Wenn sich ein Datum tief ins kollektive Gedรคchtnis von Fans aus der ehemaligen DDR eingebrannt hat, dann der 7. Mรคrz 1988. Vor 30 Jahren spielten an diesem Tag Depeche Mode auf Einladung der FDJ ihr erstes und einziges Konzert in Ost-Berlin.
Die wenigen Karten – die Werner-Seelenbinder-Halle bot gerade einmal rund 6480 Menschen Platz – wurden kurz vor dem Konzert an verdiente FDJler und an Ostberliner Schulen verteilt. Schlieรlich galt es offiziell, den 42. Geburtstag der DDR-Jugendorganisation zu feiern. Inoffiziell wollte die Staatsfรผhrung fรผr gute Stimmung im lรคngst erodierendem Staat sorgen. Bekannte Kรผnstler aus dem Westen waren ein probates Mittel.
Und Depeche Mode waren sehr populรคr im Osten. Wahrscheinlich auch aus diesem Grunde versuchte man, der Aufritt von Dave, Martin, Alan und Fletch in DDR mรถglichst lange „geheim“ zu halten. Dennoch erfuhren die Fans davon. Und nicht wenige versuchten in Ost-Berlin ihr Glรผck, einmal im Leben ihre Idole live zu sehen.
Besonders ans Herz legen mรถchten wir euch die Geschichte von Andi Dufte, der vor 30 Jahren ohne Karte nach Berlin fuhr, und mit einem Juwel zurรผck kam.
P.S.: Andy Fletcher hat sich 2009 kritisch รผber den Auftritt der Band in Ost-Berlin geรคuรert.
Herrlich zu lesen , was hier manche fรผr blรผhende Fantasien haben und sich angeblich in Mission Impossible Manier an bis zu 30 Ordnern , natรผrlich einer blรถder wie der nรคchste , vorbei ins Konzert schlichen .
Manchmal wรผnscht man einigen hier , an eigenem Kรถrper zu erfahren , wie es so war im Osten Deutschlands . Alleine schon ein Bravo Poster von DM gab’s fรผr 20 Mark . Die Amiga Singles von DM war mein ganzer Stolz . Mitschnitte vom SFB oder Rias , wo ich stundenlang am WestRadio hing , waren so das einzige , was ich von DM hatte . Es gab hier eben keine Devotionalen . DM in Berlin , damals ein Traum , der heute รถfters wahr wird . Bloร gut …
Pulverfass BRD ist nun wahrlich kein Paradies. Gut, alles auf Pump, vom Handy, Malle-Reise bis hin zur Leasing-Kiste und Statistik-Fรคlschungen in Sachen Kriminalitรคt, Arbeitslosigkeit und Altersarmut … …und die nรคchste Bankenkrise inkl. Wรคhrungskatastrophe wird auch kommen, sie wird heftiger und schlimmer …
Ein Land in dem wir gut und gerne, wo vor allem Frauen ab gewissen Uhrzeiten lieber nicht mehr frei rumlaufen sollten, wo auch die Freibรคder im Westen zum Grabbel-Belรคstigungs-Becken werden, in dem auch Mรคnner in gewissen NOGo-Areas aufpassen mรผssen, dass sie von gewissen Gรคsten nicht platt gemacht werden, ist kein guter Ort. Die Tatsache, dass die DDR vielleicht NOCH etwas schrecklicher war, รคndert daran nichts, denn die DDR konnte man korrigieren, die Schรคden in der BRD vermutlich nicht mehr.
Auch gut. ZITAT: „DM in Berlin , damals ein Traum , der heute รถfters wahr wird .“
Mal abwarten, wenn die Clans, Prediger u. Co. sich immer mehr durchsetzen und immer mehr werden, wird es so ein unglรคubiges Zeugs nicht mehr geben.
