Oxymore ist mehr als nur ein neues Album
Jean-Michel Jarre veröffentlicht mit Oxymore bereits sein 22. Studioalbum. Sein neues Werk ist eine Hommage an den französischen Elektromusiker Pierre Henry. Musikalisch nimmt Jarre Bezug auf die in Frankreich unter dem Namen “musique concrete” (auf Deutsch: konkrete Musik) bekannte Bewegung, die aufgenommene Klänge als Rohmaterial für ihre Komposition verwendete.
Bei Instagram erzählt Jarre über den Hintergrund zu Oxymore. Vor einigen Jahren hatte Electromusiker gemeinsam mit Henry an einigen Tracks gearbeitet. Zu einer Veröffentlichung des Materials kam es aber leider nicht mehr: Henry verstarb im Sommer 2017. Auf Oxymore greift Jarre auf Sounds zurück, die aus der Zusammenarbeit mit Henry entstanden waren.
Binaurale 3D-Version hebt Klangerlebnis auf neues Level
Jarre wäre nicht Jarre, wenn sein neues Album nicht auch Soundenthusiasten in Entzückungen versetzen würde. Oxymore ist als immersives Werk in einer Mehrkanal- und binauralen 3D-Version konzipiert. Bei einem binauraler Mehrkanal-Sound werden Klänge und Texturen in einer 360 Grad-Anordnung akustisch im Raum platziert und können von jedem Zuhörer mit Kopfhörern erlebt werden. „Oxymore“ ist die erste kommerzielle Veröffentlichung auf diesem Klangniveau.
Oxyville wird zum virtuellen Treffpunkt für Musiker
Und Jarre hat noch mehr Zukunft zu bieten: begleitend zum Albumrelease wird Jean-Michel Jarre die VR-Welt „Oxyville“ launchen. “Oxyville wird eine virtuelle Musikstadt sein, in die ich in Zukunft auch andere Künstler einladen werde, ein Teil von ihr zu sein und Masterclasses oder andere Events abzuhalten. Ich möchte, dass sie eine Sandbox für neue Musikerfahrungen wird”, erklärt der Musiker.
Als ersten Vorgeschmack auf Oxymore veröffentlichte Jarre die Single “Brutalismus”, die mit außergewöhnlich düsteren und harten Sounds überrascht. Als zweite Überraschung präsentierte der Franzose einen Remix von Depeche-Mode-Songwriter Martin Gore.
Formate
„Oxymore“ ist als CD und als Doppel-LP im Triple-Gatefold-Cover und mit 32-seitigem Booklet erhältlich.
Großartig!
Dieses Album von JMJ wird definitiv polarisieren. Ich gehöre zu denen, die dieses Album feiern, wie kein anderes in kürzerer Vergangenheit. Endlich wieder ein (Konzept)Album von JMJ, was eine „Geschichte“ erzählt und in sich schlüssig ist.
JMJ hatte eine Idee und einen Auftrag (siehe den vorangegangenen Bericht). Und er hat beides unglaublich gut miteinander vereinbart. Es ist schwer, die Klänge Jarre/Henry herauszuhören, die Symbiose ist nahezu perfekt.
Und überhaupt: Was sind das für Klänge die Jarre da plötzlich von sich gibt? Es ist eine Mischung aus „nie gehört“, „altanalog“, „modern-analog“, „henry-gesample“ und selten „normales jarre-gedudel (das macht einen ganz besonderen Reiz des Albums aus!“, das im Gesamtpaket macht bei mir Gänsehaut).
Manchmal denkt man, hey! Zoolook, nee doch nich is eigentlich eher Amazonia….achnee…..Equinoxe Infinity…..bis man zu dem Schluss kommen muss: Gar nix von dem!
OXYMORE ist völlig eigenständig und hat mit vergangenen Alben meiner Meinung nach sehr wenig zu tun.
Das Album klingt „Erfahren“, fast schon weise, das passt zum Lebensalter von Jarre, der 74 Jahre alt ist. Trotzdem ist das Album durchaus für alle Generationen „erreichbar“ und der Sound ist alles andere als „angestaubt“. Die Bässe: Sensationell! Die detaillierten Sounds: Großartig! Die Samples von Henry: Einwandfrei „verwertet“……
FAZIT: Ein Jarre-Album, was polarisiert. Ein Album was polarisieren MUSS, weil es besonders ist! Und trotzdem ein Album für alle, die besondere elektronische Musik lieben und aktiv hören.
Für Jarre-Fans auf jedenfall unbedingte PFLICHT!
Bahnbrechend
Zweifellos eines seiner innovativsten Werke, ganz abseits vom Mainstream und in ungeahnter Soundqualität. Leider gibt es mit dem Kauf der CD „nur“ den Download des binauralen Mixes für Headphones und keinen, wie erhofft, 5.1 oder Atmos Surround Mix! So kann ich auf meiner Anlage leider nur die Stereoversion hören. Kommt sicher noch gegen Extrageld!
Jean-Michel Jarre goes Langeweile
Als eingefleischter Elektronikmusik-Fan der ersten Stunde bin ich von der neuen Produktion von Jean-Michel Jarre mehr als enttäuscht! Melodien Fehlanzeige, Innovationen bei den Kompositionen sind aus meiner Sicht nicht erkennbar. Das ist leider nur DJ-Gedudel ohne Emotion, sorry. Was nützt all die verfügbare Technologie, wenn die Melodie als Kern einer musikalischen Komposition komplett fehlt. Und Jean-Michel Jarre hat im Laufe seiner langen Karriere ja bewiesen, dass er es durchaus kann. Naja, vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Fazit Oxymore: Einmal angehört und dann nie wieder…