„Crave“, das Debüt von Léonie Pernet hat uns vor drei Jahren sehr gut gefallen. Auf dem Nachfolger „Le Cirque De Consolation“ fällt der Wave nun eher New als Dark aus. Aber das ist nur einer von vielen Eindrücken.
Denn Pernet ist hier wieder sehr vielfältig unterwegs. Das fiel ja schon auf dem ersten Album auf, ohne dass es der Durchhörbarkeit geschadet hätte. Und auch bei der zweiten Platte lässt die Französin sich sound- und stiltechnisch keine Grenzen setzen. Nur die Farbpalette ist etwas heller geworden.
Da startet „Mon amour du bois trop“ mit Electroclash ins Album und klingt trotzdem frisch. Durch den Electropop von „Les chants de Maldoror“ trommeln Tribal-Sounds, während die Ballade „A Rebours“ die Synthies anschrägt und durch den Märchenwald schleift.
Beim bezaubernden „Hard Billy“ wartet man die ganze Zeit auf den großen Ausbruch – doch der kommt nicht. Der Titeltrack packt neoklassische Elemente aus, „Il pleut des hommes“ ist ein melodisch-melancholischer Ohrwurm mit orchestralem Finale, und das abschließende „Missing Love“ lässt dann doch nochmal ein paar tanzbare Beats heraus.
Was noch? Instrumentale Stücke, zwischendurch, die von Afrobeat bis zu Samurai-Rufen (oder so) weitere spannende Ideen spinnen, die man selten anderswo hört. Léonie Pernet bleibt eine hochinteressante Künstlerin.
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