Ich war auch dabei
Unsere Lehrerin kam ins Klassenzimmer und erwรคhnte, dass sie 2 Leute brรคuchte, die ins Konzert gehen. Ich hรถrte in Gedanken schon Geigen und Klavier und erklรคrte mich gnรคdig bereit, unsere Klasse zu vertreten, als sie auf den Punkt kam. Ohhhhhh jeeeee….2 Karten und 12 Fans in der Klasse….alle wurden hinter der Tafel angeschrieben …mit Nummer…die dann gezogen wurden….ich konnte es nicht fassen…ich hatte eine….Wahnsinn. Auf die Idee, meine Eltern zu fragen, ob ich darf….mit 14…kam ich gar nicht. Ich zahlte die Unsumme von 14.95 M Ostmark ( …glaube ich…Karte muss ich suchen…ist im Keller im Ordner wo ich jeden Schnipsel aufgehoben habe….)und holte die Karte bei der Pionierleiterin ab.
Auch meine Eltern kamen nicht ansatzweise auf die Idee, meine Teilnahme am Konzert in Frage zu stellen und der groรe Tag kam. Meine Freundin und ich fuhren mit der Straรenbahn zur Seelenbinder Halle uns breits der Weg dahin war voll von Menschen. Gefragt nach Karten, ermรถglichte nur ein konsequentes Nein das weiterkommen. Ich sah sogar einen jungen Mann, der sein Motorrad fรผr eine Karte angeboten hat. Trotz meiner Aufregung nahm ich all die Menschen ohne Karte erschrocken wahr und fand, dass hier sehr ungerecht zu ging. Vor der Halle gab es kein weiterkommen mehr. Die Massen schoben sich vor und zurรผck und ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben Panik….Wieder wurden wir gefragt, ob wir eine Karte hรคtten und ich verneinte. Meine Freundin schaltete schneller und bejahte, denn es War ein Ordner, der uns durch die Massen zum Eingang lotste. Gott sei Dank….da wรคren wir allein nicht hin gekommen. Das Konzert war der Hammer. Beim ersten Song zweifelte ich an meinen Augen bis auch der letzte Vorhang gefallen war. Behind the wheel und da thronten sie vorn …die drei mit ihren Keyboards und Dave legte los. Ich stand links ca 4m von der Bรผhne weg und konnte seine Augen erkennen. Vรถllig fasziniert und schwankend zwischen hypnotisiertem Kaninchen und ausrasrendem Fan…( ja…ich hab auch gekreischt wie ne Blรถde)habe ich das Konzert erlebt. Ab Song 5 stรคndig in der Angst. …es wรคre vorbei. Als die Jungs am Ende von der Bรผhne gingen, habe ich mich leise innerlich fรผr immer von ihnen verabschiedet und mir liefen die Trรคnen. Wer konnte da ahnen, wie schnell ich sie wiedersehen konnte? Jetzt freue ich mich auf die Waldbรผhne in diesem Sommer, bin immer noch ein Riesenfan und habe meinen Sohn infiziert, der heute ein Jahr รคlter ist, als ich damals.
Ach eins noch….als meine Freundin und ich nach dem Konzert in die Straรenbahn stiegen, fragte uns jemand, ob Dave wieder seine Show abgezogen hรคtte. Meine Freundin verneinte entsetzt und fragte zurรผck….wieso soll Dave seine Schuhe ausziehen? Wir waren sooooooo taub nach unserem ersten Konzert und haben erst mal ne Weile niemanden mehr verstanden. Aber warum reden…wir haben beide versucht, jede Minute des erlebten fรผr immer in uns zu konservieren.
Oder man schaut auf Youtube. https://www.youtube.com/watch?v=1OR_8CMDArs am Ende der Sendung.
Picard
echt, schon 20 Jahre her … ? ;-) konnte mich (Bj. 72) an viele Stellen an die eigene Jugend erinnern … „Depeche Mode Titel der Woche“ …
Bericht in den Tagesthemen
… Und soeben kam ein Bericht am Ende der Tagesthemen. Auf Tagesschau24 wird die Sendung um 23.00 Uhr wiederholt.
Der grรถรte Tag meines Lebens!
Wenn ich heute an den Tag vor 30 Jahren zurรผckdenke, habe ich immer noch Trรคnen in den Augen und kann immer noch nicht fassen, dabei gewesen zu sein!
