Nachdem uns Ronan Harris im Frühjahr bereits mit „Reformation 1“ eine edle Box mit umfangreichen Material aus dem Fundus von VNV Nation präsentiert hat, gibt es nun auch endlich ein neues Album der Electro-Epigonen. „Of Faith, Power and Glory“ markiert dabei den wohl poppigsten Abschnitt in der bisherigen Karriere der Band.
„Glaube, Macht und Ehre“ sind seit jeher die Ziele, nach denen der Mensch strebt. Ob in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft oder den modernen Medien – diese drei Kernelemente sind fundamental für den menschlichen Ehrgeiz.
Auf dem neuen Album von VNV Nation wird dieser Aspekt der menschlichen Spezies etwas näher beleuchtet. Der von martialischen Sounds getragen Opener „Pro Victoria“ bildet dabei den Auftakt in ein sonst überwiegend poppiges Album, das neben treibenden Tracks auch die eine oder andere Ballade zu bieten hat.
Für Fans bietet das Album, mehr als noch der Vorgänger „Judgement“, typische VNV Nation Tracks wie „Sentinal„, „Tomorrow Never Comes“ oder „The Great Divide„, die handwerklich perfekt und clubtauglich arrangiert sind. Als Gegenpol dient die fragile Ballade „Ghost„, einem der wohl besten Songs von VNV überhaupt.
Im Mittelteil verliert das Album allerdings etwas an Charme, was vorwiegend an dem technoiden Instrumental „Art Of Conflict“ liegt. Soundtechnisch nicht gänzlich uninteressant, wirkt der Track mit zunehmender Dauer recht uninspiriert und eintönig.
„In Defiance“ und „Verum Aeternus“ sind trotz druckvoller Drums insgesamt zu geradlinig und offensichtlich arrangiert, wodurch sie schon nach einigen Durchläufen an Reiz verlieren.
Mit der Ballade „From My Hands“ und „Where There Is Light“ gibt es zum Schluss allerdings noch zwei echte Schmankerl aus der Feder von Ronan.
Mit „Of Faith, Power and Glory“ setzen VNV Nation ihren musikalischen Weg unbeirrt fort und bieten ein Album, das ohne Weiteres an die bisherigen Veröffentlichungen anschließen kann, wenn auch es auf diesem Album wesentlich (electro-)poppiger zur Sache geht als noch auf den vorherigen Alben. Ein wenig mehr Experimentierfreudigkeit wäre trotz allem wünschenswert gewesen.