Wenn sich ein Datum tief ins kollektive Gedächtnis von Fans aus der ehemaligen DDR eingebrannt hat, dann der 7. März 1988. Vor 30 Jahren spielten an diesem Tag Depeche Mode auf Einladung der FDJ ihr erstes und einziges Konzert in Ost-Berlin.
Die wenigen Karten – die Werner-Seelenbinder-Halle bot gerade einmal rund 6480 Menschen Platz – wurden kurz vor dem Konzert an verdiente FDJler und an Ostberliner Schulen verteilt. Schließlich galt es offiziell, den 42. Geburtstag der DDR-Jugendorganisation zu feiern. Inoffiziell wollte die Staatsführung für gute Stimmung im längst erodierendem Staat sorgen. Bekannte Künstler aus dem Westen waren ein probates Mittel.
Und Depeche Mode waren sehr populär im Osten. Wahrscheinlich auch aus diesem Grunde versuchte man, der Aufritt von Dave, Martin, Alan und Fletch in DDR möglichst lange „geheim“ zu halten. Dennoch erfuhren die Fans davon. Und nicht wenige versuchten in Ost-Berlin ihr Glück, einmal im Leben ihre Idole live zu sehen.
Besonders ans Herz legen möchten wir euch die Geschichte von Andi Dufte, der vor 30 Jahren ohne Karte nach Berlin fuhr, und mit einem Juwel zurück kam.
P.S.: Andy Fletcher hat sich 2009 kritisch über den Auftritt der Band in Ost-Berlin geäußert.
MUSIC FOR THE Seelenbinderhalle
Was ich damals & auch eigentlich bis heute als Depeche-Fan
[gebürtig aus dem Norden der DDR] nicht verstanden habe:
Man (also die DDR-Kultur-Verantwortlichen in Berlin) schaffte es doch
tatsächlich eine Band wie Depeche Mode, die 1987-89 gerade dabei war,
die Welt musikalisch zu erobern, in den anderen Teil Deutschlands zu
locken, weil man endlich Offensichtliches [= die DDR-Jugend mag Depeche Mode] erkannt hatte.
Außerdem hatte sich die Band längst durch die VRs Ungarn, Polen und Czechoslowakei gespielt. Der Ostblock war den Briten aus Essex also alles andere
als fremd. Der Rundfunk der DDR [Jugenradio dt64] spielte die Band im staatlichen Radio. Ein Ritterschlag für die Jungs aus UK!
Wenn man Glück hatte, gab es eine Best-of-LP der Band in den staatlichen Musikgeschäften zu kaufen
… und nicht nur in anderen Ostblock-Ländern oder auf dem Musikkassetten-Schwarzmakt der DDR, wo es allerdings auch wesentlich mehr als eine
Best-of von ihnen gab.
Kurz: Es gab also Bedürfnisse der DDR-Jugend, die gern befriedigt werden wollten. Die DDR-Jugend wollte, Depeche Mode wollten, die staatliche DDR-Kulturbehörde wollte
– und dann sucht man sich eine kleine Halle (Fassungsvermögen 6.000) in Berlin aus? Hä?!?
Warum nicht das Zentralstadion in Leipzig [Fassungsvermögen: 100.000] oder wenigstens das Stadion der Weltjugend in Berlin [Fassungsvermögen: 50.000, damals DDR-Fußball-Pokalendspielort] oder allerwenigstens der Jahnsportpark [20.000] in Berlin-Prenzlauer Berg?
In punkto „Sicherheit gewährleisten“ wäre so ein OpenAir für die Polizei nicht schwieriger gewesen als damalige Fussball-Europacupspiele in Berlin, Leipzig, Magdeburg, Dresden oder Jena.
Außerdem: Welche Bedrohung hätte von 100.000 deMO-Fans in Leipzig oder 50.000 in Berlin wohl ausgehen sollen? Bei den OpenAir-Konzerten von Bruce Springsteen
(ca. 180.000 Zuschauer) oder Joe Cocker in der DDR ist auch nicht gleich die „öffentliche Ordnung“ zusammengebrochen.
Es ist nich so, daß ich allen deMO-Fans, die damals dabei gewesen sind,
dieses Konzert nicht gegönnt hätte. Ich hatte damals selbst einen Bekannte,
die Depeche in Budapest live gesehen hatte. Es war immer total schön,
wenn sie mir von dem Konzert & von Mart, Fletch, Dave und Alan erzählte…
Was mich nur stört:
die DDR hat sich am 18.3.88 mal wieder weit unter Wert verkauft.
