Am 10. Juni geben Depeche Mode im Berliner Olympiastadion das Deutschland-Konzert vor der größten Kulisse. Einen Abend zuvor (am 9. Juni) steigt zur Einstimmung auf das Konzert im Berliner Postbahnhof ab 20 Uhr die große „Convention of the Universe„. Depeche Mode-Fans dürfen such auf ein erstklassiges musikalisches Rahmenprogramm auf drei Ebenen mit bekannten nationalen (Niggels, Elvis) und internationalen (Peter²) DJs freuen. Höhepunkte des Abends sind jedoch die Live-Auftritte der Electro-Musiker von DE/VISION und der EBM-Legende Nitzer Ebb, die schon in den 80ern als Vorband von Depeche Mode für Furore sorgten. Anlässlich des Deutschlandbesuchs von NEB und der bevorstehenden Veröffentlichung ihres neuen Albums haben wir ein Interview mit den Engländern geführt, das ihr weiter unten findet.
Zur Convention verlosen wir 5 x 2 Gästelistenplätze. Außerdem könnt Ihr Fanmaterial von Nitzer Ebb gewinnen, nämlich drei T-Shirts (1xL, 2xXL) mitsamt Schlüsselanhänger und 2×15 NE-Sticker. Um die Gästelistenplätze zu gewinnen, schreibt bitte bis heute Abend 21 Uhr ein Mail mit Eurem Namen und dem Betreff „Gästeliste“ an contest@depechemode.de. Um einen der Fanartikel zu gewinnen, schreibt bitte eine Mail mit Eurem Namen, Eurer Anschrift und dem Betreff „NEB“ an contest@depechemode.de. Einsendeschluss für diese Verlosung ist Dienstagabend, 9. Juni, um 18 Uhr. Es gelten wie immer unsere Teilnahmebedingungen.
Interview mit Nitzer Ebb
depechemode.de: Auf Eurer Internetseite gebt ihr an, dass die Arbeiten an Eurem neuen Album abgeschlossen seien. Gleichzeitig heißt es dort, dass ihr immer noch nach an einer Lösung für die Veröffentlichung sucht. Was ist so schwierig daran?
Im Musikgeschäft haben sich viele Dinge geändert, so dass einige Entscheidungen mehr Zeit benötigen. Wir wissen alle, dass die traditionelle Musikindustrie tot ist. Das hat zur Folge, dass man sich als Künstler heute mit einer Vielzahl von Möglichkeiten auseinander setzen muss, auf welchem Wege man seine Arbeit veröffentlichen möchte. Jeder Künstler ist heutzutage in der Lage, sein Material nach seinen Vorstellungen zu veröffentlichen. Daher braucht es seine Zeit, bis sich alle Beteiligten auf einen Prozess geeinigt haben, die den Bedürfnissen der Band und Künstler an nächsten kommt. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten. Viele Künstler ziehen daraus die logische Konsequenz, ihr Album auf eigene Faust zu veröffentlichen. Es ist doch offensichtlich so, dass eigentlich niemand mehr Plattenfirmen braucht, oder überteuerte Preise, und auch nicht die Inkompetenz, auf die man bei den Labels im Allgemeinen trifft. Heute müssen Künstler mehr Zeit in investieren, um ihr eigenes Geschäft ans Laufen zu bringen. Man hat persönlich einfach viel mehr zu tun, und das dauert.
depechemode.de: Eine Frage interessiert besonders die Nitzer Ebb-Fans in Deutschland. Warum habt Ihr MUTE verlassen, nachdem ihr dort lange Zeit unter Daniel Miller unter Vertrag ward?
Diese Frage müsstet ihr eigentlich MUTE stellen. Wir standen seit der 06-Reunion-Tour und während der Aufnahmen zum neuen Album in ständigem Kontakt mit Mute. Wir haben großen Respekt vor Daniel und seinem Label und wir arbeiten sehr gerne mit beiden zusammen. Daniel war die erste Person, der wir unsere neuen Songs geschickt haben. Trotzdem hat man von Außen den Eindruck, als wenn MUTE als einstiges Independeten-Label durch seine Kooperation geschluckt wurde und einfach nicht mehr so handeln kann wie ein Indiependent-Label sonst handeln würde. Das liegt, wie schon gesagt, an den Veränderungen in der Musikindustrie. Die Zeiten ändern sich und die Dinge nehmen ihren Lauf.
depechemode.de: Könnt Ihr uns schon den Titel des neuen Albums verraten?
Wir arbeiten gerade an dem Konzept für die Veröffentlichung des Albums. Wenn wir damit fertig sind, werden wir alle Einzelheiten bekannt geben – natürlich auch den Titel.
depechemode.de: Wo habt ihr das Album aufgenommen? Mit wem habt ihr zusammen gearbeitet?
Wir haben das Album diesmal in Los Angeles aufgenommen. Die Band, also Bon, Douglas und Jason, hat gemeinsam die Songs geschrieben und den Longplayer produziert. Beim Abmischen hat uns John O. Jagz Kooner geholfen.
depechemode.de: In welche musikalische Richtung geht das Album? Worauf können sich die Fans freuen?
Wir wollten vor allem die Grundessenz von Nitzer Ebb bewahren. Das führte bei einigen Tracks dazu, dass wir uns auf unsere Wurzeln besannen und auf einfache, unkomplizierte Art an die Songs heran gegangen sind. Auf der anderen Seite ist die Zeit natürlich nicht stehen geblieben und jeder einzelne von uns hat sich weiter entwickelt. Daher haben wir bei einigen Tracks unsere musikalische Grenzen überschritten, ohne jedoch dem Kern unseres Sounds untreu zu werden. Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Und wir denken, dass die Die Nitzer Ebb-Fans auch zufrieden sein werden.
depechemode.de : Wie war das, als ihr nach einer langen Pause wieder live auf der Bühne gestanden habt?
Es ist einfach alles großartig – die Bühne, das Studio und die Arbeit an neuen Ideen. Unsere Zusammenarbeit ist so gut wie nie zuvor. Die Pause, die wir uns gegönnt haben, war sehr wertvoll. Dadurch war jeder von uns in der Lage, seine eigenen Erfahrungen zu machen und die Erkenntnisse daraus fließen nun alle wieder bei Nitzer Ebb ein. Ich denke, dass Nitzer Ebb aufgrund der Pause viel frischer und einfallsreicher sind als vorher.
depechemode.de: Ihr macht jetzt schon seit 1982 Musik. Nitzer Ebb zählen ebenso wie DAF, Die Krupps und Front 242 zu den Pionieren der EBM-Bewegung (EBM = Electronic Body Music). Seid Ihr Euch über Eure Bedeutung in der Musikgeschichte bewusst.
Irgendwie schon. Als wir Nitzer Ebb gründeten, wollten wir einfach etwas anderes machen. Wir hatten Ideen und Werte, die wir artikulieren und anderen zeigen wollten. Die Geschichte hat gezeigt, dass wir damit nicht allein standen. Viele der damaligen Ideen und Ansätze, die wir eingebracht haben, sind heute respektiert und zum Teil alltäglich geworden. Man bekommt dafür nicht ständig Anerkennung, aber wir sind uns durchaus bewusst, dass unsere Ideen die Musik beeinfusst haben.
Den zweiten Teil des Interviews könnt ihr ab Donnerstag bei uns nachlesen.
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