Home > Magazin > Reviews > Jahcoozi – Barefoot Wanderer
- Anzeige -

Jahcoozi – Barefoot Wanderer

/

Die Groovemeister aus Berlin sind wieder unterwegs. Und sie haben ein neues Album dabei. Ein sehr elektronisches, welches weniger auf den dicken Club- oder Charthit schielt, das aber dafür am Stück gehört eine gehörig düster trippige Atmosphäre entfaltet, die in ihren Bann schlägt.

Im Jahr 2002 gründete sich das bunte Kultursüppchen mit Zutaten aus London (Sasha Perera, charismatische Frontfrau mit Wurzeln in Sri Lanka), Berlin (Robot Koch, zuständig für die satten Beats) und Tel Aviv (Oren Gerlitz, bringt zusätzlich den Bass rein). Bereits das Debüt „Pure Breed Mongrel“ (2005) bot einen eigenen Mix aus Electro, Trip plus Hip Hop, Dub und mehr, mit „Black Barbie“ war auch ein hübscher kleiner Hit dabei. Es folgte „Blitz’n’Ass“ (2007), deutlich dancelastiger, mit mehr Grime und BPM aus „BLN“ (in der Hauptstadt immer noch eine Clubhymne).

Nach Zusammenarbeit mit Künstlern wie Modeselektor, Asian Dub Foundation, Anti Pop Consortium oder Buraka Som Sistema und zahlreichen Konzerten auf fast allen Kontinenten ging es nun wieder ins Studio. Die Reisen haben Spuren hinterlassen und dem „Barefoot Wanderer“ einige Begleiter auf die Tonspuren geschmuggelt. Von den kenianischen Dancehall-Experten Uko Flani, die das hüftenschaukelnde (und Seeed-verwandte) „Msoto Millions“ veredeln über M. Sayid vom Anti Pop Consortium, der die tiefen Bässe von „Powerdown Blackout“ vorantreibt, die Belgierin Barbara Panther, deren Stimme das dubsteppende „Barricaded“ krönt bis hin zu New Yorker Perkussionisten („Speckles Shine“) oder gar israelischen Tontopfklopfern ist einiges los hier.

Doch weder die Gäste noch eine Hit-Coverversion – wer dachte, The Cures „Close To Me“ könnten keine neuen Seiten mehr abgewonnen werden, wird hier garantiert eines besseren belehrt – reißen die große Stärke des Albums auseinander. Denn „Barefoot Wanderer“ gelingt es, eine dunkle Atmosphäre aufzubauen und durchzuhalten, streckenweise vergleichbar mit den düsteren Trip-Hop-Welten von Massive Attack. Mustergültig zeigt sich diese Klasse auf „Watching You“ und „Wasteland“, den langen Stücken zum Ende der Platte.

Der „Barefoot Wanderer“ von Jahcoozi mag ja ohne Schuhe unterwegs sein. Ohne Freunde und Anhänger bleibt er jedenfalls bestimmt nicht lange.

(Addison)

P.S. Live sehr zu empfehlen und u.a. hier unterwegs: 23.04. London (Fabric) – 30.04. Lärz – 07.05. Berlin – 08.05. Zürich – 15.05. Graz – 05.06. Hannover – 09.06. Leipzig – 19.06. Nürnberg – 07.08. Düsseldorf

„Jahcoozi – Barefoot Wanderer“ bestellen bei:

bestellen bei amazon

http://www.jahcoozi.com
http://www.myspace.com/jahcoozi

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

- Anzeige -
Consent Management Platform von Real Cookie Banner