Ein halbes Jahr ist herum, und schon liegt die nächste Compilation aus der Pariser Qualitätsschmiede vor uns. Noch warten wir auf die erste Enttäuschung in dieser herausragenden Samplerreihe. Und wir müssen (zum Glück) weiter warten, denn auch dieses das Dutzend vervollständigende „The Good Fun Issue“ ist wieder allerfeinst.
Nach dem „Indie-Dance Issue“, das die musikalische Ausrichtung, in der sich das Label mittlerweile fast ein bisschen zu gemütlich eingerichtet hat, deutlich umschrieb, nun also positiver Spaß. Es geht wieder sehr elektronisch, überwiegend tanzbar und zu gutem Teil fast schon synthiepoppig zu hier. Und man kann neben ein paar schon bekannten Namen wieder eine Menge neuer Talente entdecken.
Wen man schon kennt: Mark Ronson natürlich. Der Star-Produzent hat den Titeltrack seines letzten Albums „Record Collection“ als Single neu abmischen lassen und rückt hier den Plastic Plates Remix heraus (weitere schöne Remixe des Tracks gibt es auf der parallel erschienenen Single). Auch Housse De Racket haben wir bereits mehrfach erwähnt, hier gibt es ihren Hit „Roman“ als sehr ’80er-lastigen Remix. Von Trophy Wife hat man vielleicht auch schon einmal gehört und Heartsrevolution, die mit ihrem tron-esken „Teenage Teardrops“ das Finale liefern, sind nicht zum ersten Mal bei Kitsuné im Maison.
Ansonsten aber viele neue Namen hier. Freunde von melodiösem Synthiepop sollten sich die Londoner Citizens! notieren, deren „True Romance“ ist ein sanfter Hit und 2012 kommt das Debüt. Über Computer Magic weiß man nicht viel, außer, dass eine 21-jährige US-Amerikanerin dahinter steckt – und dass Fans von z.B. Client reinhören sollten.
Vielversprechend auch, was das norwegische Duo Lemaitre mit „Excuse Me“ fabriziert hat. Fängt an wie netter Disco-Pop, überrascht dann aber mit knarzigen Breaks und endet mit fettem Synthiegewitter. New Navy aus Australien sind auch noch unbekannt, aber ihren Beitrag „Zimbabwe“ nebst Afroeinschlag hat der Clubgänger sicherlich schon ins Herz geschlossen.
Abschließend empfehlen wir noch Man Without Country (Wo kommt der – kommen die – eigentlich her?) und für schmusige 80er Momente den ersten russischen Kitsuné-Beitrag von Tesla Boy. Ach, und den Rest eigentlich auch – wie immer ein makelloser Sampler.
(Addison)