„Temper“ hieร das im letzten Jahr erschienene dritte Album der drei Erfurter von Northern Lite. Experimentell und melodiรถs mit einigen rockigen Akzenten, so prรคsentierten sich Andreas Kubat, Sascha Littek und Sebastian Bohn damals, ohne jedoch ihren ganz eigenen Sound zu verlieren. Diesen Weg beschreiten die Drei auch auf ihrem neuen Longplayer „UNISEX“ weiter.
Die neue LP prรคsentiert sich den Fans als eine Mixtur aus bestechenden Melodiebรถgen, verspielten Sounds und gekonntem Songwriting, gepaart mit der prรคgnanten Stimme von Andreas. Keine Frage – „Unisex“ reprรคsentiert das weite Spektrum von Northern Lite, das irgendwo zwischen Electro und Electro-Rock angesiedelt ist. Das neue Album schafft es, sรคmtliche Facetten ihres Daseins aufzugreifen und in Harmonie zueinander zu setzen. Das Ergebnis ist eines der besten Alben in diesem Jahr!
„I ain’t got much to say“ die ersten Worte vom LP-Opener und der ersten Single What You Want sind reichlich untertrieben. Liefern Northern Lite gerade hiermit einen, fรผr die Charakteristik dieses Albums, selbstsprechenden Song ab, der einen neuen Longplayer zu Beginn besser nicht darstellen kรถnnte. Frisch, rockig, electronisch und eingรคngig.
Der Kracher des Albums lรครt auch nicht lange auf sich warten und folgt alsbald in Form von Alien Girl. Kรผhle Electrosounds, eine dezente Gitarre und eine perfekte Stimme, die diesem Song Leben einhaucht. Ein Track, den man lieben muss, wenn man ihn gehรถrt hat. TIPP!
Coverte man auf der „Temper“ noch den Queens Of The Stone Age Klassiker „Go With The Flow“, zeigt man auf Unisex mit 1-2-3-4, dass man, neben electronischen Songs, auch handfesten Rock platzieren kann, der aus der eigenen Feder stammt.
Als Contra zum „Rock“ folgt mit Cocaine ein Song, der (textlich) eine gewisse Ironie verkรถrpert, wobei sein Soundspektrum mit technoiden Elementen angereichert ist.
Chilliger wird es bei Enemy – halb Ballade, halb Popsong und trotzdem unvergleichbar schรถn.
Ain’t Coming Back To Me… Tragedy? Never! Ein weiteres Highlight auf diesem Album, das man selbst fรผr sich entdecken sollte…
Wer den Pop-Rock sucht, wird bei Thousand Year Old Song fรผndig. Gitarren und poppige Melodien erschaffen hier einen regelrechten Ohrwurm. Gleiches gilt im รผbrigen auch fรผr Out Of My Head, wobei hier die Gitarre nicht ganz so vordergrรผndig, dafรผr der Refrain aber dermaรen mitreiรend ist, dass man bereits beim ersten Hรถren mitgrรถlt „Get Out Of My Head…Now!“.
Wer das gewisse Quรคntchen Minimalismus sucht, sollte dies bei Tonight tun. Atari oder nicht, auf jeden Fall sind die Sounds sehr minimalistisch gehalten und gefallen.
Take It nennt sich der letzte der insgesamt 13 Songs. Ging es zuvor recht zackig zur Sache, zeigen sich Northern Lite hier von einer ruhigen, bisweilen mystisch wirkenden Seite…
„I ain’t got much to say“ klingt nach diesem Album schon fast ironisch, denn Northern Lite haben mehr zu sagen als man glaubt! „Unisex“ ist ein Album, das mit jedem Durchlauf wรคchst und sein Potential offenbart ohne mit Details und Chique zu geizen.
Wer Northern Lite bisher noch nicht kennt (oder das Release verschlafen hat), dem sei dieses Album wรคrmstens ans Herz gelegt! TIPP!
spitze
Das Album ist ein definitives Must-Have im Jahr 2006, da es gerade in Zeiten des Electroeinheitsbrei eine mehr als willkommene Abwechslung ist.
Sollte man gehรถrt haben , interssanter Sound ,CD klingt einfach super und ein gute Alternative