Schon auf ihrem Debüt vor drei Jahren ließen diese Australier den Madchester-Rave mit einer gehörigen Schwade Psychedelik wiederauferstehen. Der Nachfolger verfeinert und vertieft das Rezept nun.
Gabriel Winterfield (Gesang, Gitarre) und Jono Ma (Elektronik, alle möglichen Instrumente, Produktion) nahmen „Every Now & Then“ passend zum Titel an verschiedenen Orten und Zeiten auf. Zu Hause in Sydney wurde mit Songwriting und Aufnahmen begonnen, im französischen La Briche (bei einem Freund, der auf seiner Farm ein Studio gebaut hat) ging es weiter, dann wurden in London Drums und schließlich der finale Mix besorgt. Unterstützt von ihrem Live-Bassisten Jack Freeman sowie Warpaints Stella Mozgawa (für die Drums), James Ford (dem Produzenten des nächsten Depeche-Mode-Albums!) und Soundwizard Ewan Pearson.
Das Ergebnis kann sich erneut hören und tanzen lassen. Zu Jagwar Ma kann man entspannt auf der Couch dahinschweben, man kann aber auch im vernebelten Clubkeller den Raver in sich wecken. Mitunter geht beides innerhalb eines Tracks. Siehe das Highlight „Give Me A Reason“, das zunächst dynamisch dahinstampft und dann lässig hinfort groovt.
Insgesamt sind vielleicht ein paar mehr zurückgenommene Momente eingekehrt, gleichzeitig wurde aber auch mehr mit den Sounds experimentiert. Es ist (noch) trippiger geworden. So kann es sein, dass man länger als bei „Howlin“ benötigt, um einen Weg ins Album zu finden. Oder persönliche Favoriten. Die sich aber problemlos finden lassen.
Wie das hintenheraus zur Synthiehymne mutierende „Say What You Feel“, das hypnotische „Loose Ends“, die fast klassische Ravesingle „OB1“, das verträumte „Slipping“, das geradezu ambiente „Don’t Make It Right“ oder der mit schicken Synthies glänzende Abschluss „Colours Of Paradise“.
Ein feines Album, in das man sich vielleicht nicht immer, aber mindestens von Zeit zu Zeit, also „Every Now & Then“ fallen lassen kann.
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