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Konzertnachlese – DE/Vision @ Hannover

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DE/Vision Nach längerer Pause haben es die Jungs von DE/Vision endlich mal wieder geschafft, die schöne Landeshauptstadt Niedersachsens in ihren Tourplan aufzunehmen. Das dortige Capitol ist auch eine gute Wahl hinsichtlich Größe und Stil. Das Ganze findet im Rahmen der allmonatlichen New Wave Night statt, die dem nicht allzu konzertverwöhnten Hannover immer wieder gutes Livefutter bietet.

Los geht es unglaublich früh (und daher auch vor fast leeren Rängen) – Grund ist wohl, dass die Hauptband bereits gegen Mitternacht gen Polen weiterreisen muss – mit Intuition, die den zweiten Tourteil statt Akanoid eröffnen. Der Rezensent ist zu dieser Zeit noch unterwegs, Tante Hörensagen verlautet aber, er habe nicht allzu viel verpasst. Synthiepop-Vorband halt.

Zweite Vorband: Michigan, dieses Mal selbst gesehen und auch mit mehr Publikum. Nett, aber auch nicht völlig vom Hocker prügelnd. Synthiepop-Vorband halt.

Nun aber vor endlich ordentlich gefülltem Auditorium zum Wesentlichen: DE/Vision. Steffen und Thomas haben wie immer in den letzten Jahren Gitarristen und Schlagzeuger dabei, das hat sie auch zu einem Live-Lichtblick in der Szene gemacht. Hier klingen die Auftritte deutlich dynamischer als bei vergleichbaren Bands. Bei der aktuellen Tour kommt noch ein optisches Schmankerl in Form einer ausgezeichnet leuchtenden, blinkenden und strahlenden LED-Wand hinzu. Die gute B-Note ist damit schon gesichert.

Die Songauswahl kann man auch als gelungen bezeichnen. Es gibt, vor allem in der ersten Hälfte der reichlich anderthalb Stunden, viel vom starken aktuellen Album „Noob„, dazu ausgewählte Perlen der jüngeren und älteren Bandgeschichte. Dabei ist in den meisten Fällen erfreulich, dass die Songs live oft stark verändert zur Albumversion daherkommen. Das auf dem letzten Album eher etwas platte „The End“ verwandelt sich so zum Beispiel in einen mitreißenden Rockkracher. Ein fast schon totgespielt geglaubter Bandklassiker wie „New Drug“ erstrahlt in ganz neuem Licht. Ein-, zweimal schießt Gitarrist Lars allerdings auch übers Ziel hinaus, aber das ist sicher Geschmackssache.

Steffen und Thomas präsentieren sich vor den geschätzt 800-900 Zuschauern gutgelaunt und entweder in ausgezeichneter Sangesform (Steffen) oder mit schickem Hut (Thomas). Die Balance zwischen temporeichen und atmosphärisch-ruhigeren Stücken gelingt und die nicht direkt als stimmungsvollstes Publikum bekannten Niedersachsen gehen richtig aus sich heraus.

Am Ende dröhnen die Ohren (es war laut!) und strahlen die Gesichter, auch wenn sicher nicht jeder Songwunsch (der Autor möchte nächstes Mal übrigens We Might Be One For A Day erleben) erfüllt wurde, aber das ist bei einem mittlerweile doch recht umfassenden Songkatalog auch kaum möglich. Bitte wiederkommen!

(Addison)

www.devision-music.de

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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