Es begann alles mit einem Gerรผcht: Depeche Mode kommen nach Ostberlin! Da es fรผr mich seit 84 nichts anderes als Depeche Mode gab, stand fรผr mich fest, ich muร dahin. Da ich nicht in Berlin wohnte, gab es auch keine Mรถglichkeit, eine Karte zu ergattern. Egal, nach der Schule machte ich mich mit ein paar Freunden mit der Bahn auf den Weg Richtung Berlin Werner-Seelenbinder-Halle. Je nรคher wir kamen, desto klarer wurde es, daร es nicht nur ein Gerรผcht war. รberall nur schwarz gekleidete Fans! An der Halle war dann schon die Hรถlle los. Wir sahen auch jemanden, der sein Motorrad gegen eine Karte bot! Irgendwann wurde das Gedrรคnge immer stรคrker und irgendjemand meinte wohl, Depeche Mode gesehen zu haben. Ab da waren die Massen nicht mehr zu halten! Ich wurde immer weiter nach vorn gedrรผckt, dann rรผckte auch schon Polizei an, die Menschenketten bildeten, um die Massen aufzuhalten. Ich verlor meinen Schuh, den ich gerade noch greifen konnte. Da riss genau vor mir die Polizeikette, Ich hatte nur den einen Gedanken: ich muร da rein, ich muร Depeche sehen! So griff ich die Hand meiner Freundin und rannte durch die Lรผcke. Danach standen wir aber vor der nรคchsten Absperrung, so ein Drehkreuz. Dem Ordner sagten wir auch, daร wir keine Karte hรคtten. Er meinte nur, wir sollten uns zur Seite stellen. Da er aber so beschรคftigt war, sind wir hinter seinem Rรผcken einfach durchgegangen. Somit standen wir zumindest schon vor der Halle, wo allerdings die nรคchste Kontrolle war. Da beobachtete ich, daร es an der Seite einen Personaleingang gab. Als die Tรผr aufging und eine Truppe reinging, haben wir uns einfach angeschlossen, somit waren wir in der Halle! Bis zum Innenraum gab es allerdings noch eine Kontrolle! Da wir aber so in Trรคnen ausgebrochen sind, lieร uns der Ordner einfach passieren. Wir hatten es geschafft! Ich konnte es einfach nicht fassen. Sicher war es nicht korrekt von uns, ohne Karte reinzugehen, aber ich habe in dem Moment nicht drรผber nachgedacht. Ich wollte einfach nur dabei sein, etwas anderes gab es fรผr mich nicht! Im nachhinein muร ich sagen, daร es fรผr mich das emotionalste Konzert war, daร ich je erlebt hatte. Wir konnten unser Glรผck einfach nicht fassen, wir haben geweint, haben uns alle umarmt, mein Nachbar, meinte immer nur, ich solle ihn kneifen, sonst glaubt er nicht, daร es wahr ist. Es war alles so surreal! Am Ende konnte ich vor Aufregung nicht mehr laufen, so daร mich jemand an den Rand getragen hat, damit ich mich hinsetzen konnte. Wie ich nach Hause gekommen bin, weiร ich nicht mehr, ich habe dann die ganze Nacht auf meinem Bett gesessen und auf meine Poster gestarrt. Ich war eine ganze Woche wie in Trance! Dieses Erlebnis bleibt unvergeรlich fรผr mich!
Glรผckspilz
Du Glรผckliche! Gern hรคtte ich das auch erlebt! Ich stand mit Kumpels davor und wir hatten einfach keine Chance. Es war der dunkelste Tag fรผr mich. Mit Gewalt mussten sie mich von da weg ziehen. Einige Tage spรคter erfuhr ich, dass es einige „Sozis“ gab, die eine Karte hatten, aber kein Interesse an dem Konzert. Das war fรผr mich die 2. durchlebte Qual. Zur „Trauer“ kam grenzenlose Wut – auf diese (damals) rote und falsche Soziwelt! Und irgendwie sitzt es noch heute tief in den Erinnerungen und schmerzt, als wรคre es erst gestern gewesen. Fรผr mich gab und gibt es nichts Besseres, als diese Band. Welche Band schafft das schon heute? Und ich bin stolz, dass es diese riesige und treue Fangemeinde gibt. Ich glaube, das wird sich auch nicht รคndern. Wir sind mit DeMo groร geworden und das hat uns geprรคgt. Mach dir keine schlechten Gedanken! Du hast alles richtig gemacht! Jeder Fan hรคtte an deiner Stelle auch so gehandelt. Oh, was hรคtte ich dafรผr gegeben…
Diese Story glaubst Du echt ?
Der Zufall...