Die deMO-Fans in der DDR hätten weit mehr als 6.000 Zuschauer
„organisieren“ können.
Ich sag nur MUSIC FOR THE MASSES
sorry, das Konzi war natürlich am 7.3.88
und dt64 war ein Jugendradio
1. War es März: für Openair doch etwas frostig.
2. Kam es ja in der MDR-Doku zur Sprache, dass man gern mehrere Termine
gemacht hätte, DM aber aufgrund des Tourplanes diese nicht freiräumen konnten.
3. Bei der Lage der beiden Stadien in Ostberlin direkt an der Mauer, werden die bei
jedem größeren Event Schweißperlen auf der Stirn gehabt haben…
Olaf
4.
Nicht unerwähnt sollte in diesem Zusammenhang ,auch die lächerliche Gage (glaube 5000,-DM und 100000,-OstMark)und der dadurch große finanziellen Verlust erwähnt bleiben!
Also wäre auch eine DDR-Tour zum finanziellen disaster geworden, damit würde ich den 2. punkt als widerlegt ansehen.
@olaf
Ich hätte mich damals auch im Januar oder Februar
ins Zentral- bzw. Weltjugendstadion gestellt.
Aber Du hast sicherlich recht. Depeche werden auf
dem Weg zu einem anderen Konzert gewesen sein.
Der Gig in Berlin passte dann eben noch in den Tour-
plan.
@dr.mabuse
Okay, für den Moment war die Gage sicherlich lächerlich.
Auf lange Sicht hatten sie sich damit aber einen Markt
endgültig erschlossen. Das gilt auch für die Konzerte
in Ungarn, Polen und der CSSR. Bis heute kommen sie
in den Charts dieser Länder vor. Manchmal ist es eben
besser, auf lange Sicht zu denken…
Außerdem: Wenn es in der DDR „People are People“,
„Stripped“ od. „Never let me down again“ als 7“ zu kaufen
gegeben hätte, wären das wochenlange Nummer1-Hits
gewesen.
@26.1
Warst Du denn auch in der Doku zu sehen?
Fand diese echt gut, habe sie vorab schon 2x in der Mediathek geschaut! Nur schade,dass sich die Zwickauer dann mehr oder weniger von DM entfernt haben!
Aber es war schön zu sehen,dass die DDR aus mehr bestand, als nur Berlin und das dies auch so rübergebracht wurde!
Sehr gelungen, vor allem für die Mitwirkenden!
Mein Bruder hat bei diesem besagten Konzert auch als Ordner gearbeitet, wir sind dadurch reingekommen, es war der Hammer. Dank an meinem Bruder.
Ich war Mitglied der Great Fans Zwickau, hatte auch das Glück eine Karte zu bekommen, da mein Bruder Kontakte damals zum Ost-Management hatte und zum Tour Management von DM einen guten Draht. Es war der Wahnsinn, genau wie unsere Partys, die wir im ganzen Land mit anderen Fan Clubs ausrichteten. Ich bin stolz dabei gewesen zu sein und ein Great Fan aus Zwickaus gewesen zu sein.
Mal das ganze aus einer anderen Sicht. Meine Tante hat an diesem Abend dort gearbeitet und schon den Soundcheck direkt vor der Bühne erleben dürfen. Sie hat dann noch ein paar Leute reingeschleust zur Show. Sie war natürlich auch hin und weg und bis heute mag sie DM sehr. Für mich hätte es eventuell auch geklappt aber ich war mit gerade mal 13 Jahren noch zu jung für dieses Wahnsinn-Event. Ich fing auch gerade erst an DM aus dem Radio kennen zu lernen. Vom Fan sein also noch ein Stück entfernt. Aus heutiger Sicht natürlich schade um so eine verpasste Chance.
Enjoy!!!
Ich war auch da, man waren das geile Zeiten. Bei uns in der Klasse gab es nur 2 Karten. Ich war absoluter Mode Fan, andere aber auch. Es musste das Los entscheiden und ich gewann. Dann ab in die Seele, wie wir damals sagten, 1. Reihe Dave direkt vor der Nase, Blickkontakt, die anderen auch, es war einfach der Wahnsinn.
Also,
Auf allen Konzerten, bei denen wir seit 1990 waren- und das waren viele-sehr viele-ich müsste mal zählen ??-noch sind fast alle Eintrittskarten da-,habe ich bisher nur DM-Fans kennengelernt, den Quatsch mit Ost und West habe ich zum Glück bei Konzerten u Partys NIE erlebt! Das waren immer Leute/Fans mit dergleichen Musikgeschmack u nur das hat uns geeint!
