Gut ein Jahr sind Combichrist auf Tournee gewesen und trotzdem hat Mastermind Andy LaPlegua die Zeit gefunden, in seinem Musiklaboratorium kleine Monster zu kreieren. Als ersten Zuchterfolg präsentierten uns Combichrist Anfang August die Vorabsingle „Never Surrender„, die durch ihre wuchtige Energetik durchaus zu überzeugen wusste und gleichzeitig klar stellte, dass sich die Band trotz ausgiebiger Tournee mit Rammstein zumindest im Sound treu geblieben ist.
Beim Look gibt es hingegen einige ansehnliche Änderungen, denn die Maskerade der letzten Jahre weicht bei „Making Monsters“ einem deutlich erwachsenerem, weniger plakativ wirkenden Auftreten. Hinzu kommt, dass bei einem Großteil der neuen Songs das gesungene Wort den in der Vergangenheit omnipräsenten Shouts vorgezogen wird.
Die Einfachheit, mit der man sich in die letzten Alben von Combichrist reinhören konnte ist auf „Making Monsters“ einigen sperrigeren Tracks gewichen, die den Hörer durchaus herausfordern, ihn aber nach einigen Rotationen mit einem in sich homogenen Album belohnen, das einige Überraschungen bereit hält.
Wie schon bei den Vorgängeralben, gibt es auch dieses Mal wieder ein Intro, das die Spannungskurve durch seine düstere Atmosphäre und die blubbernden Beats steil nach oben schraubt, bevor die apokalyptische Soundwalze „Follow The Trail Of Blood“ den Reigen der Monsterparade eröffnet. Kompromisslos und energetisch hämmern dabei die Bässe durch die Boxen. Was sich in Sachen Gesang bereits bei „Never Surrender“ angekündigt hat, setzt sich bei Songs wie dem getragenem „Throat Full Of Glass“ oder „Just Like Me„, das in seiner Art ein wenig an Limp Bizkit erinnert, fort.
Dass Combichrist nach wie vor ein Garant für erstklassiges Clubfutter sind, beweisen Andy LaPlegua und seine Mannen mit dem designierten Hit „Slave To Machine„, das stark an sein früheres Projekt Icon Of Coil erinnert. Mit „Fuckmachine“ und „Monster:Murder:Kill“ gibt es zwischendurch zwei deutlich technoidere Tracks auf die Ohren, die zumindest teilweise eine Brück zu den Anfängen von Combichrist schlagen.
Die Überraschung des Albums ist allerdings die Ballade (!) „Through These Eyes Of Pain„, der man eine gewisse kompositorische Affinität zum letzten Nitzer Ebb Album (speziell dem Track „I am Undone“) nicht absprechen kann. Großes Kino!
Der limitierten Erstauflage liegt noch eine DVD mit insgesamt fünf Liveaufnahmen von der vergangenen Tournee mit bei, die man so allerdings schon im youtube Channel der Band zu sehen bekommen hat. Dafür wurde bei den Aufnahmen in Sachen Sound und Bildqualität noch einiges rausgeholt und man bekommt hier zumindest einen kleinen Einblick in die Show von Combichrist. Bleibt nur zu hoffen, dass in naher Zukunft endlich auch mal ein kompletter Livemitschnitt veröffentlicht wird.
Das Unterfangen „Making Monsters“ zeigt erneut, dass Soundwizard LaPlegua für die eine oder andere Überraschung gut ist und trotzdem gleichbleibende Qualität abliefern kann. Auf das uns die Monster zum Tanzen bringen! Tipp!
Kann mich dem Artikel nur anschließen.
Combichrist legen wieder ein unglaublich druckvolles Album hin, klingen diesmal aber auch um einiges erwachsener und gereift.
Höre die Songs immer wieder gerne. Ein muss vor Freunde der nächtlichen Clubszene:-)