..half mir. Weil ich nicht zu den engagierten gehรถrte, was mitten im Lichtenberger Stasiviertel schon hilfreich war. Also maximale Frustration und Trauer bis zum Abend vorher. Da klingelte es und der Freund der groรen Schwester รผberreichte grinsend ein Ticket – hatte er von seiner Schwester, die an einer Schule stellvertretende Direktorin war. Einer Nacht fassungsloser Glรผckseligkeit folgte ein bis heute unvergessener Abend…
6481
Wahnsinnserinneringen werden wach. Schule geschwรคnzt, von Sachsen nach Berlin gefahren, keine Ahnung ob ich meiner Mutter Bescheid gegeben hatte, keine Ahnung woher ich das Geld hรคtte, 100Mark und die Polenpressung von Black Celebration dabei. Frustriert รผber die Schwarzmarktpreise, gefรคlschtes Ticket fรผr 100M gekauft. Der VoPo hat mir an der Absperrung viel Glรผck mit dem Ticket gewรผnscht und mich trotzdem durchgelassen. Ich war drin, in einem schwarzen Meer hysterischer Fans. Danach habe ich eine Weile gebraucht das gesehene zu verarbeiten. Besten Freund auf dem S-Bahnsteig getroffen und Schwarz nach Hause gefahren. Was kรถnnte nach diesem Tag noch besseres kommen?
Heute vor 30 Jahren hatte ich erst einen Apell, dann Schulfrei
Hallo, ich wurde gemeinsam mit einer Freundin am Freitag vor dem Konzert von meiner gesamten Klasse ausgewรคhlt, eine der zwei Karten pro Klasse zu erhalten. Man, war ich stolz auf meine Klasse! Am Montag dann wurde mir auf einem Appell die Karte รผberreicht und danach durfte ich nach Hause gehen um mich fertig zu machen und zur Werner-Seelenbinder-Halle zu fahren. Ich hatte in meiner rechten Jackentasche die Karte und in der linken Wunderkerzen. Vor Aufregung hatte ich die Wunderkerzen so zerbrรถselt, dass ich hรคtte die Jacke anzรผnden mรผssen, um etwas davon zu sehen. Wรคhrend des Wartens und des Hin- und Herschubsens wurde mir 1.000 Mark West, ein Trabant und ein Wartburg angeboten. Was sollte ich denn mit 14 Jahren damit? Dann verbreitete sich das Gerรผcht, Martin wรผrde oben am Fenster stehen. Die Grรถlerei ging los. Dann ging es rein, Platz suchen – von wo kann ich am besten hรถren und sehen? Das Licht ging aus, wir aufgeregt und wer kommt? Mixed Pickles – leider hatten die es nicht so leicht bei uns. Dann, Licht aus – Licht an – ein weiรer groรer Vorhang auf der Bรผhne, warten und die ersten Takte von Behind the Wheel. Der Vorhang fiel und da waren Sie endlich! Das Konzert war megaklasse, das Beste was ich natรผrlich bisher besucht habe :). Nach Hause ging es dann mit dem Bus. Es schneite auf dem Heimweg und meine Mutti stand hinter der Gardine um sicherzugehen, dass ich nach Hause komme. Ansonsten kann ich mich nicht an den Rรผckweg erinnern. Ich war total high!
Sehr gut
Sehr gute Story, Andrรฉ!
Hatte vom 1.4.1989 bis 3.4.1989 eine 48er-Wache bei der NVA, in Potsdam Bornim und habe die Wochenpost meines Zugfรผhrers von vorn bis hinten durchgelesen, eine Annonce des Fanclub Forever erblickt und sofort geantwortet. Olaf H. hat mir sofort dm-Material von Euch in die Kaserne geschickt. Bis heute einer meiner besten und zuverlรครigsten Kumpels!
Gruร aus MD!
Gutes und Schlechtes
Ich hatte damals in Cottbus leider keine Chance zum Konzert zu gehen, ich war in den Tagen deprimiert und verรคrgert, die idole so nah und doch unerreichbar, es war halt so. Heute jammern bringt ja auch nix mehr. Als ich dann 1-2 Tage spรคter in der Zeitung „Junge Welt“ einen Artikel und Besuchermeinungen las, untertitelt mit Name, 10 Jahre, da war ich schon stinksauer.
