Die Namen die sich auf dem Warp Label tummeln sprechen eine eindeutige Sprache. Ob Aphex Twin, Autrech, LFO oder Maximo Park, alle Bands haben in irgendeiner Art und Weise ihre Musikrichtung revolutioniert oder zumindest stark beeinflusst. Ein besseres Umfeld hรคtte Tim Exile fรผr die Verรถffentlichung seines dritten Albums „Listening Tree“ also nicht auftun kรถnnen.
Das britische Label gilt aus heutiger Sicht als Pionier der Electronica-Musik und setzt nach wie vor in diesem Bereich Maรstรคbe und wichtige Impulse. Mit Tim Exile kรถnnte es nun wieder so weit sein.
Mit seinem dritten Album prรคsentiert der britische Produzent eine Mischung aus Drum’n’Bass, Pop und Electronica. Getreu dem Motto „die Mischung macht’s“, geht es auf „Listening Tree“ avantgardistisch und schwer experimentell zur Sache. Dabei wechseln sich verspielte Ohrkitzler wie „Don’t Think We’re One“ und „Fortress“ mit kantig-futuristischen Songs wie „Family Galaxy“ oder „Bad Dust“ ab.
Klassische Drum’n’Bass Smasher peppen das Album gegen Ende noch etwas auf, bevor es mit den balladesken Tรถnen von „Listening Tree“ und „I Saw the Weak Hand Fall“ ausklingt.
Das Soundspektrum von „Listening Tree“ ist ziemlich komplex und voluminรถs geraten, so dass man einige Durchlรคufe benรถtigt um die einzelnen Songs richtig zu erfassen. Mit seinem progressiven und durchaus eigenwilligen Stil erinnert Tim Exile zeitweise an die frรผhen Cabaret Voltaire, passt sich aber gleichzeitig perfekt in das richtungsweisende Rooster von Warp Records ein.
Auch wenn „Listening Tree“ mit Sicherheit nicht fรผr ‚Easy Listening‘ gedacht ist, gibt es hier vor allem fรผr Fans vertrackter und sperriger Sound- und Songstrukturen viel zu entdecken.