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Querbeats – Alternatives mit The Chapman Family, Dikta und Young Knives

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Die nächsten drei Ausgaben dieser Rubrik spezialisieren sich ein wenig auf bestimmte Stilrichtungen. Elektronisches und Schräges werden folgen, beginnen wollen wir mit Alternativem. Ja, das heißt heute mal größtenteils Gitarrendominanz, aber auch die Melodien kommen nicht zu kurz, keine Sorge.


The Chapman Family – Burn Your Town: Diese vier Herren mit dem gemeinsamen und vom Lennonmörder entliehenen (Künstler-)Nachnamen Chapman kommen aus dem Großraum Newcastle, wo es nicht nur das großartige Brown Ale gibt, sondern auch einiges an gesellschaftlichen Missständen. Grund genug für rotzig-wütende Musik also.

Doch Frontmann Kingsley kann nicht nur ordentlich schreien, er hat auch eine ausgezeichnete Baritonstimme. Die er hier zum Glück überwiegend singend nutzt, so dass sich insgesamt eine interessante und durchaus eigenständige Mixtur aus düsteren Wave-Elementen, irgendwo im tiefen Erbe von Joy Division, und raueren Rockgitarren eher amerikanischer Prägung ergibt. Mit einer Spur Punk-Spirit obendrauf.

Dazu gibt es einige feine Songs, wie die eingängige Single „Anxiety“, die dunkel schimmernden „Sound Of The Radio“ und „1000 Lies“ oder das sich langsam aufbauende „Virgins“, ergänzt durch ein paar lautere Stücke und auch ein klein wenig Füllmaterial. Trotzdem insgesamt hörenswert.





Dikta – Get It Together: Dieses Quartett kommt aus dem hohen Norden, aus Island, und beweist, dass dort nicht nur Trolle und Elfen singend um die Vulkane hüpfen. Sondern, dass es da auch handfeste Musik mit Euphorie und Radiotauglichkeit gibt. Im Heimatland führte das bereits zu Heavy Rotation und Kultstatus.

Und man kann nicht umhin, als staunend zuzugeben, dass die Single „Thank You“, die in Island der meistgespielte Radiosong aller Zeiten sein soll, die richtigen Knöpfe drückt. Große Melodie, tolle Schlagzeugarbeit, klingelnde Gitarren und mit Haukur Heidar Hauksson ein ganz starker Sänger vornedran.

Auch ansonsten machen Dikta fast alles richtig (es hätten höchstens ein, zwei ähnliche Stücke weniger sein dürfen). Eine sehr gut ausbalancierte Mischung aus ruhigen Momenten („Hotel Feelings“) und euphorischen Hits („Just Getting Started“, „Let Go“) – da sollte für Freunde von Dredg und ähnlich gelagerter Musik einiges drin sein.

P.S. Dikta sind vom 16. bis 26. Mai auf Tour in Deutschland (für 9 Konzerte).




Young Knives – Ornaments From The Silver Arcade: Zurück nach Großbritannien. Die Young Knives aus Leicestershire sind auch schon bei Album Nr. Drei angekommen. Doch irgendwie klappte es nie mit dem ganz großen Durchbruch. Wahrscheinlich, weil in dieser Sparte des zackigen 00er-Jahre Indierocks einfach schon viel zu viele Köche mitrühren.

Das wird sich womöglich auch jetzt nicht wesentlich ändern, obwohl… man hat sich erkennbar weiterentwickelt und neue Elemente eingebaut. Hier und da ein paar Keyboards („Running From A Standing Start“), das schadet selten. Auch überraschende Bläser (auf der extrem eingängigen Popnummer „Woman“) oder einfallsreiche Percussion oder Funk-Ausflüge gefallen gut.

Und weil draußen die Sonne scheint und spritzige Songs wie „Everything Falls Into Place“, „Silver Tongue“ oder das afro-poppige „Vision In Rags“ einfach Spaß machen, lassen wir das hier mal als bisherigen Karrierehöhepunkt durchgehen und drücken die Daumen für den Durchbruch.





(Addison)

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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