Aber am 31.10.1990 war es dann soweit und seitdem habe ich alle Touren gesehen und der 23.07. ist auch schon fest und wieder „Good evening BERLIN“!
Heute kriegt man ja auch nicht immer Karten, man muss damit leben. Cottbus war zu weit. Mir ging es im Westen genauso, wenn ein Konzi in Hamburg war, ging dann auch nicht oder Tickets waren weg. Egal heute sind wir immer noch Fans und kรถnnen hier und da auch DM sehen. See you in Berlin.
Nicht weit weg, keine Chance weil nicht Berlin.
Hi Norbert,
100km sind ja nun nicht weit weg, bis Berlin war schon okay, wir hatten kein eigenes Auto, also Bahnfahren. Ich war im Herbst 87 in der Kรผnstleragentur in Berlin (Ost), um nach den Gerรผchten (Westradio) zu fragen, ob die stimmen. Und mir wurde das bestรคtigt, aber die Karten gingen nur an die Schulen und Lehrbetriebe in Berlin (ob nun politisch ausgewรคhlt, zugelost oder den Fan vergeben, da wird es viele varianten gegeben haben), aber keine Chance fรผr den Fan in der Provinz. Das war halt doof, aber war so. Also auch danke an die ganze poltische Wende, da wurde vieles mรถglich. Auch DEPECHE MODE!
Andre
Wenn ich immer hรถre „FDJ“ und „Partei“.
Es stimmt, die 6.000 Tics wurden nur an den 42 Berliner Schulen verkauft. Letztendlich ab der 7. Klasse aufwรคrts jede Klasse 2 Tics.
Bei den meisten musste das Los entscheiden. In meiner Klasse haben die Jungs einstimmig entschieden dass ich gehe weil ich nun mal DM-Fan war. Bei den Mรคdels das Los.
Also glaubt nicht was die meisten schreiben von wegen man mรผsste FDJ- Funktionรคr sein oder sonst was.
Genauso war es.
Es gab zwei Tickets je Klasse und diese wurden zum einen an den grรถรten DM-Fan, meine Wenigkeit (ein Danke nochmal an meine Klassenkameraden/innen) und per Los vergeben. Niemand musste besonders auf Linie sein o.รค..
War das geilste was es gab
Ich war auch dabei, DAMALS!!! Karten gab es 2 Stรผck pro Klasse und nicht an die „Linientreuen“, zumindest bei uns nicht. Habe leider keine Karte bekommen. Jedoch waren die Karten damals sehr einfach ausgefertigt und mit dem damaligen „Bundpapier“, guten Stiften und etwas Fingerfertigkeiten lieร sich eine „Kopie“ erstellen. Der Einlaร hatte keine Erfahrung und drin waren wir.
Einfach nur GEIL!!!!
Gestern auf dem MDR (eigentlich ein Kacksender) ...
war Sascha Lange zugegen und stellte das neue Buch „Behind the wall …“ vor. In dem Gesprรคch mit dem absolut trotteligen Moderator hat er, also Herr Lange, die Mรคr von den Funktionarios beim Konzert ebenso widerlegt, wie einige User hier.
Der Aufhรคnger, DM quasi zum FDJ-Geburtstag spielen zu lassen, war damals eine Art Tarnung, damit der Auftritt von Depeche Mode bei der obersten Heeresleitung (aka Rentnerbend, aka ZK, aka Regierung) durchgebracht werden konnte. Fรผr sรคmtliche damaligen „Weststars“ mussten harte Devisen auf den Tisch gelegt werden und die, die sich um die Einladung von „Weststars“ zu kรผmmern hatten, mussten stets geeignete Legenden produzieren, um ihre Ideen durch zu bekommen.
Mit der Verteilung der Karten war es dann so, wie von einigen hier geschrieben, da brauch ich mich nicht zu wiederholen. Da ich zu dem Zeitpunkt Lehrling in Brandenburg a. d. Havel (Stahlwerk) und nicht mehr Schรผler der 5. POS in Baume war, kam das Konzert leider ein Jahr zu spรคt fรผr mich.
