Ging es bei den Verรถffentlichungen neuer Alben im vergangenen Herbst vergleichsweise ruhig zur Sache, scheppert es dieses Jahr umso mehr. Auch [:SITD:] machen hier keine Ausnahme. „Rot“ nennt sich ihr neuestes Werk und auch dieses Mal zielen die Tracks wieder klar auf die Clubs ab.
Mit Evergreens wie „Snuff Machinery“ oder „Richtfest“ lieferten [:SITD:] in der Vergangenheit erstklassige Hits ab, die auch heute noch regelmรครig ihren Weg in die Playlisten der DJs finden. Dass sie nach wie vor noch an eben diesen Songs gemessen werden, stellte bisher kein groรes Problem dar. Der Output war stets auf Hรถhe der Zeit und lieร auch den einen oder anderen Floorshaker abfallen.
Und so bricht auch Rot nicht mit dem bisherigen Sound und reiht sich daher hinter den bisherigen Verรถffentlichungen ohne groรe Probleme ein, wenn auch einige Tracks deutlich technoider ausgefallen sind.
Exemplarisch seien hier „Rot V1.0“ und „Pride“ genannt, die nicht nur durch ihr treibendes Tempo, sondern vor allem durch ihre Tranceanleihen hervorstechen kรถnnen. Eine gewisse soundtechnische Affinitรคt zu Rotersand ist den Songs dabei nicht abzusprechen.
Den klassischen [:SITD:]-Sound gibt es bei Songs wie „Catharsis [Heal Me, Control Me]„, „Redemption“ oder „MK Ultra“ zu hรถren, wobei die einzelnen Tracks durch sequentielle Nuancen oder durch einen eingรคngigen Refrain Akzente setzen kรถnnen, aber auch stets clubtauglich bleiben.
Aufgefรผllt wird das Album letztendlich durch balladesken Dรผsterpop in Form von „Stigmata Of Jesus“ oder EBM Stampfern wie „Frontal“ und „Zodiac„, die zwar handwerklich gut gemacht sind, aber nach dem groรen „EBM Revival“ der letzten Jahre eher wenig innovativ erscheinen. Mit dem eher poppigen „Destination“ findet der rote Faden, der sich hier eindeutig durch die schnรถrkelosen und gradlinigen Songs zieht, ein harmonisches Ende.
Rot hรคlt ohne Zweifel einige designierte Clubstampfer und auch Ohrwรผrmer bereit, lรคsst aber auch an der einen oder anderen Stelle eine gewisse Innovation, die vielen Songs ohne Zweifel beiwohnt, vermissen. Dennoch liefern Shadows In The Dark hier ein solides Album ab, das nicht nur Fans gefallen dรผrfte.
P.s.: Der limited Edition liegt noch eine Bonus CD bei, auf der sich weitere Tracks und Remixes befinden.
„… eher wenig innovativ …“ trifft es ganz genau. Schade ! :/