Home > Magazin > Reviews > Review: Beach House – Once Twice Melody
- Anzeige -

Review: Beach House – Once Twice Melody

/

Vier EPs – oder Chapter, wie die Band es selbst nennt. 18 Songs. 84 Minuten Spieldauer. Ist das jetzt „nur“ ein Album oder doch mehr? Es ist vor allem eines: bezaubernd.

Victoria Legrand und Alex Scally sind ja Meister darin, Atmosphäre zu schaffen. Es gibt nicht wenige Menschen, die „Teen Dream“ oder „Bloom“ zu ihren Lieblingsalben zählen und diese auf die berühmt-berüchtigte einsame Insel mitnehmen würden (Wo bekommt man da eigentlich den Strom für den Plattenspieler her?). Ihr achtes Album wird diesen Effekt auch wieder erzielen. Man verliert sich einfach schnell und gern in diesem typischen Beach-House-Sound.

Und dann geht das im Titelsong auch noch los wie bei Air zu deren besten Zeiten (also ca. „Moon Safari“). Das grandiose „Superstar“ bettet die Hörerseele anschließend endgültig auf wunderweiche Soundwolken. Nach einem „Pink Funeral“ beschließt das für diese Band fast schon rasant tanzbare „Through Me“ das erste Kapitel, das es bereits im Herbst zu hören gab, die anderen drei Teile folgten dann monatsweise bis zur Albumveröffentlichung.

Wie die Synthies vielseitig an- und abschwellen, das ist schon hoch kunstvoll. Erstmals übrigens komplett von der Band selbst produziert. Nur für die Streicherarrangements – auch hier ein erstes Mal: die kommen nicht aus der Dose, sondern wurden echt eingespielt – holte man sich Hilfe (von David Campbell), und beim finalen Mixing durften dann Meister dieses Faches wie Alan Moulder (auch Depeche-Mode-Fans sicher geläufig) ans Werk.

Im zweiten Kapitel gibt es einen fein pluckernden „Runaway“, Balladenzauber in „ESP“, gefühlsechte „New Romance“ – und schließlich mit „Over And Over“ sieben Minuten pure Traumzaubermagie mit herrlichen Synthies.

Der dritte Teil startet mit einem „Sunset“ – und Beach House haben ja stets perfekte Sonnenuntergangsmusik dabei. Am besten am Strand und huch, rauschen da nicht die Wellen durch das flotte „Only You Know“? Und wenn man gerade an seinem Cocktail nippt und denkt, nach so vielen Highlights kann ja nicht mehr viel kommen, schlägt eine elektronische Glocke, und „Masquerade“ malt sogar ein bisschen Schwarz ins Farbenspiel.

Das final zum Albumerscheinen veröffentlichte vierte Kapitel fließt dann angenehm ohrenstreichelnd dahin, ohne qualitativ abzufallen. Doch zum (Le)grand(e) Finale holen sie mit „Modern Love Stories“ noch einmal zum ganz großen Melodienwurf aus. „The end is the beginning“ singt Victoria. Ein schöner Gedanke.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4.5/5)

„Beach House – Once Twice Melody“ bestellen:

PS: Beach House live:

07.06.2022 Köln – Carlswerk Victoria
08.06.2022 Berlin – Columbiahalle

www.beachhousebaltimore.com

www.facebook.com/beachhouse

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

- Anzeige -
Consent Management Platform von Real Cookie Banner