Zudem war der 07.03.1988 ein Wochentag. Das hรคtte Klimzรผge sondersgleichen gekostet, da am nรคchsten Tag wieder pรผnktlich in der Berufsschule in Brandenburg oder gar in der Lehrwerkstatt aufzukreuzen. Unterstรผtzung durch meine Eltern, die ein blau machen auf den grรผnen Ausweis akzeptiert hรคtten? FEHLANZEIGE!
Grรผรe
Jens
Provinz goes to Ost-Berlin
Tolle Doku im mdr!
Bei uns im Vorharz wuรte es vorher niemand! Ich erfuhr es in den Winterferien von meinem Dad. Von seiner Arbeitskollegin der Mann arbeitete im Pionierhaus und hat es von irgendeinem FDJ-Menschen erfahren. Aber nur vage und ohne konkreten Termin.
Mein Dad, bis heute Mega-Elvis-Fan, sagte nur „Da fรคhrst du hin!!! Gar keine Frage. Ich schreibe dir fรผr die Schule die beste Entschuldigung, die es jemals gab. Ich hatte nie die Chance, Elvis live zu sehen.“
Ich also in der letzten Ferienwoche tagelang alle 5 Minuten bei DT64 angerufen (glรผcklicherweise hatten meine Eltern einen eigenen Telefonanschluร, weil mein Dad in der IT arbeitete). Immer besetzt – aber irgendwann einen wunden Zeigefinger. Am 3. oder 4. Tag endlich der Durchbruch: ich komme durch. Kurze und knappe Antwort: „Ja, stimmt. Karten bekommst du ausschlieรlich รผber deine FDJ-Kreisleitung!“. Der hatte wahrscheinlich nicht verstanden, daร ich aus der Provinz anrufe. Also sofort bei der FDJ bei uns angerufen. Da gab es natรผrlich keine Karten und auch keinen Kommentar. Also muรte ich meinen Joker ziehen: mein Onkel aus Berlin hatte Vitamin B und besorgte mir ’ne Karte. 2 Tage Schule geschwรคnzt. Montag 220 km mit dem Zug hin, Dienstag frรผh zurรผck.
Wie sich in Berlin herausstellte, hatte ich sogar einen Ordnerausweis, was dann aber sogar zu Problemen fรผhrte. An den beiden Vorkontrollen (Polizeigรผrtel) gab es kein Problem. Aber an der Halle: „Ordner??? Warum kommst du erst jetzt? Wer ist dein Gruppenfรผhrer? Da stimmt doch etwas nicht! Den Ausweis ziehe ich erst mal ein!“. Der Ordner wurde in dem Moment abgelenkt. Zack, Karte zurรผck und weggerannt. Erst mal durchatmen. Am nรคchsten Einlaร gab es dann kein Problem. Konzert war natรผrlich Geilomat. Auch wenn alles nur wie im Film vor einem ablief. Aber kaum FDJ-Heinis dort. Die Vorband wurde irgendwann gnadenlos ausgebuht. Der Sรคnger bekam aus den ersten Reihen sogar eine Wunderkerze ab.
Danach fรคllt man natรผrlich in ein Mega-Loch. DAS WAR ES! Das einzige dm-Konzert deines Lebens. Was soll jetzt noch kommen im Leben? Mittwoch morgen wieder mein erster Schultag nach dem Konzert. Ich konnte/durfte es natรผrlich niemandem erzรคhlen, wo ich war und daร ich mitten im Abi 2 Tage die Schule geschwรคnzt hatte. Erste Unterrichtsstunde: Staatsbรผrgerkunde. „Freundschaft! Setzen!“ Dann holt der StaBรผ-Lehrer ohne Worte die „Junge Welt“ aus seinem Aktenkoffer und hรคlt die Titelseite mit den Worten hoch: „DAS TUT EURE FDJ FรR EUCH!!!“
Ich sitze in der letzten Bank-Reihe, ganz links und sehe nix. Aber dann erkennen alle Mitschรผler, daร dm auf der Titelseite sind und begreifen, daร die vorgestern in Ost-Berlin gespielt haben und ALLE drehen sich mit weit aufgerissenen Augen gleichzeitig zu mir um, grinsen mich an und wissen Bescheid! :)
Und heute? Inzwischen habe ich sie รผber 60 mal gesehen. Auch alle 5 bei ihren Solo-Projekten. (Ja, viele Hardcore-Fans haben sie natรผrlich noch viel รถfter gesehen. Ich habe mich in den letzten 30 Jahren halt oft gefragt, womit ausgerechnet ich dieses unverschรคmte Glรผck damals verdient hatte. Natรผrlich war die Band ab 1984/85 mein Ein-und-Alles. Aber das war sie auch von tausenden anderen. Eine Antwort wird es nie geben.) Aber was wichtiger ist: ich war zwei mal mit meinem Dad zu „Elvis – The concert“ – Elvis‘ Originalband und Original-Backgroundsรคngerinnen spielen live um Elvis‘ live-Gesangsspur aus einem aufgezeichneten Konzert und Elvis wird auf riesigen Bildschirmen gezeigt, wรคhrend die Band natรผrlich live vor einem steht. Also so nah, wie man als Ossi einem Elvis-Konzert nur nah kommen konnte. Wer konnte das alles im Mรคrz 1988 ahnen?
