singt den Song nach Hause. Den Kontrast bildet (auch noch immer) das auรerweltliche und unverwechselbare Organ Gerrards, die gleich danach auf โAnabasisโ und โAgapeโ beweist, dass sie die multiethnischen Arrangements weiterhin problemlos beherrscht.
Die richtigen Highlights lauern sogar in der zweiten Hรคlfte โ die Songs sind รผbrigens fair vier-zu-vier verteilt โ mit dem opiastischen โOpiumโ (Perry) und dem kรถniginnentauglichen โReturn Of The She-Kingโ (Gerrard).
Klar, die eine oder andere Ecke und Kante mehr war frรผher schon drin, hier gibt es nichts, was den Hรถrer erschrecken oder besonders รผberraschen dรผrfte. Aber eine schรถne Rรผckkehr ist es trotzdem. Mal sehen, ob da noch mehr geht in den nรคchsten 16 Jahren.
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P.S. Live hier (und lรคngst ausverkauft): 01.10. Frankfurt, 03.10. Berlin, 05.10. Hamburg, 07.10. Mรผnchen, 08.10. Kรถln.
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