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Review: Sarah P. – Who Am I

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Wir haben diese Dame vor einer ganzen Weile hier schon einmal vorgestellt. Nun gibt es endlich das erste Soloalbum von Sarah P.. Eine eigenwillige Platte, die in besondere elektronische Gedankenwelten entfรผhrt.

Sarah P(salti), gebรผrtige Athenerin, Wahlberlinerin. Frรผher bei Keep Shelly In Athens im weiten Feld des Dreampop unterwegs, seit einer Weile aber solo aktiv. So aktiv, dass sie schon die Songs fรผrs nรคchste Album fertig hat, wie sie uns im Interview (in Kรผrze auf unseren Seiten) verriet. Nach der von uns bereits empfohlenen EP โ€žFreeโ€œ – von der es รผbrigens kein Song aufs Album geschafft hat (siehe: Produktivitรคt) โ€“ breitet sie ihre kรผnstlerischen Flรผgel nun noch deutlich weiter aus.

Allein bei der Stimme kรถnnen wir das frรถhliche Referenzbingo anwerfen: Fรผr die Freunde groรŸer Kรผnstlerinnen darf man da Spuren von Bjรถrk und Kate Bush heraushรถren, fรผr Anhรคnger frรผherer Chartskรถniginnen bieten wir mal frech Kylie und, jaha, Sandra, an. Und fรผr die Insider hรคtten wir noch Karin Park, Karin Dreijer Andersson (The Knife, Fever Ray) oder Polly Scattergood. Mit den drei Letztgenannten kommen wir auch dem Sound auf โ€žWho Am Iโ€œ nรคher.

Dazu gibt es Texte, bei denen durchaus auch mal um die Ecke gedacht wird und die sich keineswegs nur um frรถhliche Themen drehen, sondern immer auf der Suche sind. Das machte bereits der erste Albumvorbote โ€žBerlin During Winterโ€œ deutlich, der sich mit Schwermut und Melancholie beschรคftigte. Wie sie diese Stadt vor allem im Winter oft auslรถst. Dazu schwirren dรผstere Sounds um den Gesang. Der Song steht nun am Ende des Albums, somit ist gesichert, dass der Hรถrer mit eingeschaltetem Kopf aus dem Hรถrerlebnis geht.

Als Nรคchstes folgte โ€žWho Am Iโ€œ, der Titelsong. Minimalistisch beginnend, steigert sich dieser irgendwie andere Pophit in einen richtig tanzbaren Rhythmus hinein. Doch auf dem Album gibt es nun noch viel mehr Facetten zu entdecken. Ob es das wild summende, mit tollen Synthie-Sounds aufwartende und dank seines eingรคngigen Refrains sehr einprรคgsame โ€žForgetRegretโ€œ ist. Oder das dรผstere und sich zwischen feiner Elektronik, zurรผckhaltenden und lauten, fast anklagenden Elementen bewegende โ€žInstead Of Youโ€œ.

Man wird immer wieder von gelungenen, kleinen Ideen รผberrascht. Wie der ab und an punktuell und passgenau eingesetzten Gitarre (z.B. in โ€žAway From Meโ€œ), gespielt von Sarahs Co-Produzenten George Priniotakis. Sarah P. beherrscht auch Stimmungswechsel รผberaus geschickt, so gibt es Fluffig-Poppiges wie โ€žSummer Princeโ€œ neben Sozialkritisch-Sarkastischem wie โ€žMillenial Girlโ€œ.

Und schlieรŸlich siegt doch die Liebe (so hoffen wir doch alle, oder?), wie die wunderschรถnen โ€žLoveStoryโ€œ und โ€žTo Youโ€œ unterstreichen. Viel Liebe fรผr dieses Album!

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4/5)

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P.S. Fรผr uns Haptiker: Die physische Version des Albums ist in Arbeit.

www.sarahpof?cial.com
www.facebook.com/sarahpofficial

Thomas Bรคstlein

Thomas Bรคstlein schreibt (frรผher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 fรผr depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im รถffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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