Andy Bell ist vor allem als Sรคnger der britischen Synthpopband Erasure bekannt. Was er gemeinsam mit Musiker Vince Clarke seit dem Debรผtalbum โWonderlandโ von 1986 erreicht hat, ist enorm. Schlieรlich steht Erasure fรผr eine Fรผlle an zeitlosen Pophymnen und millionenfach verkaufte Alben. Andy Bell tritt auch auรerhalb seines Hauptengagement bei Erasure in Erscheinung. Nach zahlreichen Wohltรคtigkeitsaufnahmen verรถffentlichte er 2005 sein erstes Soloalbum โElectric Blueโ. Nun prรคsentiert Andy Bell mit โNon-Stopโ seine zweite Soloplatte.
Diese hat er gemeinsam mit Pascal Gabriel (u. a. SยดExpress, Ladyhawke, Debbie Harry und Kylie Minogue) geschrieben und produziert. Eins der insgesamt zehn Stรผcke ist eine Kollaboration mit Perry Farrell (Janeยดs Addiction). Die meisten sind schnelle, Club-orientierte Popsongs, die sehr an die Disco-Glam-รra erinnern. Stellt Euch Andy Bell im Disco-Outfit der 1970er Jahre mit Federboa unter einer Spiegelkugel vor, wie er heutzutage auf der Tanzflรคche eines Clubs zu Electro-Pop herumwirbelt. Genau so klingt โNon-Stopโ. Einzig bei โSlow Releaseโ wurde das Tempo etwas gedrosselt. Zudem kann und will Andy Bell seinen Hang zum Kitsch offenbar nicht verbergen. Stellvertretend sei ein Songname wie โHoney If You Love Himโ genannt. Im Gegensatz zu Erasure ist die Stimmlage von Andy Bell auf seinem zweiten Soloalbum allerdings meist deutlich tiefer angesiedelt. Manchmal klingen die Textpassagen jedoch einfach zu banal (โOh oh oh oh, you could be my favourite subjectโ oder โSay what you want, do what you feel, stay who you areโ).
Aus dem Album wurde zudem der Song โCall On Meโ als Single ausgekoppelt. Diese enthรคlt neben der Originalversion und der B-Seite โHad It Allโ vier Remixe. Einen davon steuerte รผberraschenderweise Erasure-Kompagnon Vince Clarke bei.
Von Heiko Meyer