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Feinster Synthie-Pop wie aus den 80ern

Review: Nina „Sleepwalking“

Man kommt aus dem Seufzen und dem Schwelgen gar nicht raus. Nina scheint direkt mit einer Zeitreisemaschine aus den 1980er Jahren ins Hier und Jetzt gebeamt worden zu sein. An Bord hat sie auf ihrem Debรผt-Album all das, was den Synthie-Pop in SEINEM Jahrzehnt so erfolgreich gemacht hat: zuckersรผรŸe und melancholische Melodien, eine glasklare Frauenstimme, Elektrodrums und elektronische Soundspielereien. Das alles in einer herrlich analogen Anmutung. Was will man als Synthie-Fan mehr?
Nina, eine Berlinerin, die seit einigen Jahren in London ansรคssig ist, hat bisher vier Singles verรถffentlicht. Nun folgt das erste Album namens „Sleepwalking“. Das startet gleich mit ihrem รœbertrack „Beyond Memory“. Das stรคrkste Stรผck Synthie-Pop seit langer Zeit. „Purple Sun“ und „Diamonds In The Rough“ klingen, als seien sie direkt aus den Soundtracks von „Drive“ oder „Stranger Things“ entsprungen. Diese Streifen wie die Arbeiten von Giorgio Moroder oder Harold Faltermeyer („Beverly Hills Cop“, „Top Gun“) stehen unรผberhรถrbar Pate bei den Songs von Nina. Gelernt (oder abgeschaut/abgehรถrt?) hat sie von ihren Vorbildern so einiges. Und doch gelingt es Nina, รผber die elf Tracks einen eigenen Stil zu etablieren. Bei zwei Tracks („Beyond Memory“ und „“Born To Live“) saรŸ auch ein Kรถnner wie Richard X, der fรผr die beiden unfassbar guten Pet Shop Boys-Remixes von „Fugitive“ und „The Way It Used To Be“ verantwortlich zeichnet, an den Reglern. Natรผrlich: Neu und bahnbrechend ist das nicht, was Nina abliefert – aber es klingt einfach toll. Manchmal ganz nah dran am Kitsch, umschifft sie die Schlager-Falle dann doch immer wieder gekonnt. Dieses Album sollte sich niemand entgehen lassen, der auch nur im Ansatz etwas fรผr die Musik der 80er รผbrig hat.

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Henning Kleine

Henning (Jahrgang 1976) arbeitet als TV-Journalist in Hamburg. Er ist Synthie-Pop Liebhaber und groรŸer Fan der Pet Shop Boys.

12 Kommentare

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  1. Muss zugeben, mir persรถnlich gibt das schon ein paar Thrills (was angenehmes, 80er type of „Luxus“ / more free avaiable and accessible space in the hood or s.th. like that etc. ..). Kรถnnte ich mir glatt ‚mal kaufen.., passiert sonst eher nicht mehr (bei der immer oder zumind. hรคufig spรคtestens irgendwo kantig klingenden, vom Klang her, offiziellen Musik/Alben/CDs von heute).

    Diese wahrscheinlich irgendwo mit „am Laptop“ emulierten alten Synthies bzw. Sounds (seit ca. einem Jahrzehnt ist das ja possible -ala 1:1 auch soweit- und wurde auch schon genutzt, Chris Hรผlsbeck’s Number 9 Album z.B. ;- ) ), oder auch und wie bei der billigen „Gruppe“ ‚Lazerhawk‘.., find‘ ich zwar etwas generic wirkend – aber hierbei (Nina) lasse ich das jetzt ‚mal gerade noch durchgehen.

    Bis auf diese Single kenne ich aber zum Zeitpunkt des Schreibens noch keine weiteren Tracks des Albums.

    • ..Edit: Naja, das Thema rund um zu generic ist mir nun doch zu stark ausgeprรคgt nach dem dritten Hรถren insgesamt. Das mit dem Dieter Bohlen Vgl. (wobei selbst der in den 80ern noch besser war, diesbezรผglich) von einem Vorredner war also nicht soo verkehrt.

      Das einzige was es herausreiรŸt ist der themen/kรผnstlerisch-gekonnte Gesang.. (immerhin ein Gegenpol dann), ohne den wรคre es so ziemlich auf Lazerhawk Niveau (s.o.).

    • Habe es

      versucht mich da rein zu hรถren!(Lazerhawk)
      Geht bei mir gar nicht! Gut nun sind wir alle รคlter geworden und entwickelt sich weiter, aber in Deinem Gesamtfazit , wรผrde ich Dir beipflichten wollen.

  2. Naja

    bei einigen Liedern hatte ich das Gefรผhl, gleich kommt CC Catch um die Ecke,oder Bad Boys Blue ,oder s.รค.
    Klingt nach einer Produktion von Dieter B.
    Ich habe die 80.ziger anders in Erinnerung..

    • LOL LOL

      Das war aber ganz tief verschwunden,hab es gerade รผber YouTube mir in Erinnerung geholt…Danke fรผr nix:):)
      Mal schauen was ich noch so finde..
      By the way,mein absolutes Lieblingslied von 1984 oder 85,send me an Angel von releif oder so รค.

  3. Ein klasse Album

    Ich habe Nina vor ein par Jahren als Support von De/Vision das erste Mal gesehen und bin ab diesem Moment von der wunderschรถnen Musik gefangen. Demzufolge habe ich natรผrlich dieses Debutalbum sehnsรผchtig erwartet. Und ich muss sagen, es hat mich komplett รผberzeugt. Meine Lieblingslieder sind „Born to live“, „80 ยดs Girl“ und natรผrlich „Diamonds in the rough“. Aber auch der Rest ist einfach nur klasse! Neben der tollen Stimme sind die analogen Synths zu erwรคhnen, die den Songs einfach einen super Sound verpassen. Bleibt zu hoffen, dass Nina dieses Jahr durch Deutschland tourt. Wer sie noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen!

  4. Crimer aus der Schweiz mit seiner ersten Scheibe…….ist auch voll 80’s

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