Alles wird gut, Daddy!!! Und Danke!!!
„Those days, days, days run away like horses over the hills!“
Ich werde von keinem gesteuert ihr lieben. Mit freundschaftlichen Gruร Route 66
Depeche Mode in Ost-Berlin
Auch ich war damals Fan von Depeche Mode und war auch im Fanclub Forever Berlin.Als ich hรถrte das meine Band nach Berlin kommt kรถnnte ich es nicht glauben und machte mich auf um im Betrieb รผber die FDJ Karten zu bekommen aber wie bei fast allen vergeblich.Ich fuhr aber trotzdem zur Werner-Seelenbinder-Halle um wenigsten einmal zu spรผren ,doch was dann kam war nicht zu toppen !Die Leute rannten รผber die Absperrung,ich auch und auf einmal stand ich vor den Einlass,die Leute drรผckten wie verrรผckt und ich stand nur noch auf einbein ,da rief einer von der Ordnungsgruppe es sie brauchen Unterstรผtzung ich reihte mich ein und half mit ,als dann der Druck groรer wurde riss ich mich los und stand vor den Leuten die die Karte sehen wollten ,ich sagte ihn meine ist gerade im Gedrรคnge weg und der Kann sagte ach du bist doch von der Ordnungsgruppe hier geh durch !! Ich dachte ich spinne ,ich trรคume ich stand im Innenraum und musste Weinen vor Freude ,die Band kam die Stimmung war grandios und als die Band ging und das Licht anging saรen viele noch auf den Boden und mussten es erst mal Sacken lassen fรผr mich war es der schรถnste Tag im Leben und habe bis heute das Poster (konnte man nur drin kaufen fรผr 5 Mark ) Nach der Wende kรถnnte ich bis heute ca 100 Konzerte weltweit miterleben aber Ost-Berlin war einmalig !!!Danke noch immer den Menschen der mir das ermรถglichte!!!
Hi Andre,
Andre, nicht schlecht fรผr einen der Jahre zuvor mit Motรถrhead- und Scorpions Buttons an der Lederjacke Kaulsdorf verwรผstet hat ;-) Sehen uns Waldbรผhne oder bei VNV!
รndert aber nichts an der Tatsache, dass du illegal rein gekommen bist und die Sicherheitsvorkehrungen missachtet und somit andere Fans, die legal rein sind in Gefahr gebracht hast. Stell dir mal vor, dass wรผrde jeder so machen?
Ganz schlimm von mir kommt nie wieder vor!
7. Mรคrz 1988 - 7. Mรคrz 2018
Juhu – ein wirklich unvergesslicher Tag!
Ich hab morgen / Mittwoch noch ein paar Plรคtze frei auf der DEPECHE MODE BERLIN TOUR um 16:00 Uhr – taucht mit ein ins KRIBBELN vor 30 Jahren… au backe, wir werden echt alt! :)
Meldet euch gerne an unter: https://musictours-berlin.de/de/tickets
Viele Grรผรe an alle – egal ob Ost oder West oder Nord oder Sรผd :)
Thilo Schmied
Ich musste da auch kurz schmunzeln.
Alles klรคrchen – Cheers
Alles klar See you
Ergibt doch aber nur Sinn wenn man eine Karte hat, oder? Sollte man vielleicht auch mal erwรคhlen, denn wer sich dort eintrรคgt hat die Kosten zu tragen, egal ob mit oder ohne Karte.