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New Young Pony Club – The Optimist

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Das schwere zweite Album nach dem gehypten Debüt. Für viele eine echte Hürde. Der New Young Pony Club aus London nimmt sie gelassen und entspannt und schüttelt dabei ein düster glänzendes Album zwischen 80er-Synthies, New Wave, Disco und Postpunk aus dem Ärmel.

Vor knapp zweieinhalb Jahren wurde das Debüt „Fantastic Playroom“ veröffentlicht, das schon weit davor mit Hitsingles wie „Ice Cream“ und „The Bomb“ von sich reden machte. Für das Album gab es dann gar eine Nominierung für den Mercury Prize. Man wurde in den aktuell erfolgreichen New-Rave-Topf geworfen, obwohl man musikalisch eigentlich in andere Richtungen zielte.

Nun hat man sich auf dem Nachfolger tatsächlich stark verändert. Die Vorgabe von Sängerin Tahita „Ty“ Bulmer war: Weder 4-to-the-floor-Beats noch simple, sexy-monotone Sprechgesänge – beides durchaus wesentliche Merkmale auf dem recht offensiven Debüt. Wohin geht denn dann die Reise? Nun, überraschenderweise tatsächlich in tiefgründigere, dunklere Bereiche. Kein Partypop, dafür durchkomponierte Songs, weniger Tempo, mehr melancholische Melodiosität.

Da lässt man auch zu, dass Songs wie das von atmosphärischen Synthieflächen und New-Order-Bass getragene Titelstück oder das echoverhallte „Before The Night“ sich auf über fünf Minuten entfalten.

Wobei sie es aber auch nach wie vor eingängig und flott können. Gleich am Anfang bezaubern der Hitkandidat „Lost A Girl“ mit herrlichem Refrain und das zackig kling-klangende „Chaos“. In „We Want To“ klingen richtig hübsche 80er-Sounds zwischen dem sehr coolen Gesang.

Im Gegensatz zum zügigen Beginn fällt dann der Schluss eher wieder in Midtempobereiche. „Rapture“ ist keine Coverversion und trotzdem eine dunkel schimmernde Perle, die aber vom stark gesungenen Finale „The Architect Of Love“ mit seiner unwiderstehlichen Melodieführung noch übertroffen wird.

Das Debüt war eine hübsche Hitansammlung mit eher mittellanger Halbwertzeit, der Nachfolger ist ein richtig gutes Album, an das man sich womöglich länger erinnern wird. Positive Überraschung und starke Entwicklung!

(Addison)

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http://www.newyoungponyclub.com
http://www.myspace.com/newyoungponyclub

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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