Muss aber sagen, dass das beim Fussball schon teilweise ganz andere Erfahrungen waren, als bei DM!
Also ich war damals auch dabei. Es war der Wahnsinn. Ich weiß noch, wie bei uns in der Klasse 2 Karten erteilt wurden.
Am Ende hatte auch ich die Ehre eine Karte zu bekommen, weil ich optisch als absoluter DM Fan bekannt war und eben auch alles hatte, denn wir kriegten damals einiges über entsprechende Kanäle.
Ich weiß noch, wie wir aufgeregt hin waren, zusammen mit einem Klassenkameraden und einigen Mitschülern, die nur so dabei waren um ein paar Sounds außerhalb zu hören.
Wir rein, es war der Hammer FOS, war gesetzt, aber war schwer, denn alle drängten nach vorne und bei 6500 war das nicht einfach. Dennoch wir schafften es und am Ziel meiner Träume kamen dann Dave und seine Mannen auf die Bühne. Es war der Wahnsinn und Dave schaute mich sehr oft an, dachte wohl auch, Mensch der sieht aus wie ich. So jedenfalls war mein Gefühl.
Als das Konzert dann vorbei war, veränderte das mein Leben nochmals, ich war von nun an noch mehr Fan, sofern das überhaupt noch zu toppen war.
So war das damals im sicherlich wichtigsten Konzert der 80er Jahre. Danach kamen Violator und Sofad Tour, doch nichts war vergleichbar mit diesem Gefühl von 1988.
1988 FOS ?
Hab ich damals was verpasst ?
Ich hoffe mal er meint nur es nach vorne geschafft zu haben.
Es gab damals intern FOS, die man nur erhielt, wenn man mit dem Dreirad u. FDJ Fahne freihändig zur Schule fahren konnte. Obendrein gab es noch ein Honni Autogramm.
War auch da, gab 2 Karten pro Klasse, was ich bestätigen kann.
Ich war die Glückliche und wir standen auch ganz vorne, es war schön, Dave war ist schon klasse. Gehörtest du zu den Great DM Fans die damals der größte u. geilste Fan-Club war.
eine Einheit, eine Fangemeinde!
Hallo Leute!
Einige hier vermiesen hier die Stimmung.
Ich habe mir hier die Erlebnisse aus der ehemaligen DDR 1988 mal durchgelesen, es war echt ergreifend, spannend und interessant; wie die ostdeutschen DM Fans zum Konzert in der Werner Seelenbinder Halle und wie sie zur DM Musik gekommen sind.
Es waren wohl Erinnerungen , die man nie vergisst.
An einigen hier:
Hört doch bitte hier auf mit dem Ossi-und Wessi Gezanke, wir sind seit 1990 eine deutsche Einheit und seitdem auch eine grössere DM Fangemeinde geworden.
was denn für eine Einheit? Die hat es bis heute nicht gegeben und wird es nie geben…
Spinner
Ich als DM Fan im Osten verdiene 23% weniger und muß 3 Stunden länger arbeiten als mein Kollege in West bei der selben Firma !!! Tolle Einheit ?
musikalische Einheit, nicht politische
Um auf die Einheit nochmals zurückzukommen, ich meine die musikalische Einheit, Depeche Mode Fans aus ganz Deutschland.
Die politische Einheit meine ich nicht.
@ Sabine
Das sehe ich genauso. Man sollte das denken-Ossi/Wessi- wenigstens versuchen zu vergessen. Wir sind ein Deutschland, auch wenn es immer noch Unterschiede in einigen Sparten gibt. Aber das ist Politik und hier sollte es vorrangig um Musik und DM gehen. Ich bin selbst in der DDR aufgewachsen und habe über RIAS2 damals einiges an Musik von DM aufnehmen können. Leider war ich zu der Zeit noch zu jung um überhaupt an dieses Konzerterlebnis zu denken. Ich beneide die, die es schafften so ein legendäres Konzert zu erleben. Für mich kam das erste Konzert erst 1993 in Nürnberg, das war mein absoluter Flash! Danach auf jeder Tour dabei gewesen. War schon cool die Zeitreise in der MDR Doku und ein schöner Einblick in die Erlebnisse der Fans.
