Heute geht es hier um ein paar Sampler oder Compilations vom Ende des vergangenen Jahres, die alle auf ihre Art sehr interessant sind. Dubstep, von London aus um die Welt und in ganz großer Klasse auf einem Sampler namens „IOTDXI“ vereint. Oder eine erkleckliche Remixsammlung. Oder aber doch der neueste Mix von Altmeister Väth?
Diverse – IOTDXI
Seltsamer Titel schon einmal, den sich R&S Records da ausgedacht haben. Das Label, das es bereits seit den 80ern gibt und das in den 90ern u.a. für Detroit Techno stand, wo aber auch Aphex Twin schon veröffentlichte, hat nach einer Auszeit (der Labelgründer wollte sich zwischenzeitlich auf seine Rennpferdzucht konzentrieren) in der jüngsten Vergangenheit durch zahlreiche starke Tracks aufmerken lassen. Hier gibt es zwei CDs, eine mit den Highlights der letzten anderthalb Jahre, eine mit exklusiven neuen Stücken.
Und so gibt es ordentlich Bässe auf die Ohren, von einem hauptberuflich schreibenden Kollegen gern subsonisch genannt. Namen, bei denen im Bereich Dubstep und Artverwandtes mit den Zungen geschnalzt wird, geben sich die Knöpfe in die Hand. Der größte darunter ist sicherlich der von James Blake, der hier mit zwei Stücken (dem bekannten „CMYK“ und dem eher seltener gehörten „I Only Know (What I Know Now)“) vertreten ist und sein enormes Talent für Atmosphäre beweist.
Aber auch Pariah (auf beiden CDs gleich je zweimal dabei!) kann den Dub steppen lassen. Oder Untold, der mit „Stereo Freeze“ kein einziges Bein auf dem Boden lässt. Dem alten Helden Juan Atkins und seinem Projekt Model 500 dreht Bullion ordentlich neue Locken hinein. Doch man entdeckt mit jedem Hören neue Favoriten: Lone, The Chain, Blawan… allerwärmstens empfohlen!
Pariah – Left Unsaid (from IOTDXI) by R & S Records
Radio Slave – Works (Selected Remixes 2006 – 2010)
Matt Edwards aka Radio Slave ist so ein richtiger Spezialist. Einer, der nicht nur nebenbei mal eben einen Mix macht. Nein, dieser Mann fertigt fast ausschließlich Remixes und 12-Inches an. Und weil er das so gut kann, haben sich in den vergangenen sechs Jahren auch jede Menge Auftraggeber auf der Suche nach originellen Dance-Remixes angesammelt.
Somit konnte für diese Sammlung aus dem Vollen geschöpft werden, und es sind drei randvolle CDs herausgekommen, auf denen die verschiedenen Facetten des typischen Radio Slave Sounds gezeigt werden. Die erste Scheibe konzentriert sich dabei auf die poppigeren und zum Teil gesangsorientierten Tracks. Das starke „Burn My Shadow“ von UNKLE feat. Ian Astbury bekommt einen neuen Anstrich, K3 feat. Alice Lascelle werden mit Dub infiziert, „Azure“ von Slam wird zur 13-Minuten-Orgie und Trentemøllers geniales „Moan“ lernt man einmal ganz anders kennen.
Auf CD 2 wird der etwas rauere Techno (mit einer Spur House) losgelassen. Trockene Mixe von Stücken von Len Faki, Yam Who? (die ihrerseits good old Arthur Russell covern) oder DJ Hell fordern den Bass. Die letzte Disc beinhaltet schließlich die sogenannten Panorama Garage Remixes, auf denen es etwas entspannter und groove-orientierter zugeht. Umfassend und lohnend.
P.S. Hierauf nicht enthalten, weil brandneu, aber für einige sicher sehr interessant:
http://www.youtube.com/watch?v=6gM-RUCMiYk
Sven Väth – In The Mix: The Sound Of The Twelfth Season
Der Altmeister aus Frankfurt steht immer noch für die endlose Techno-Party. Vom einheimischen Cocoon in den Club Amnesia auf Ibiza (und zurück). Auf der 12. Ausgabe seiner Sounds of the Season gibt es über zweieinhalb Stunden im Mix, um die Partyinsel auch zu Hause nacherleben zu können.
Zum Glück gibt es auch bei Väth heutzutage nicht mehr immer nur Vollgas, sondern zwischendurch auch den einen oder anderen subtileren Klang. So startet CD 1 – und das ist die auf den Dancefloor zugeschnittene – relativ entspannt mit Efdemin, bevor langsam der typische Spannungsaufbau einsetzt und erstmals mit Boys Noize einen Peak erreicht. Dann bleiben die Beats aber eine Weile stabil und drücken auf die Tube. Zu den saisonalen Clubabräumern gehörte sicherlich auch „Ragysh“ von Todd Terje, hier passend zentral platziert. Erst gegen Ende des ersten Teils sinkt der Pegel langsam wieder.
Auf der zweiten Hälfte lässt Väth den Sounds dann mehr Freiraum, es geht eher housig, fast chillig zur Sache. Omar S und Steffi holen die 90er zurück ins Gedächtnis. Ein Highlight stellt der Âme Remix von Osunlades „Envision“ dar, ebenso wie Roman Flügels Mix eines Tracks von Anthony Collins. Für den gesamten Mix muss man generell schon fast das Wort Abwechslungsreichtum verwenden, jedenfalls für Väth-Verhältnisse. Die Fans werden begeistert sein.
Sven Väth – The Sound Of the Twelfth Season (CORMIX037) by cocoonrecordings
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