Ich muss für meine Kinder die auf dem Dorf wohnen genau soviel bezahlen an Unterhalt wie für mein anderes Kind welches in der Stadt wohnt …..
Hmmmm gubtvrs nicht viele Sachen die ungerecht sind ?
Genau!
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. :-)
MDR-Doku
http://www.ardmediathek.de/tv/Dokumentarfilme/Depeche-Mode-und-die-DDR/MDR-Fernsehen/Video?bcastId=17603862&documentId=50619536
Unmöglich
Dieses ist keine Mecker DDR/BRD Mecker Seite, sondern eine Depeche Mode Fan Seite!
Echt, das ist unterirdisch!
Ich war damals nicht dabei, aber als Fan weiß ich, dass dieses Konzert nunmal ein besonderes Konzert war. Okay, jedes DM-Konzert ist etwas besonderes… Aber Konzerte wie das am 7. März ’88 ist eben hervorstechend. Genau wie das im Rosebowl oder Waldbühne ’93.
Ob wir nochmal ein Konzert von dieser Tragweite erleben dürfen? Etwas, worüber man in 30 Jahren noch spricht? Man muss es abwarten…
Vielleicht tritt Depeche Mode ja mal eines Tages in Pyöngyang auf. ;-)
Furchtbar dieses ostdeutsche Getue hier. Irgendwelche bekloppte ehemalige Burgfrauen und Prinzen aus dem Mittelalter setzen sich voll in Szene. Wir hatten die Band damals schon lange vor der Masses Tour gesehen. Wir nehmen das einzigartige und grauenhaft fantastische Konzert lachend und spottend zur Kenntnis.
Dein intellektuell weit unter der Grasnarbe liegender ...
Kommentar zeigt leider zu deutlich, dass die sogenannte „innere Einheit Deutschlands“ von meiner Generation (Bj. 1970) wohl kaum mehr zurechtgezimmert werden kann. Das wird dann wohl die Aufgabe der Generation meiner Töchter (Bj. 2003 bzw. 2008) bleiben; schade.
Ich war vor 3 Wochen für 5 Tage in Hamburg, solche asozialen Typen wie Dich, hab ich dort nicht kennengelernt, ganz im Gegenteil…Die Hamburger/-innen waren alle absolut entspannt und locker. Was bist Du denn für eine??? Hamburgerin???? Du bist nicht ganz dicht!!!! Dir nen schönen Tag und quatsch Deinen Friseur voll!!!
Dir fehlt
in deinem Namen ein r und in deinem Kopf das Hirn.
Dein letzter Satz paßt aber auch hervorragend zu einem gewissen Verein aus einer Deiner Stadt , wenn man das Wort Konzert gegen Fußballspiel tauscht ??? .
Oder sollte Dein Name eher Humbug heißen ?
Immer schön an die eigene Nasse fassen und auch das Echo vertragen .
Hetze und Sprüche wie Ossis etc. kommt eher vom Stadteil-Club aus Altona, denn die Antifa-Zecken vom FC St. Pauli mögen keine Bürger, die ihre Meinung gegen den Merkel-Staat aussprechen. Und im Osten sprechen sie nun einmal ihre Meinung klar und deutlich aus. Als HSV Fan hoffe ich, dass wir nicht absteigen, denn dann bleibt mir auch das widerliche Zeckenvolk vom Millerntor erspart.
Pfui
das ist kein Hamburger
Ne, das ist ein ...
Cheeseburger
Netiquette Ade' in HH
Hallo „Hambugerin“ ,
bitte hier nicht rummotzen.
Dies hier ist eine Fan-Seite und keine Frustablade.
Jeder hat seine Erinnerungen an DM, Du ja auch.
Depeche Mode in der DDR live zu erleben war halt „außerirdisch“, das kannst Du wahrscheinlich nicht verstehen.
"Wir nehmen das einzigartige und grauenhaft fantastische Konzert lachend und spottend zur Kenntnis."
Wenn Du wüsstest, wer dich alles lachend und spottend zur Kenntnis nimmt… Dir würden die Ohren schlackern. ;-)
Die Situation war einzigartig
Du scheinst nicht zu wissen, wie die Situation damals war.
Die Band war unerreichbar. Das macht das Konzert für die Fans so einzigartig und unvergesslich.
Es war zu diesem Zeitpunkt auch nicht sicher, ob es im Leben je ein weiteres Konzert unserer Lieblingsband geben würde.
cool down
Wossi
Kommt mal langsam wieder runter, da tut man sich ja fremd schämen.